Bubis, Ignatz
geboren
12.1.1927 Breslau heute Wrocław (Polen) gestorben
13.8.1999 Frankfurt am Main Beruf
Immobilien-Unternehmer, Politiker Konfession
jüdisch GND-Explorer
119097605
Bubis, Ignatz
Wirken
Werdegang
- Auslöschen der Familie durch die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs
- Arbeitslager Tschenstochau
- in Dresden Bekanntschaft mit Helmut Schön
- Schmuckwarengroßhändler in Pforzheim, 1956 in Frankfurt am Main
- Immobilienmakler in Frankfurt am Main
- 1983 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main
- 1985 mit Gleichgesinnten Besetzung der Bühne des Frankfurter Schauspielshauses, um die Uraufführung des Stücks „Der Müll, die Stadt und der Tod“ von Rainer Werner Fassbender zu verhindern
- 1989 stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (Stellvertreter von Heinz Galinski)
- 20.9.1992-1999 Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland
- durch Heinz-Herbert Karry 1969 Mitglied der FDP, langjährig Mitglied des Parteivorstands der Frankfurter FDP, 1997 deren Spitzenkandidat für die Wahl zum Stadtparlament Frankfurt am Main, bei der die FDP mit 5,6 Prozent Stimmenanteil den Wiedereinzug in den Römer errang (Landesweit 3,2 Prozent, kein Einzug in die Stadtparlamente von Darmstadt, Wiesbaden, Kassel)
- statt (zeitraubender) Stadtverordneter jedoch ehrenamtliches Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main
Werke
- Ich bin ein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Ein autobiographisches Gespräch mit Edith Kohn (1993)
- Liberalismus, in: Werner Bruns/Walter Döring (Hrsg.), Der selbstbewusste Bürger. Die Liberalen Perspektiven, Bonn 1995
- mit Peter Sichrovsky, „Damit bin ich noch längst nicht fertig“. Die Autobiographie (1996)
Lebensorte
Frankfurt am Main
Familie
Vater
Bubis, Jehoshua, 1883–1942
Mutter
Bronspiegel, Hannah, 1887–1940
Partner
Rosenmann, Ida
Verwandte
Bubis, Naomi <Tochter>, * 1963
Nachweise
Literatur
- Fritz Backhaus/Raphael Gross/Michael Lenarz (Hrsg.), Ignatz Bubis. Ein jüdisches Leben in Deutschland, Frankfurt am Main 2007
- Micha Brumlik/Hajo Funke/Lars Rensmann, Umkämpftes Vergessen. Walser Debatte, Holocaust-Mahnmal und neuere deutsche Geschichtspolitik, Berlin 2004
- Inga Börjesson, Wie Medien wirken. Am Beispiel der Walser-Bubis-Debatte, Schwalbach/Ts. 2003
- Salomon Korn, Wanderer zwischen den Welten. In Israel galt Ignatz Bubis als deutscher Staatsbürger, in Deutschland musste sich der Vorsitzende des Zentralrats der Juden des Ansinnens erwehren, eigentlich gehöre er nach Israel. Das Geflecht jüdisch-israelischer, deutsch-jüdischer und israelischer-deutscher Beziehungen ist bis heute fragil. In: F.A.Z. Nr. 207, 7.9.2009, S. 10
Bildquelle
Túrelio (via Wikimedia-Commons: IgnatzBubis1997 091); CC-BY-SA
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
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„Bubis, Ignatz, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/5095_bubis-ignatz> (aufgerufen am 28.11.2025)
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