Gontard, Susanne (Susette)

Gontard, Susanne (Susette)
Andere Namen
Geburtsname
Borkenstein, Susanne (Susette)
Weitere Namen
Borckenstein, Susanne
Pseudonym(e)
Diotima
Wirken
Lebensorte
Frankfurt am Main
Familie
Vater
Borkenstein, Hinrich, * Hamburg 21.10.1705, † 29.11.1777, Kaufmann in Hamburg, Commerzienrat, Lustspieldichter
Mutter
Brugier, Susanne, 1741–1793, Freundin Klopstocks
Partner
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 271-273 (Wolfgang Klötzer)
- Carl Jügel, Das Puppenhaus, ein Erbstück in der Gontard’schen Familie, Frankfurt am Main 1921, S. 349 f.
- Frida Arnold, Die Briefe der Diotima, hrsg. von Carl Viëtor, Leipzig 1921
Bildquelle
Elisabeth Sömmering (um 1770-1802), Susette Gontard 1, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
Leben
Aus der Biografie
„Susette wird als eine vollendete Schönheit von edler griechischer Gestalt geschildert. Ihr langes schwarzes Haar und ihr sprechendes Auge von gleicher Farbe erhöhten nun um so mehr die blendende Weiße ihres Teints, und je länger man die wundervollen Formen dieser Gesichtsbildung betrachtete, je mehr steigerte sich der bezaubernde Eindruck, den das Imponierende dieser Erscheinung auf jeden machte, der sich ihr nahte.“
Susette Borkenstein, die einzige Tochter, wurde von der verwitweten Mutter in jeder Hinsicht ausgesucht und vollkommen erzogen. Der Bankier Friedrich Jakob Gontard war auf der Reise nach London im Haus Borkenstein in Hamburg zu Gast und gewann das Eheversprechen der Susette. Die Trauung fand in Ottensen bei Klopstock statt, doch sollte die Mutter mit nach Frankfurt am Main ziehen und im Haushalt Gontard leben.
Schon 1793 verstarb die Mutter an Brustkrebs und die Tochter vereinsamte innerlich.
Im Januar 1796 wurde Hölderlin als Hofmeister (Erzieher) des Sohnes Heinrich (Henry) (* 1787) der Susette engagiert und entflammte in einer schwärmerischen Liebe zu ihr, die er in dem Briefroman „Hyperion oder der Eremit in Griechenland“, begonnen 1792, 1797/99 abgeschlossen, verarbeitete. Susette Gontard erwiderte seine Zuneigung. Als Diotima setzte Hölderin ihr ein literarisches Denkmal. Im September 1798 verließ Hölderlin fluchtartig das Gontard’sche Haus, wechselte aber weiterhin heimlich Briefe mit Susette Gontard. Diese starb allerdings 1802, durch Schwindsucht geschwächt, an einer Ruhrepidemie. Bald darauf verfiel Hölderin in eine lebenslange geistige Verwirrung.
Die Töchter der Susette, Henriette (* 1789), Johanna Helene (* 1790) und Friederike Amalie (* 1791), waren Marie Rätzer aus Bern anvertraut, die ihrerseits für Hölderlin schwärmte.
Lupold von Lehsten
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gontard, Susanne (Susette), “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/4238_gontard-susanne-susette> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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