Böhm, Franz* Josef Emil

 
geboren
16.2.1895 Konstanz
gestorben
26.9.1977 Frankfurt am Main
Beruf
Jurist, Ökonom, Professor, Politiker, Kultusminister, Parlamentarier
Titel
Prof. Dr. jur.; Dr. jur. h.c.; Dr. rer. pol. h.c.
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
118512471

Wirken

Werdegang

  • 1905-1913 Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Karlsruhe, Abitur
  • ab Herbst 1913 Einjährig-Freiwilliger in der badischen Armee
  • Leutnant im Ersten Weltkrieg, verwundet, 1918 im Deutschen Asienkorps Teilnahme am Palästina-Feldzug
  • nach dem Ersten Weltkrieg Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg im Breisgau
  • 1924 Assessorexamen, Staatsanwalt beim Landgericht Freiburg im Breisgau
  • 1924/25 kurzzeitig Mitglied der Deutschen Volkspartei
  • Anfang 1925 Beurlaubung, um im Reichswirtschaftsministerium als Referent in der Kartellabteilung zu arbeiten
  • 1931 Rückkehr nach Freiburg, 1932 Promotion bei Heinrich Hoeniger, 1933 Habilitation für Handels- und Wirtschaftsrecht
  • Mitbegründer der sogenannten Freiburger Schule
  • mit Walter Eucken und Hans Großmann-Doerth Begründer des sogenannten Ordoliberalismus
  • bis 1936 Privatdozent an der Universität Freiburg im Breisgau
  • 1936-1938 Vertretung des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht an der Universität Jena
  • 1938 mit seiner Schwiegermutter Ricarda Huch Anklage nach dem Heimtückegesetz, Dienststrafverfahren, 1940 Entzug der Lehrbefugnis und Versetzung in den Wartestand
  • 1945 ordentlicher Professor in Freiburg im Breisgau und Prorektor der Universität
  • 1945 Eintritt in die CDU
  • 1.11.1945-15.2.1946 Hessischer Minister für Kultus und Unterricht, von der amerikanischen Besatzungsmacht wieder abgesetzt
  • 1946 Wechsel an die Universität Frankfurt am Main, dort 1948-1949 deren Rektor und bis 1962 dort tätig
  • 1.1948-1977 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium (bzw. der bizonalen Verwaltung für Wirtschaft)
  • ab 1952 Leiter der deutschen Delegation für die Wiedergutmachungsverhandlungen zwischen dem Staat Israel, den jüdischen Weltverbänden und der Bundesrepublik („Luxemburger Abkommen“ vom 10.9.1952)
  • 17.6.1954 Ansprache beim Staatsakt zum Gedenken an den ersten Jahrestag des 17. Juni 1953
  • 1953-1965 Mitglied des Deutschen Bundestages (1953-1961 für den Wahlkreis 142 (Frankfurt am Main III), ab 1961 über die Landesliste der hessischen CDU), dort 17.2.1955-1965 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wiedergutmachung
  • Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Funktion

  • Frankfurt am Main, Universität, Rektor, 1948-1949
  • Groß-Hessen, Ministerium für Kultus und Unterricht, Minister, 1945-1946
  • Deutschland, Bundesrepublik, Bundestag, Mitglied (CDU), 1953-1965

Netzwerk

Hoeniger, Heinrich <Lehrer>, GND, * Ratibor/Oberschlesien 26.12.1879, † Frankfurt am Main 14.4.1961, Rechtswissenschaftler

Werke

Lebensorte

Karlsruhe; Freiburg im Breisgau; Berlin; Jena; Frankfurt am Main

Familie

Vater

Böhm, N.N., Jurist, Staatsanwalt in Konstanz, Großherzoglicher Minister des Kultus und Unterrichts in Baden

Partner

Ceconi, Marietta, Heirat 1926, Tochter von Ricarda Huch, 1864–1947

Verwandte

Böhm, Alexander <Sohn>, 1929–2006, Jurist, Professor

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Böhm, Franz* Josef Emil, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/4743_boehm-franz-josef-emil> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/4743