Trott zu Solz, Adam von
geboren
9.8.1909 Potsdam gestorben
26.8.1944 Berlin-Plötzensee (hingerichtet) Beruf
Jurist, Diplomat, Widerstandskämpfer Titel
Dr. phil. Konfession
evangelisch GND-Explorer
118802798
Trott zu Solz, Adam von
Wirken
Werdegang
- zunächst Privatunterricht auf dem Stammsitz der Familie in Imshausen (Schloss Solz)
- ab 1921 Besuch des Gymnasiums in Kassel, seit 1923 weiterer Gymnasien in Hannoversch Münden und Kloster Loccum
- 1927 Abitur am Städtischen Gymnasium in Hannoversch Münden
- Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Göttingen
- Studiensemester in Berlin und München, Trimester als Gaststudent am Oxforder Mansfield College
- 1930 erstes juristisches Staatsexamen in Göttingen
- 1930-1931 Referendariat am Amtsgericht Nentershausen (nordöstlich von Imshausen).
- 1931 Promotion in Göttingen mit einer Dissertation zu „Hegels Staatsphilosophie und das internationale Recht“
- seit Ende 1931 Stipendiat der Rhodes-Stiftung Politik, Philosophie und Ökonomie am Oxforder Balliol College. 1933 Examen als Bachelor of Arts
- seit 1933 Referendariat in Rotenburg an der Fulda, Hanau, Kassel, Berlin, Hamburg und Jüterbog
- 1936 zweites juristisches Staatsexamen
- 1937 Stipendium der Rhodes-Stiftung zu einem Studienaufenthalt in China. Reise über Paris, England, USA und Kanada durch diverse chinesische Provinzen nach Peking
- 1938 Abbruch der Reise und Rückkehr nach Imshausen
- 1939 mehrfach Reisen nach England, Nutzung der Kontakte zu einflussreichen britischen Politikern und Wissenschaftlern, um den drohenden Ausbruch des Krieges zu verhindern und um Unterstützung für die innerdeutsche Hitler-Opposition zu gewinnen
- 10.1939-1.1940 Aufenthalt in den USA, um Gesprächspartner von der Existenz einer deutschen Opposition zu überzeugen
- Anfang 1940 über Japan, China und Russland Rückkehr nach Deutschland.
- Frühjahr 1940 Diplomat im Dienst des Auswärtigen Amts in Berlin, dazu gleichzeitig Eintritt in die NSDAP
- 1941 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Informationsabteilung des Amtes und Referent für Ostasien und Amerika und Leiter des Sonderreferats Indien
- 1943 Beförderung zum Legationssekretär, im November zum Legationsrat im Auswärtigen Amt
- schon bald nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Knüpfung von Kontakten zu oppositionellen Kreisen (Kreisauer Kreis, Graf von Stauffenberg).
- Mitarbeit im Kreisauer Kreis an konkreten Plänen für eine umfassende Neuordnung Deutschlands nach dem Nationalsozialismus
- 1944 Freundschaft mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Nach der Verhaftung von Moltkes und Lebers aus dem „Kreisauer Kreis“ Beteiligung an den Vorbereitungen für ein Attentat auf Hitler
- Nach dessen Misslingen am 20. Juli 1944 Aufdeckung der Verbindung zu Graf Stauffenberg und Verhaftung am 25. Juli 1944.
- 15.8.1944 vom Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt
- 26.8.1944 Hinrichtung in Berlin-Plötzensee
Werke
- „Hegels Staatsphilosophie und das internationale Recht“, Phil. Diss. Göttingen 1931, erschienen 1932.
Lebensorte
Imshausen; Kassel; Hann. Münden
Familie
Vater
Trott zu Solz, August* Bodo Wilhelm Klemens von, * Imshausen 29.12.1855, † Imshausen 27.10.1938, Dr. h.c. mult., Ministerialbeamter, Regierungspräsident, Landrat, Minister, Abgeordneter
Mutter
Schweinitz, Eleonore von
Partner
Tiefenbacher, Clarita, 1917–2013, Heirat Hamburg 1940, Dr. med., Fachärztin für Psychiatrie, Psychoanalytikerin, Tochter des Max Tiefenbacher, 1890–1984, Dr. jur., Rechtsanwalt in Hamburg, und der Clarita Siemsen, 1896–1980
Verwandte
- Trott zu Solz, Verena von <Tochter>, geb. 1942.
- Trott zu Solz, Clarita von <Tochter>, geb. 1943.
Nachweise
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 26, Berlin 2017, S. 458 f. (Benigna von Krusenstjern)
- Stockhorst, Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich?, Velbert/Kettwig 1967, S. 424 f.
- BSC: Uni gedenkt Adam von Trott. Widerstandskämpfer wurde vor 70 Jahren nach dem Attentat auf Hitler hingerichtet, in: Hersfelder Zeitung, Nr. 162/2014, Bad Hersfeld 16.7.2014, Lokalseite 2
- Internetseite der Stiftung Adam von Trott zu Solz e. V. (Imshausen); © Stiftung Adam von Trott 2004-2008; speziell „Biographie in Daten“: (24.11.2008) [siehe Weblinks]
- Nuhn, Heinrich: Mahnmal für Adam von Trott zu Solz, in: kultur geschichte: historische Stätten, Denkmäler, vergessene Orte und Museen im Kreis Hersfeld-Rotenburg, hrsg. von Barbara Händler-Lachmann, Projektleitung: Adolf Corell, Barbara Händler-Lachmann und Susanne Hofmann, Hessisches Institut für Lehrerfortbildung Außenstelle Bad Hersfeld, Bad Hersfeld 1995, S. 115-117
Bildquelle
Stiftung Adam von Trott.
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Trott zu Solz, Adam von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/3182_trott-zu-solz-adam-von> (aufgerufen am 25.11.2025)
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