Sachsen, Agnes Herzogin und Kurfürstin von

 
geboren
31.5.1527 Marburg
gestorben
4.11.1555 Weimar
Beruf
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
104173815

Andere Namen

Geburtsname

Hessen, Agnes%Landgräfin von

Weitere Namen

Sachsen, Agnes%Herzogin von

Familie

Vater

Hessen, Philipp Landgraf von, * Marburg 13.11.1504, † Kassel 31.3.1567

Mutter

Sachsen, Christina Herzogin von, * Dresden 25.12.1505, † Kassel 15.4.1549

Partner

  • Moritz, Sachsen, Kurfürst, GND (⚭ 8./27.11.1541) * Freiberg 21.3.1521, † bei Sievershausen 11.7.1553, Sohn des Heinrich des Frommen Herzog von Sachsen, 1473–1541, und der Katharina von Mecklenburg
  • Johann Friedrich II., Sachsen, Herzog, GND, 1529-1595, Heirat Weimar 26.5.1555, Sohn des Johann Friedrich I. der Großmütige Kurfürst bzw. Herzog von Sachsen (1503-1554) und Sibylla von Kleve (1512-1554)

Verwandte

Nachweise

Literatur

Bildquelle

Landgräfin Agnes mit Ehemännern Moritz und Johann Friedrich II. von Sachsen, Ölbild J. van Hoff/Caspar van der Borcht, Museumslandschaft Hessen Kassel, Kassel Inventar LM 1938/348 (Foto: M 22452/Ute Brunzel) in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 61

Leben

Aus der Biografie

Für die älteste Tochter Landgraf Philipps war schon als Kleinkind Ende 1529 eine spätere Heirat mit dem Herzogssohn Erich dem Jüngeren von Braunschweig (1528–1584) vereinbart worden. Bei der Übertragung dieser Vorverlobung auf die jüngere Schwester Anna im August 1539 hatte man wohl, kurz nach dem Tod des strikt katholischen Großvaters Herzog Georg „des Bärtigen“, bereits die Verbindung mit dem künftigen Erben Moritz im Visier. Dessen Vater Herzog Heinrich war gegen die Verbindung mit der hessischen Enkelin seines Bruders und verfügte nach Bekanntgabe der Verlobung im Frühjahr 1541 die zumindest teilweise Enterbung des Sohnes. Nachdem Heinrich im Sommer gestorben war, wurde im November gleichwohl Hochzeit und Heimführung gefeiert. Die Verhältnisse am Dresdner Hof, wo Agnes ihre verwitwete Tante Elisabeth aus der Rolle als „First Lady“ verdrängte, wurde zusätzlich kompliziert, als Herzog Moritz im Sommer 1546 auf die Seite Kaiser Karls V. wechselte und sich mit der Niederwerfung seiner „Schmalkaldener“ Verwandten im Folgejahr die Übertragung der sächsischen Kurwürde verdiente. Als Kurfürst Moritz nach erneutem Frontwechsel in dem mit Unterstützung Frankreichs neu entfachten Krieg 1553 bei Sievershausen zu Tode kam, wurde die 25-jährige Witwe, der nach dem frühen Kindstod des Sohnes nur eine Tochter Anna (1544–1577) geblieben war, vom als Kurfürsten nachfolgenden Schwager August und seiner dänischen Frau alsbald vom Dresdner Hof verdrängt. Zur Bekräftigung des Bundes zwischen Vater Philipp und dem wie er erst 1552 aus der kaiserlichen Haft entlassenen Ex-Kurfürsten Johann Friedrich I. heiratete Agnes im Mai 1555 dessen gleichnamigen Sohn Johann Friedrich „den Mittleren“, starb aber bereits sechs Monate später an einem hitzigen Fieber. So musste sie nicht erleben, dass Johann Friedrich, der in zweiter Ehe ihre pfälzische Schwägerin Elisabeth geheiratet hatte, durch seine Verwicklung in die sogenannten „Grumbach’schen Händel“ 1566 ebenfalls der kaiserlichen Acht verfiel und nach 28jähriger Haft in Österreich verstarb. Agnes, der man ein infolge der Kriegswirren erst 1571 aufgestelltes Grabmal in der Weimarer Stadtkirche gewidmet hatte, erscheint mit ihrer Nachfolgerin Elisabeth auch auf dem prunkvollen Epitaph, den Herzog Friedrich Casimir für seine aus Wien überführten Eltern in der Morizkirche in Coburg errichten ließ. Margret Lemberg/Eckhart G. Franz (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 66 f.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/5707_sachsen-agnes-herzogin-und-kurfuerstin-von_sachsen-agnes-herzogin-und-kurfuerstin-von