Hindemith, Paul

 
geboren
16.11.1895 Hanau
gestorben
28.12.1963 Frankfurt am Main
Beruf
Bratschist, Komponist, Musiker
Titel
Dr. phil. h.c.
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
118551256

Wirken

Werdegang

  • Kindheit in Rodenbach bei Hanau
  • 1898-1900 bei den Großeltern Hindemith in Naumburg am Queis in Schlesien (heute Nowogrodziec/Polen)
  • 1900 Umzug nach Mühlheim am Main, Grundschule, Geigenunterricht
  • 1905 Umzug nach Frankfurt am Main, trat mit seinen Geschwistern Antonie und Rudolf als „Frankfurter Kindertrio“ auf
  • 1909 Schüler des Hoch’schen Konservatoriums in Frankfurt am Main, Geigenunterricht bei Adolf Rebner
  • Kompositionsunterricht, seit 1912 bei Arnold Mendelssohn und Bernard Sekles
  • 1917/1918 Militärdienst
  • 1915-1923 Konzertmeister der Frankfurter Opernbühne
  • 1923-1930 Leiter der Kammermusiktage in Donaueschingen
  • durch seinen Schwager Hans Flesch Komponist für den Rundfunk
  • 1922-1929 Bratschist im Amar-Quartett
  • seit 1924 Solo-Bratschist in Konzerten in der Schweiz und bei Schweizer Kurkapellen
  • 1927 Kompositionslehrer an der Musikhochschule Berlin
  • 1929 Lehrer an der Musikschule Neukölln
  • 1933 wurden seine Werke als „Kulturbolschewismus“ und „Entartete Kunst“ in Deutschland verfemt, seine Frau wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt
  • 1935 Berater der Regierung in der Türkei
  • 1938 Exil in der Schweiz
  • 1938 Uraufführung der Oper „Mathis der Maler“ in Zürich
  • November 1938 Emigration nach Bluche, Gemeinde Montana, 1940 in die USA, 1946 amerikanischer Staatsbürger
  • September 1940 Professor an der Universität Yale (New Haven)
  • weltweite Tourneen als Dirigent
  • 1950 Doktor der Philosophie h.c. der Freien Universität Berlin
  • 1950 Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Zürich, 1957 Honorarprofessor
  • 1951 Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
  • 1952 Uraufführung der Symphonie „Harmonie der Welt“ durch das Basler Kammerorchester unter der Leitung von Paul Sacher
  • 1952 Uraufführung der Oper „Cardillac“ am Stadttheater Zürich
  • 1953-1957 abwechselnd in Yale und Zürich lehrend, Wohnort in Blonay, Bezirk Vevey am Genfer See
  • 1955 Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main
  • seit 1957 Komponist und Dirigent mit weltweiten Tourneen
  • 1960 „Marsch für Orchester“ über den alten „Schweizerton“ zur 500-Jahrfeier der Universität Basel
  • 1962 Balzan-Preis für Musik
  • Hindemith starb an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse im Frankfurter Marienkrankenhaus
  • Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft
  • Wihuri-Sibelius-Preis
  • Hindemith-Stiftung und Hindemith-Musikzentrum, seit 1990 Paul-Hindemith-Preis, seit 2000 Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau

Netzwerk

Rebner, Adolf <Lehrer>, * Wien 21.11.1876, † Baden-Baden 19.6.1967, Geiger, Komponist und Musikpädagoge

Werke

  • Briefwechsel / Carl Zuckmayer; Paul Hindemith. Edition, eingeleitet und kommentiert von Gunther Nickel und Giselher Schubert. St. Ingbert: Röhrig, 1998.
  • „Das private Logbuch“. Briefe an seine Frau Gertrud / Paul Hindemith. Hrsg. von Friederike Becker und Giselher Schubert. München: Piper, 1995.
  • Aufsätze, Vorträge, Reden / Paul Hindemith. Hrsg. von Giselher Schubert. Zürich; Mainz: Atlantis-Musikbuch-Verl., 1994.

Lebensorte

Rodenbach; Naumburg am Queis; Frankfurt am Main; Zürich

Familie

Vater

Hindemith, Robert Rudolf* Emil, * Naumburg am Queis (heute Nowogrodziec/Polen) 15.5.1870, † 1915, evangelisch, gefallen, Anstreicher und Dekorationsmaler in Hanau, Sohn des Paul Hindemith, 1835–1901, evangelisch, Kaufmann und Ratsherr in Naumburg am Queis, und der Franziska Seeliger, 1830–1872, katholisch, aus Naumburg am Queis

Mutter

Warnecke, Marie Sophie*, * Stammen (heute Trendelburg) 29.1.1868, † Butzbach 23.11.1949, Heirat Hanau 23.3.1895, evangelisch, Tochter des Friedrich Christoph* August Warnecke, 1822–1890, Schäfer in Würgassen bei Höxter, Schafmeister in Wiensen, Rabe von Pappenheimscher Schafmeister in Stammen, und der Wilhelmine Meyer, 1822–1898, aus Amelunxen

Partner

Rottenberg, Gertrud, (⚭ Frankfurt am Main 15.5.1924) * Frankfurt am Main 2.8.1900, † Vevey (Schweiz) 13.3.1967, Sängerin, Musikerin, Tochter des Ludwig Rottenberg

Verwandte

  • Hindemith, Antonie <Schwester>, 1898–1966, Pianistin
  • Hindemith, Rudolf <Bruder>, GND, * Niederrodenbach 9.1.1900, † München-Neuperlach 7.10.1974, seit 1951 unter dem Namen Paul Quest und dem Pseudonym Hans Lofer, Cellist, Dirigent, Komponist, verheiratet mit Maria Landes, * 1901, Professorin für Klavier
  • Flesch, Johannes* Georg Julius Jakob <Schwager>, 1896–1945, Rundfunkpionier

Nachweise

Quellen

  • Nachlass im Hindemith-Institut, Frankfurt am Main
  • Standesamt Frankfurt am Main Mitte: Sterbebuch (Einträge 7201-7898) 28.11.1963-31.12.1963, Nr. 7891
  • HStAM Bestand 913 Nr. 1810 (Hanau, Heiratsnebenregister, 1895, Nr. 48)

Literatur

Bildquelle

Hindemith-Institut (via Wikimedia-Commons: Datei:Paul Hindemith USA); CC-BY-SA

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hindemith, Paul, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/4953_hindemith-paul> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/4953