Baehr, Wilhelm Otto*

Baehr, Wilhelm Otto*
Andere Namen
Weitere Namen
Bähr, Wilhelm Otto*
Wirken
Werdegang
- ab 1824 Besuch des Friedrichsgymnasiums in Kassel, 1834 Reifeprüfung
- 1834-1837 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Marburg, Göttingen und Heidelberg
- 1838 erster juristisches Staatsexamen, Obergerichtsreferendar in Kassel
- 1841/42 Richter am Stadtgericht in Kassel
- 1842 Tätigkeit im kurhessischen Innenministerium
- 1842/43 Leiter des Sekretariats der kurfürstlichen Landtagskommission
- 1843 zweites juristisches Staatsexamen
- 1844 Examen
- 1844-1849 Obergerichtsassessor in Kassel
- 1848 Mitglied einer Commission zum Entwurf einer Civilproceßordnung für Kurhessen
- 1849-1851 Obergerichtsrat in Kassel
- 1851 an das Obergericht Fulda wegen seiner Verteidigung Hassenpflugs strafversetzt, 1855 Rückkehr nach Kassel
- 1857 juristische Ehrendoktorwürde der Universität Marburg
- 1863 Oberappellationsgerichtsrat in Kassel
- 1867 Oberappellationsgericht für die neuen Provinzen in Berlin (1874 Verschmelzung mit dem Kammergericht)
- 1867-1879 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Kassel 3 (Stadtkreis Kassel) (nationalliberal)
- ab 24.9.1867-1870 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Kassel 2: Kassel-Stadt, Kassel-Land, Melsungen (Nationalliberale Partei)
- März 1871-18.3.1880 Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Kassel 2: Kassel-Stadt, Kassel-Land, Melsungen (Nationalliberale Partei), Mandat erlischt mit der Ernennung zum Reichsgerichtsrat, Sieger der Nachwahl: Philipp Schwarzenberg
- 1879-1881 Mitglied des Reichsgerichts in Leipzig
- 23.5.1880 (bei einer Ersatzwahl) erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 2: Kassel-Stadt, Kassel-Land, Melsungen (liberal)
- 1881 Eintritt in den Ruhestand
Funktion
- Preußen, Abgeordnetenhaus, Mitglied, 1867-1879
- Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1867-1880
Werke
- Die Anerkennung als Verpflichtungsgrund (1855), 2. Aufl. Göttingen 1867, 3. Aufl. Leipzig 1894
- Der Rechtsstaat. Eine publicistische Skizze (1864)
- Die preußischen Gesetzentwürfe über die Rechte am Grundvermögen (1870)
- Das Gesetz über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874, Berlin 1875, 2. Aufl. 1878.
- Das Rechtsmittel zweiter Instanz im deutschen Civilproceß, Jena 1871.
- Das Tonsystem unserer Musik, Leipzig 1882.
- Urtheile des Reichsgerichts mit Besprechungen, München 1883.
- Eine deutsche Stadt vor 60 Jahren, Leipzig 1884, 2. Aufl. 1886.
- Die Proceß-Enquête des Prof. Dr. Wach, Kassel 1888.
- Gesammelte Aufsätze, Leipzig 1895.
- In Sachen der Gotthardbahngesellschaft gegen die Unternehmung des großen Tunnels, Gutachten Luzern 1884.
- In der Rechtssache der Baugesellschaft Flüelen-Göschenen in Zürich gegen die Direction der Gotthardbahn in Luzern, Gutachten, Luzern 1887.
- zs. mit von Ihering Herausgeber der Jahrbücher für die Dogmatik des heutigen römischen und deutschen Privatrechts, Bd. 12—25.
Lebensorte
Kassel; Marburg; Göttingen; Heidelberg
Familie
Vater
Baehr, Johannes, 1764–1840, Dr. med., Regimentsarzt in Ziegenhain, Chirurg in Fulda, Sohn des Johannes Heinrich Bähr, 1718–1782, Bürger, Ratsherr und Stadtreceptor in Ziegenhain, und der Anna Elisabeth Mansbach, 1724-1799
Mutter
Reinhold, Christine Elisabeth, 1776–1851, Tochter des Christian Ludolf Reinhold, 1739-1791, Professor der Mathematik, und der Philippine Sophie Warnecken, 1738-1797
Partner
- Pfeiffer, Marie Wilhelmine Sophie*, (⚭ Kassel 4.11.1844) * Kassel 29.11.1811, † Berlin 21.3.1873, Tochter des Friedrich George* Theodor Pfeiffer, 1779–1859, Kommerzienrat, Bankier in Kassel, und der Susanna Dorothea Deines, 1787–1844
- Rembe, Caroline (Lilly), * Rotenburg a.d.Fulda 1831, † Kassel 14.9.1892, Heirat Berlin 8.1.1878, Tochter des Carl Christian Rembe, Landrat, und der Elisabeth Kleinschmidt
Verwandte
- Pfeiffer, Ida Susanna, geb. Bähr <Tochter>, 1848–1920, verheiratet mit Georg Daniel Karl Pfeiffer, Geheimer Kommerzienrat, Bankier in Kassel
- Wöhler, Friedrich <Schwager>, 1800–1882, Dr.med., Direktor des Kasseler Polytechnikums, Professor der Chemie in Göttingen
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 910 Nr. 5417 (Kassel I, Sterbenebenregister, 1895, Nr. 179)
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 47, Leipzig 1903, S. 747 f. (Albert Teichmann)
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 1, Kassel 2009, S. 56 f. (Vera Lasch)
- Haunfelder, Die liberalen Abgeordneten des Deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 48
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 108, 110 f., 115, 119, 123
- Haunfelder/Pollmann, Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, Düsseldorf 1989, S. 60, 373
- Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, Düsseldorf 1988, Nr. 52
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 2, 1940, S. 1-16 (Rudolf Bovensiepen);
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 375
Bildquelle
Leben
Aus der Biografie
Eine Neubearbeitung der Biografie liegt noch nicht vor. Das Lebensbild von Rudolf Bovensiepen finden Sie in: Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830-1930, Zweiter Band, hrsg. von Ingeborg Schnack, S. 1-16.
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
- Allgemeine Deutsche Biographie: Öffnet in neuem Fenster
- Index Deutsche Biographie: Öffnet in neuem Fenster
- Kalliope - Verbundkatalog Nachlässe, Autographensammlungen und Verlagsarchive: Öffnet in neuem Fenster
- Wikipedia: Öffnet in neuem Fenster
- Objektdatenbank KHK = Objektdatenbank Hessen Kassel Heritage: Öffnet in neuem Fenster
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Baehr, Wilhelm Otto*, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/4057_baehr-wilhelm-otto> (aufgerufen am 25.11.2025)
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