Hildebrand, Friedrich Bruno*

Hildebrand, Friedrich Bruno*
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Hildebrand, Brunus
Wirken
Werdegang
- 1826 Besuch der Fürstenschule in Schulpforta, Reifeprüfung 1832
- 1832 Studium der Theologie, Philosophie, Philologie und Geschichte an der Universität Leipzig, Mitglied der Burschenschaft
- 1832-1836 Studium in Breslau; aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Leipziger Burschenschaft in Untersuchungshaft
- 1836 Promotion zum Doktor der Philosophie, Habilitation für Geschichte an der Universität Breslau
- Anstellung an der Universitätsbibliothek Breslau
- 1839 Ernennung zum außerordentlichen Professor an der Universität Breslau
- 1.10.1841 ordentlicher Professor der Staatswissenschaften an der Universität Marburg
- Gründer der Witwenkasse in Marburg
- 1845 Prorektor der Universität Marburg, geriet jedoch mit der Regierung in Konflikt
- 18.2.1847 aufgrund Verbreitung einer verbotenen Zeitschrift und wegen Majestätsbeleidigung durch durch Ministerialbeschluss vom Amt suspendiert
- 14.12.1847 durch das Urteil des Kriminalsenats des Obergerichts in Marburg bezüglich des zweiten Punktes freigesprochen, wegen des ersten zu einer Geldbuße und zu den Kosten des Prozesses verurteilt
- 11.3.1848 Suspension vom Lehramt wurde erst mit der allgemeinen Amnestie aufgehoben
- 18.5.1848-30.5.1849 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung für den Wahlbezirk Kurhessen 8 (Marburg) (Deutscher Hof, Westendhall)
- 1849-1850 Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung für Gelnhausen und Bockenheim (liberal-demokratisch)
- Mitglied des Stuttgarter Rumpfparlaments
- 1851 Hochverratsprozess aufgrund seiner Mitgliedschaft im Stuttgarter Rumpfparlaments, Flucht in die Schweiz
- 1851-1856 Professor der Staatswissenschaften in Zürich, später Ehrenbürger, Mitbegründer der Nordostbahn, ab 1853 Mitdirektor
- 1856-1861 Professor der Nationalökonomie in Bern, gründet eine Spar- und Leihbank, das statistische Büro des Kantons Bern und die Ostwestbahn
- 1861 Professor der Staatswissenschaften in Jena, Begründer der Saalbahn von Jena aus und der Witwenkasse
- 1862 Gründer der Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik
- 1.7.1864 Direktor des von ihm ins Leben gerufenen Statistischen Büros vereinigter Thüringischer Staaten in Jena
- 1872 Mitgründer des Vereins für Sozialpolitik
- Mitglied des Weimarer Landtags
- Geheimer Regierungsrat
Funktion
- Marburg, Universität, Prorektor, 1845
- Kurhessen, 12. Landtag, Mitglied, 1849-1850
- Marburg, Universität, Philosophische Fakultät, Dekan, 1851
Studium
1832 Studium der Theologie, Philosophie, Philologie und Geschichte an der Universität Leipzig
1832-1836 Studium an der Universität Breslau
Akademische Qualifikation
- 1836 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Breslau @ mit der historischen Arbeit „De veterum Saxonum republica“
- 1836 Habilitation für Geschichte an der Universität Breslau
- Dr. jur. h.c. der Universität Zürich
Akademische Vita
- Breslau, Universität / Philosophische Fakultät //Privatdozent / 1836-1839
- Breslau, Universität / Philosophische Fakultät //außerordentlichen Professor / 1839-1841
- Marburg, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / ordentlicher Professor / 1841-1851
- Zürich, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / Professor / 1851-1856
- Bern, Universität / Philosophische Fakultät / Nationalökonomie / Professor / 1856-1861
- Jena, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / Professor / 1861-1878
Akademische Ämter
25.11.1841 Mitglied des Staatswirtschaftlichen Instituts der Universität Marburg
1845 Prorektor der Universität Marburg
1851 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg
Mitgliedschaften
1872 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
Werke
- De veterum Saxonum republica (Diss. phil. 1836)
- Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft (1848)
- Die kurhessische Finanzverwaltung (1850)
- Statistische Mitteilungen über die volkswirtschaftlichen Zustände Kurhessens (1853)
- Beiträge zur Statistik des Kantons Bern, Bd. 1 (1860)
Lebensorte
Schulpforta; Leipzig; Breslau; Marburg
Familie
Vater
Hildebrand, Johann Friedrich Christian, 1780–1864, Landgerichtskanzlist in Naumburg an der Saale, Sohn des Friedrich Christian Hildebrand, aus Weißenfels, Schreib- und Rechenmeister und Amtskopist in Naumburg, und der Johanna Regina Haas
Mutter
Leidecker, Johanna Rosine, 1783–1860, Tochter des Johann Nikolaus Leidecker, Schuhmachermeister in Naumburg
Partner
Guttentag, Clementine, (⚭ Breslau 1839) 1817–1879, Tochter des Samuel Simon Guttentag, 1786–1850, Dr. med., Sanitätsrat, dirigierender Arzt und jüdischer Hospitalarzt, Privatdozent in Breslau, und der Sophie Panofka
Verwandte
- Hildebrand, Richard <Sohn>, GND, 1840–1918, Nationalökonom, 1873 ordentlicher Professor der Universität Graz, 1893/94 Rektor
- Hildebrand, Adolf von <Sohn>, GND, 1847-1921, Bildhauer, bedeutendster Bildhauer des wilhelminischen Deutschlands
- Hildebrand, Otto <Sohn>, GND, 1858–1927, Professor der Chirurgie in Berlin
- Conrad, Bertha, geb. Hildebrand <Tochter>, verheiratet mit Johannes Conrad, GND, 1839–1915, Nationalökonom, Professor für Volkswirtschaftslehre in Halle (Nachfolger Schmollers)
- Glum, Elisabeth, geb. Hildebrand <Enkelin>, verheiratet mit Friedrich Glum, GND, 1891–1974, Jurist, Wirtschaftswissenschaftler, Professor, Generaldirektor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
- Ritschl, Friedrich <Schwager>, GND, 1806–1876, Professor der klassischen Philologie in Leipzig, verheiratet 1838 mit Sophie Guttentag, * 1820
- Guttentag, Imanuel <Schwager>, GND, 1815–1881, Verlagsbuchhändler in Berlin, erwarb 1842 die von T. Trautwein gegründete Buchhandlung, dann Verleger, verheiratet mit Agnes Friederike Guttentag
Nachweise
Quellen
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 12, Leipzig 1880, S. 399-402 (Theodor Inama von Sternegg)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 9, Berlin 1972, S. 121 f. (Dieter Lindenlaub)
- Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-192
- Best/Weege, Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, S. 180 f.
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 186
- Koch (Hrsg.), Die Frankfurter National-Versammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung, Kelkheim 1989, S. 215 (Patricia Stahl)
- Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 3, Marburg 1942, S. 205-219 (Rudolf Bovensiepen)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 812
- Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 29
Bildquelle
„Bruno Hildebrand“ (Federzeichnung · 22,6 x 28,2 cm, beschnitten), in: Ferdinand Justi, Icones Professorum Marpurgensium. Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg (Inventar-Nr. 28.137) / Foto: Bildarchiv Foto Marburg (Thomas Scheidt)
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
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Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hildebrand, Friedrich Bruno*, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/7510_hildebrand-friedrich-bruno> (aufgerufen am 25.11.2025)
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