Harnack, Karl Gustav Adolf* von

Harnack, Karl Gustav Adolf* von
Andere Namen
Weitere Namen
Harnack, Adolfus de
Wirken
Werdegang
- 1869 Studium der Theologie in Dorpat (bis 1872) und Leipzig
- (1.11) 29.5.1873 Promotion zum Doktor der Philosophie in Leipzig
- 2.1874 Lizenziat der Theologie in Leipzig
- 7.1874 Habilitation für Kirchengeschichte in Leipzig
- 2.6.1876 außerordentlicher Professor für Kirchengeschichte in Leipzig
- 1876-1910 zusammen mit Emil Schürer Gründung der „Theologischen Literaturzeitung“
- 2.1. zum 1.4.1879 ordentlicher Professor der Theologie in Gießen
- 1879 Ernennung zum Doktor der Theologie honoris causa in Marburg
- 2.7. zum 1.10.1886 ordentlicher Professor der Theologie in Marburg, ebenfalls Direktor des Theologischen Seminars, kirchenhistorische Abteilung
- 21.9. zum 1.10. 1888 als ordentlicher Professor nach Berlin versetzt
- 1903 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Großherzogtum Hessen 4: Darmstadt, Groß-Gerau (Freisinnige Volkspartei)
- 1904 Ernennung zum Doktor der Medizin honoris causa in Marburg
- 1.8.1905 kommissarischer Generaldirektor der Königlichen Bibliothek in Berlin
- 25.4.1906-31.3.1921 Generaldirektor
- 28.6.1906 Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat
- 2.8.1907 Ernennung zum Doktor der Rechte honoris causa in Gießen
- 1907 Ernennung zum Doktor der Rechte honoris causa in Glasgow
- 11.10.1910 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz
- 28.3.1912 Ehrendoktor der Universität Athen
- 3.1914 erblicher preußischer Adelstand
- Ehrendoktor der Universität Christiania
- 1921 Emeritierung
Funktion
- Marburg, Universität, Theologische Fakultät, Dekan, 1888
Studium
Studium der Theologie an den Universitäten Dorpat (bis 1872) und Leipzig
Akademische Qualifikation
- (1.11) 29.5.1873 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Leipzig
- 2.1874 Lic. theol. an der Universität Leipzig
- 7.1874 Habilitation für Kirchengeschichte an der Universität Leipzig
Akademische Vita
- Leipzig, Universität / Theologische Fakultät / Kirchengeschichte / außerordentlicher Professor / 1876-1879
- Gießen, Universität / Theologische Fakultät / Kirchengeschichte / ordentlicher Professor / 1879
- Marburg, Universität / Theologische Fakultät / Kirchengeschichte / ordentlicher Professor / 1886-1888
- Berlin, Universität / Theologische Fakultät / Kirchengeschichte / ordentlicher Professor / 1888-1921
Akademische Ämter
1888 Dekan der Theologischen Fakultät der Universität Marburg
1900/01 Rektor der Universität Berlin
Mitgliedschaften
4.10.1907 Mitglied des Beirats der Zentralstelle für Volkswohlfahrt
1.1911 Präsident der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften
5.5.1915 Vizekanzler und Kanzler (ab dem 9.1920) des Ordens pour le mérite für Wissenschaft und Künste
Vorsitzender des Beirats für Bibliotheksangelegenheiten in Preußen bis zum 31.3.1921, seitdem Ehrenmitglied mit den Rechten eines ordentlichen Mitgliedes
Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für das Königlich-Preußische-Historische Institut in Rom
1921 Präsident des Hauptausschusses der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft
Mitglied sehr vieler Akademien
Werke
- Lehrbuch der Dogmengeschichte, 3 Bde. (1886–1890, 4. Aufl. 1909/1910)
- Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten (1902, 4. Aufl. 1924)
- Geschichte der altchristlichen Literatur, 3 Bde.(1893–1904)
- Das Wesen des Christentums (1900)
- Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott (1921, 2. Aufl. 1924)
- Kleine Schriften zur Alten Kirche 2 Bde.(1980)
Lebensorte
Dorpat; Leipzig; Gießen
Familie
Vater
Harnack, Theodosius, GND, 1816–1889, Doktor, 1853 Professor der Theologie in Erlangen, 1866 in Dorpat, Sohn des Carl Gottlieb Harnack, † 1832, aus Ostpreußen, Schneidermeister, Inhaber eines Herrenschneidergeschäfts in St. Petersburg, und der Christina Zenker
Mutter
Ewers, Maria, 1827–1857, Tochter des Gustav Ewers, GND, 1781–1830, als Bauernjunge aus Amelunxen bei Corvey stammend, Hauslehrer in Livland, Professor der Staatswissenschaften in Dorpat, Rektor der Universität Dorpat, Begründer der russischen Rechtsgeschichte, und der Dorothea Freiin von Maydell
Partner
Thiersch, Amalie, (⚭ Leipzig 1879) 1858-1937, Tochter des Karl Thiersch, Professor der Chirurgie in München, Erlangen und Leipzig, und der Johanna Freiin von Liebig
Verwandte
- Zahn, Agnes, geb. von Harnack <Tochter>, 1884-1950, Doktor der Theologie, Doktor der Philosophie, Mitarbeiterin und Biographin ihres Vaters, Frauenrechtlerin, verheiratet mit Karl von Zahn, 1877-1944, Doktor der Rechtswissenschaften, Oberarchivrat am Reichsarchiv
- Harnack, Ernst von <Sohn>, 1888-1945, Regierungspräsident, als Widerstandskämpfer hingerichtet
- Harnack, Elisabeth von <Tochter>, 1892-1976, Doktor der Philosophie
- Harnack, Axel von <Sohn>, 1895-1974, Doktor der Philosophie, Bibliotheksdirektor, Historiker in Tübingen
- Harnack, Gustav von <Enkel>, 1917, Professor der Kinderheilkunde in Düsseldorf
- Harnack, Carl Gustav Axel* <Zwillingsbruder>, 1851-1888, Mathematiker, 1876 Professor für Mathematik an der TH in Darmstadt, 1877 in Dresden
- Harnack, Erich <Bruder>, 1852-1915, Professor der Pharmakologie in Halle
- Harnack, Gottfried Rudolf Otto* <Bruder>, 1857-1915, Professor für Literatur und Ästhetik in Darmstadt, Stuttgart
- Harnack, Arvid <Neffe>, 1901-1942, Nationalökonom, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
Nachweise
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 7, Berlin 1966, S. 688-690 (Heinz Liebing)
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 3, Marburg 1995, S. 185
- Hans-Martin Barth, Harnack-Tage in Gießen. Zur 100. Wiederkehr seiner Berufung. In: Weg und Wahrheit 31.12.1978
- Gunther Wenz, Der Kulturprotestant. Adolf von Harnack als Christentumstheoretiker und Kontroverstheologe, München 2001
- Adolf von Harnack. Theologe, Historiker, Wissenschaftspolitiker, hrsg. von Kurt Nowak und Otto Gerhard Oexle. Göttingen, 2001
- Wolfram Kinzig, Harnack, Marcion und das Judentum. Nebst einer kommentierten Edition des Briefwechsels Adolf von Harnacks mit Houston Stewart Chamberlain. Leipzig, 2004
- Christian Nottmeier, Adolf von Harnack und die deutsche Politik 1890 – 1930. Eine biographische Studie zum Verhältnis von Protestantismus, Wissenschaft und Politik. Tübingen, 2004
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 80
- Haupt/Lehnert, Chronik der Universität Gießen von 1607–1907, Gießen 1907, S. [66]
Bildquelle
Tagishsimon (via Wikimedia-Commons: Datei:Adolf Harnack)
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
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„Harnack, Karl Gustav Adolf* von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/4849_harnack-karl-gustav-adolf-von> (aufgerufen am 25.11.2025)
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