Hessen-Homburg, Friedrich V. Ludwig Landgraf von

 
geboren
30.1.1748 Homburg vor der Höhe
gestorben
20.1.1820 Homburg vor der Höhe
Beruf
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
118703196

Wirken

Werdegang

  • regierte ab 1751 unter Regentschaft seiner Mutter
  • ab 1766 als Landgraf selbständig
  • 1806 mediatisiert
  • 1816 wieder selbständig (Hessen-Homburg fiel 1866 an Hessen-Darmstadt)

Netzwerk

Sinclair, Adam Alexander* Freiherr von <Lehrer>, GND, * 1713, † Homburg vor der Höhe 4.6.1778, Jurist, Minister

Werke

  • Friedrich Ludwig Landgraf von Hessen-Homburg, Mein Ritt an den Bodensee. Biographie und Erläuterungen von Walter Gunzert. Konstanz: Rosgarten-Verlag, 1970.

Familie

Vater

Hessen-Homburg, Friedrich IV. Landgraf von, * Braunfels 15.4.1724, † Homburg vor der Höhe 7.2.1751

Mutter

Solms, Ulrica Louisa Prinzessin von, * Hungen 1.5.1731, † Homburg vor der Höhe 12.9.1792

Partner

Hessen-Darmstadt, Karoline Prinzessin von, 1746–1821, Heirat Darmstadt 27.9.1768

Verwandte

Nachweise

Literatur

Bildquelle

Wikipedia (via Wikimedia Commons: File:Friedrich VHessenHomburg)

Leben

Aus der Biografie

Anderthalb Jahrzehnte stand Friedrich Ludwig unter der Vormundschaft seiner Mutter Ulrike Louise. Seine Regierungszeit umfasste fast zwei Menschenalter. Die Heirat mit Karoline von Hessen-Darmstadt, der ältesten Tochter der „Großen Landgräfin“, besiegelte die Beilegung der langwierigen Streitigkeiten zwischen Homburg und Darmstadt durch den Hausvertrag von 1768, der Homburg weitgehende innere Selbständigkeit zugestand. Die Vertretung nach Außen verblieb aber bei Darmstadt. Die rheinbündische Einverleibung der Landgrafschaft in das nunmehrige Großherzogtum 1806 wurde für Friedrich V. eine Zeit der Demütigung, in der er sich weitgehend zurückzog, oft ins unweite Frankfurt am Main. Erst 1816 wurde er als nunmehr souveräner Landgraf restituiert und erhielt eine Gebietserweiterung durch das linksrheinische Oberamt Meisenheim. Die Behinderung Friedrich Ludwigs durch starkes Stottern, auch die Verpflichtung zur Fortsetzung der Linie, verhinderte eine militärische Laufbahn, was er oft bedauerte. Der Prinz erfuhr durch Alexander Adam von Sinclair (1713–1778) eine nach der Familientradition von strenger, reformiert-protestantischer Religiosität geprägte Erziehung. Der aufklärerische Rationalismus, den er unter anderem für die Französische Revolution verantwortlich machte, widerstrebte ihm. Kennzeichnend für seine Persönlichkeit war der Versuch, sich den Zeitverhältnissen zu entziehen: Ausweichen, dulden, reagieren anstatt zu agieren. Obgleich er die Revolution ablehnte, duldete er an seinem Hof eine Zeit lang Anhänger ihrer Ideen, die man als Revolutionsschwärmer oder Hofdemokraten bezeichnete. Friedrichs Interessen – literarisch, philosophisch und kulturell ausgerichtet – wandten sich nach Innen; er zeichnete seine politischen, moralischen, philosophischen Reflexionen auf. Im Selbstportrait bezeichnete er sich als eiskalt, einsam, der Alte vom Berge. Häufig unternahm er spontane Reisen, um der Enge seiner bescheidenen Residenz zu entgehen. Er führte einen ausgedehnten Briefwechsel mit Intellektuellen in ganz Europa, darunter Johann Caspar Lavater und Friedrich Gottlieb Klopstock. Das Landgrafenpaar war auch an Gartenkunst interessiert; ihre Gestaltung der Gartenanlagen um das Schloss und bis in den Taunus hinein prägen zum Teil bis heute das Stadtbild. Auf die militärisch-politische Rolle der Kinder – elf von insgesamt 15 Kindern der Ehe überlebten – wird gesondert einzugehen sein. Barbara Dölemeyer (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 414 f.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hessen-Homburg, Friedrich V. Ludwig Landgraf von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/6547_hessen-homburg-friedrich-v-ludwig-landgraf-von> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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