Scheidemann, Philipp* Heinrich

Scheidemann, Philipp* Heinrich
Wirken
Werdegang
- Besuch der Bürger- und der Höheren Bürgerschule in Kassel
- 1879-1883 Buchdruckerlehre
- 1884-1886 Lehr- und Wanderjahre
- lange Jahre ehrenamtlicher Mitarbeiter der Arbeiterbewegung
- 1895 Redakteur der Mitteldeutschen Sonntagszeitung
- 5.11.1896 (bei einer Ersatzwahl) und 1898 erfolglose Kandidaturen für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 1: Gießen, Grünberg, Nidda (SPD)
- 1903 Mitglied des Reichstags
- 1911 Mitglied des SPD-Parteivorstands
- 1912 als erster Sozialdemokrat Vizepräsident des Reichstags
- 1913 einer von drei Vorsitzenden der Reichstagsfraktion der SPD
- 1917 neben Ebert auch Vorstand des zentralen Parteivorstands
- 1918 unter Prinz Max von Baden Staatssekretär ohne Portefeuille
- rief am 9.11.1918 die Deutsche Republik aus
- Mitglied der Revolutionsregierung, der Weimarer Nationalversammlung
- 1919 Reichsministerpräsident, lehnte den Versailler Friedensvertrag ab und trat daher am 20.6.1919 zurück
- bis 1933 Mitglied des Reichstags
- überlebte ein Blausäureattentat am 4.6.1922
- 2.1.1920-30.9.1925 Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Amtsaufgabe wegen Magenleiden
- Verfasser politischer Schriften
- floh Anfang März 1933 vor den Nationalsozialisten nach Salzburg, Prag, Kopenhagen
Funktion
- Kassel, Oberbürgermeister, 1920-1925
Lebensorte
Kassel
Familie
Vater
Scheidemann, Friedrich* Heinrich, GND, 1842–1879, Tapezier- und Posterermeister in Kassel, Sohn des Philipp Scheidemann, 1812–1891, aus Helmarshausen, Fabrikschreiner in Kassel, und der Elisabeth Mergenthal, 1813–1851, aus Kirchhain
Mutter
Pape, Wilhelmine, 1842–1907, aus Kassel, außereheliche Tochter des Ludwig Seligmann, Wollsortierer, und der Elisabeth Pape
Partner
Dibbern, Johanna (Hanne*) Friederike Luise, (⚭ Kassel 17.4.1889) * Marne 17.11.1864, † Berlin-Charlottenburg 1.9.1926, evangelisch-lutherisch, Tochter des Johann Dibbern, Holzsäger, und der Johanna Ihslaiber
Verwandte
- Scheidemann, Lina <Tochter>, 1889–1933
- Scheidemann, Liese <Tochter>, 1891–1955
- Scheidemann, Hedwig <Tochter>, 1893–1935
- Feuring, Caspar <Vorfahre>, † 1706, Pfarrer in Vernawahlshausen
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 910 Nr. 5174 (Kassel I, Heiratsnebenregister, 1889, Nr. 146)
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 22, Berlin 2005, S. 630 f. (Manfred Kittel)
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 2, Kassel 2009, S. 187 (Wolther von Kieseritzky)
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 3, Marburg 1995, S. 30, 34
- Klein, Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau, Darmstadt/Marburg 1988, S. 200 f.
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 543 f.
- Christian Gellinek, Philipp Scheidemann. Eine biographische Skizze, Köln u.a. 1994
- H. Schmersal, Philipp Scheidemann, 1865-1939. Ein vergessener Sozialdemokrat, 1999
- Thomas Baum, Philipp Scheidemanns Wahl zum Oberbürgermeister von Kassel, in: ZHG 105 (2000), S. 221-235
- Johannes Friedrich Jacobs, Der Mann, der die Republik ausrief ... ein Kaisernachkomme. Zur Herkunft von Philipp Scheidemanns, in: Genealogie 25 (1976), S. 129-133
- Johannes Friedrich Jacobs, Philipp Scheidemanns Abstammung von Kaiser Heinrich IV., in: Genealogie 26 (1977), S. 520 f.
Bildquelle
Bundesarchiv, Bild 146-1970-051-17 / Grohs (Groß), Alfred / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 146-1970-051-17, Phillipp Scheidemann, CC BY-SA 3.0 DE (beschnitten)
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
Biografische Angebote
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Scheidemann, Philipp* Heinrich, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/7399_scheidemann-philipp-heinrich> (aufgerufen am 25.11.2025)
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