Schenck zu Schweinsberg, Ferdinand* Carl Wilhelm Heinrich Freiherr

Schenck zu Schweinsberg, Ferdinand* Carl Wilhelm Heinrich Freiherr
Wirken
Werdegang
- ab 23.2.1781 Studium an der Universität Marburg
- 20.4.1784 Regierungs- und Konsistorialassessor ohne Stimme in Marburg, ab 30.8.1785 mit Stimme
- 1785/86 Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar
- 1788 Ernennung zum Hofjunker, 1792 Kammerjunker, 31.10.1798 Kammerherr
- 10.10.1788 Versetzung ans Oberappellationsgericht
- 1789 Hofkavalier im Hofstaat des Erbprinzen, dem späteren Kurfürsten Wilhelm II., 23.6.1789 Charakter als Legationsrat
- Juni-Oktober 1792 Begleitung des Prinzen Wilhelm (des späteren Wilhelm II.) auf einer Reise in die Schweiz
- 3.12.1792 gleichzeitig Justizrat bei Regierung und Konsistorium in Marburg, 24.8.1798 Regierungsrat
- 25.8.1800-1803 Direktor des Lutherischen Waisenhauses in Marburg
- 6.5.1803 nachgesuchter Abschied aus kurhessischen Diensten
- 15.5./24.10.1803 Eintritt in die Dienste des Erbprinzen von Oranien-Nassau und Fürsten zu Fulda und Corvey, als Geheimer Regierungsrat Vizedirektor und Votierendes Mitglied der Regierung zu Fulda
- 7.11.1803 Wirklicher Regierungsdirektor beim zu organisierenden Justizdepartement
- 4.9.1804 Direktor des Konsistoriums in Fulda
- 1.5.1805 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Rat
- 1806 nach der französischen Okkupation blieb er als membre de l'administration provisoire unter einem französischen Intendanten in seinen bisherigen Funktionen
- 17.7.1809 Verhaftung durch die Franzosen (Dörnberg'sche Erhebung) und mehrere Monate in der Mainzer Zitadelle, dann entlassen
- Januar 1810 aus der Haft entlassen, anschließend wieder in Fulda, ab März 1810 in Schweinsberg
- 10.11.-7.12.1813 Provisorische Beauftragung mit der Leitung der Geschäfte im Oberfürstentum Marburg, Geheimer Rat
- 8.6.-18.10.1814 erneut kurzzeitig in oranischen Diensten als Mitglied des Geheimen Ratskollegiums in Dillenburg
- 8.11.1814 Präsident des Oberappellationsgerichts
- 8.11.1814-1.9.1817 Oberschenk im Kurfürstlichen Hofstaat
- 1815/16 Mitglied einer Kommission, die – in enger Zusammenarbeit mit dem Kurfürsten – den Verfassungsentwurf ausarbeitete, der den Ständen am 15.2.1816 präsentiert wurde
- 5.2.1816 hielt er im Fuldaer Stadtschloss die offizielle Besitznehmungsrede zur Übernahme Fuldas durch Kurhessen als Bevollmächtigter des Kurfürsten
- 23.7.1821 Kurhessischer Regierungspräsident für die Provinz Oberhessen in Marburg
- 4.2.1824-1830 Direktor des Konsistoriums in Marburg
- 20.11.1830 kurhessischer Justizminister
- 3.12.1830 gleichzeitig Übertragung der Direktorialleitung hinsichtlich des Geschäftsgangs im Staatsministerium, 11.1.1831 Präsidialleitung aller Geschäfte im Gesamtstaatsministerium, wenn der Kurfürst nicht selbst präsidiert
- 28.9.1831 Entbindung vom Justizministerium unter dem Vorbehalt der baldigen Übertragung eines anderen Departements
- 16.10.1831 Versetzung in den Wartestand
- seit Frühjahr 1832 in Schweinsberg wohnhaft
- 23.10.1834 Versetzung in den Ruhestand
- 1842 Erbschenk in Hessen
Funktion
- Kurhessen, Justizministerium, Minister, 1830-1831
Lebensorte
Marburg; Wetzlar; Fulda
Familie
Vater
Schenck zu Schweinsberg, Johann Moritz* Freiherr, 1736–1822, hessen-kasselischer Landrat
Mutter
Löwenstein, Louise* Friederike Philippine von, 1739–1821, Oberhofmeisterin der Landgräfin Marie von Hessen zu Hanau 1772, Tochter des Karl Ludwig von Löwenstein, Oberst, und der Dorothea Katharina von Baumbach
Partner
Treusch von Buttlar, Christiane* Charlotte Friederike Wilhelmine, * Witzenhausen 17.2.1770, † Marburg 26.4.1832, sie verheiratet I. Juni/Juli 1790 mit Karl von Wolff, gefallen vor Frankfurt am Main 2.12.1792, hessen-kasselischer Hauptmann, Tochter des Friedrich* Ernst Karl Treusch von Buttlar-Markershausen, General-Lieutenant, und der Christiane von Buttlar gen. Treusch adH Altenfeld
Verwandte
- Geismar, Maria* Wilhelmina Karolina, geb. Schenck zu Schweinsberg <Schwester>, 1764-1836, verheiratet I. 1784 mit Johann August von Loos, † 1788, hessen-kasselischer Generalmajor, verheiratet II. 1790 mit Wilhelm Friedrich von Geismar, 1751-1831, Reichs-Generalpostdirektor
- Schenck zu Schweinsberg, Moritz* Craft Magnus <Sohn>, 1801-1869, Obergerichtsrat, Abgeordneter
- Dörnberg, Sophie* Luise Wilhelmine Henriette Caroline Freifrau von, geb. Schenck zu Schweinsberg <Tochter>, 1796–1873, verheiratet Kassel 16.4.1821 mit Karl von Witzleben, 1794–1825, Kurhessischer Kammerherr und Obergerichtsrat, verheiratet II. mit Carl Heinrich Freiherr von Dörnberg, Regierungsdirektor
- Baumbach, Marie Ernestine Karoline Luise* von, geb. Schenck zu Schweinsberg <Tochter>, 1798–1826, verheiratet 1818 mit Moritz von Baumbach, 1789–1871, Kurhessischer Obergerichtspräsident
- Baumbach, Marie* Karoline Sophie von, geb. Schenck zu Schweinsberg <Tochter>, 1800–1888, verheiratet Kassel 2.6.1827 mit Moritz von Baumbach, 1789–1871, Kurhessischer Obergerichtspräsident
- Schenck zu Schweinsberg, Ernst* Ludwig Gunthram Freiherr <Sohn>, 1803, zu Schweinsberg, Erbschenk, verheiratet Oktober 1854 Emma Söldner
- Treusch von Buttlar, Amelie, geb. Schenck zu Schweinsberg <Tochter>, 1805–1888, verheiratet 29.7.1837 mit Ludwig Wilhelm Friedrich Heinrich Treusch von Buttlar, 1800–1885, Königlich-Preußischer Kammerherr, Hofmarschall zu Sigmaringen
- Schenck zu Schweinsberg, Carl* Friedrich Franz Rudolf Freiherr <Sohn>, 1807–1862, Kurhess. Forstmeister, auf Glimmerode
- Schenck zu Schweinsberg, Wilhelm* Walther Ludwig Carl Freiherr <Sohn>, 1809–1867, Dr. jur., Kurhessischer Geheimer Rat, Königlich Preußischer Regierungspräsident in Hohenzollern-Sigmaringen, 1848 Hessischer Minister des kurfürstlichen Hauses und der Auswärtigen Angelegenheiten, 1866 Regierungspräsident in Hanau, „Majestäts-Wilm“
Nachweise
Literatur
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 2, Kassel 2009, S. 188 (Ewald Grothe)
- Höffner, Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, Gießen 1981, S. 287-295
- R. von Buttlar, Stammbuch der althessischen Ritterschaft, 1888, Schenck zu Schweinsberg II
- GHdA Freiherrliche Häuser A, Bd. 1, 1952, S. 323
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 4, Marburg 1950, S. 331-337 (Günther Franz)
- Günther Franz, Lebensbilder aus dem 19. Jahrhundert, Beiträge zur Geschichte der Frhrn. Schenck zu Schweinsberg Heft 1, Schweinsberg 1950, S. 1ff.
- Eckhart G. Franz, Ergänzende Quellen zur Biographie des Staatsministers Ferdinand Schenck zu Schweinsberg. In: Mitteilungen aus dem Frhrl. Schenck zu Schweinsberg'schen Samtarchiv Bd. III, 1955/57, S. 87-89
- Th. Klein, Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte. 1815–1945. Reihe A, Bd. 11, Preußen. Hessen-Nassau, 1979, S. 52, 55, 86
Bildquelle
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schenck zu Schweinsberg, Ferdinand* Carl Wilhelm Heinrich Freiherr, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/8596_schenck-zu-schweinsberg-ferdinand-carl-wilhelm-heinrich-freiherr_schenck-zu-schweinsberg-ferdinand-carl-wilhelm-heinrich-freiherr> (aufgerufen am 26.11.2025)
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