Lepel, Georg Ferdinand* Freiherr von

Lepel, Georg Ferdinand* Freiherr von
Wirken
Werdegang
- 1788-1796 Besuch des Friderizianums in Kassel
- 1796 Studium der Rechte in Marburg und Göttingen
- 1798 Fürstlich Hessen-Kasselischer Legationssekretär und Juli-Oktober 1804 substituierter Gesander zusammen Freiherr von Günderrode beim Reichstag in Regensburg
- 1805-1806 als Legationsrat bei der Gesandtschaft in Wien und bis 1813 Geschäftsträger des exilierten Kurfürsten in Österreich, seit 1813 auch im Hauptquartier der Alliierten; 1813 auch Kammerherr, 1.1.1814 Geheimer Regierungsrat, 1814/15 Zweiter Kurhessischer Bevollmächtigter auf dem Wiener Kongreß, Mitbearbeiter der Bundesakte
- 1816-1817 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am österreichischen Hof, 1816-21 auch am bayerischen Hof in München
- 1817 Geheimer Rat und Gesandter am Bundestag in Frankfurt am Main, 1819 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am württembergischen und Großherzoglich Hessischen Hof, 1823 abberufen
- bleibt in Frankfurt am Main, dort bis 1836 Bürger, 1827 und 1833-1836 gewähltes Mitglied der gesetzgebenden Versammlung und des lutherischen Kirchenvorstandes, verwaltete in dieser Zeit bedeutende Vermögen von Korporationen und Privaten
- 1833-1836 Vizepräsident der Gesetzgebenden Versammlung der Freien Stadt Frankfurt
- 26.4.1836-1839 Kurhessischer Minister des Hauses und des Äußeren und Oberkammerherr
- 1840 Herzoglich-Sachsen-Coburg-Gothaischer Dirigierender Geheimer Rat und Staatsmininister in Coburg, 1846 Rücktritt und Verwaltung des heimischen Vermögens der Coburgischen Prinzen in England, Belgien und Portugal
- Exzellenz; zahlreiche Orden, unter anderem Ritter des kurfürstlich hessischen Wilhelmsordens
- seit 1819 Mitglied des adligen Hauses Alten-Limpurg in Frankfurt am Main
Funktion
- Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Mitglied, 1827
- Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Mitglied, 1833-1836
- Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Vizepräsident, 1833-1836
- Hessen-Kassel, Außenminister, 1836-1839
Lebensorte
Kassel; Marburg; Göttingen
Familie
Vater
Lepel, Gottlieb Christoph Gustav von, GND, 1746–1813, Kurhessischer Divisionsgeneral, 1809 Präsident der Sektion Kriegswesen im Staatsrat und Gouverneur von Kassel, 1810 Abschied, Sohn des Heinrich Wilhelm von Lepel, Gutsbesitzer in Groß-Zastrow bei Demmin (Pommern), und der Margarete Magdalene von Haugwitz
Mutter
Stirn, Caroline Marie, 1749–1826, aus Kassel-Ober-Neustadt, Tochter des Wolrad Stirn, Geheimer Kammerrat in Kassel, und Margarete Christine Schwiedering
Partner
- Stubenrauch, Christine von, (⚭ Wien 10.6.1810) * Wien 24.7.1781, † Wien 25.2.1812, sie verheiratet I. mitJohann Reinhard* Hille, 1770–1808, Professor der Rechte in Marburg, RHR-Agent in Wien, Tochter des Johann Michael Ehrenreich von Stubenrauch, † 1801, aus Mainz, Geheimer Rat unter anderem für die Fürsten Oettingen, Fulda und Speyer, und Reichshofrats-Agent, Reichsadel: 1789, und der Rosina Ehrenbach, aus Herzogenaurach bei Bamberg
- Günderrode, Elisabeth* Friederike Sophie (Elise*) Freiin von, (⚭ Höchst an der Nidder 1.9.1818) * Höchst a.d.N. 1.9.1792, † Coburg 24.5.1850, 1806 wurde sie auf Bestimmung des Fürstprimas von Dalberg als Nachfolgerin ihrer Cousine Caroline von Günderrode ins Cronstettenstift aufgenommen, Tochter des Philipp Maximilian Freiherr von Günderrode, Komitialgesandter, und der Wilhelmine Freiin von Stein zu Nord- und Ostheim
- Meyern von Hohenberg, Louise Wilhemine*, (⚭ Coburg 8.5.1865) * Schladen, Altmark, 10.1.1828, † Coburg 17.9.1887, Tochter des Leopold Freiherr von Meyern-Hohenberg, Preußischer Oberstlieutenant, und der Sophie von Brandis
Verwandte
- Lepel, Karl Friedrich Wilhelm Emil* <Bruder>, GND, 1782-1855, kurhessischer Generalleutnant und Generaladjutant
- Lepel, Gustav Wilhelm Eduard Maximilian Karl* Freiherr von <Sohn>, 1821–1901, auf Hattenbach, Kreis Hersford (seit 1852), 1849 Attaché in London für die deutsche Zentralgewalt, erwarb 1854 mit Unterstützung des Vaters das Gut Hattenbach in Nordhessen
- Lepel, Emil* Hector Konrad Freiherr von <Sohn>, 1824–1870, † in Orléans nach Verwundung, Hauptmann
- Steinsdorff, Wilhelmine* Julie Louise, geb. Freiin von Lepel <Tochter>, 1832–1923, verheiratet Coburg 3.11.1857 mit Bogislav Heinrich Gustav* von Steinsdorff, 1825–1897, Königlich-Preußischer Generalmajor a.D.
Nachweise
Quellen
- StadtA KS Bestand S 1 Nr. 533
- Losch-Kartei, Murhardsche Bibliothek Kassel
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 14, Berlin 1985, S. 302-304 (Hans Körner)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 242 (Frost/Lengemann)
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 459
- Höffner, Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, Gießen 1981, S. 191-197
- Hans Körner, Frankfurter Patrizier, München 1971, S. 303 f.
- Nickel u.a., Kurzbiographien, in: Kassel, Stadt der Juristen, 459 mit weiteren Hinweisen auf: Klein (1979), S. 53, 94
- Hl 1 (1887), S. 65 ff.
- L. v. Lehsten, Reichstagsgesandte 2, 475-480
- A. Hansert, O.-M. Freiherr von Lepel, Historisch-Genealogisches Handbuch der Familie v. Lepel (Lepell), Insingen 2008, 104-106
Bildquelle
Unknown, GeorgFredinandvonLepel, bearbeitet, CC0 1.0
Leben
Aus der Biografie
Ferdinand Freiherr von Lepel wurde trat nach dem Besuch des Friderizianiums in Kassel und dem Studium der Jurisprudenz in Marburg und Göttingen 1798 als Legations-Sekretär in Hessen-Kasselische Dienste. Er behielt Zeit seines Lebens eine starke Bindung an die Diplomatie, ja er wurde nach seiner Karriere als „Chef-Diplomat“ einer Mittelmacht deren Außenminister. Schon von Juli bis Oktober 1804 war er als substituierter Gesandter zusammen mit seinem späteren Schwiegervater, dem Komitialgesandten Philipp Maximilian Freiherr von Günderode gen. von Kellner beim Reichstag in Regensburg anwesend.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Quellen und Materialien
Extern
Biografische Angebote
- Neue Deutsche Biographie: Öffnet in neuem Fenster
- Index Deutsche Biographie: Öffnet in neuem Fenster
- Kalliope - Verbundkatalog Nachlässe, Autographensammlungen und Verlagsarchive: Öffnet in neuem Fenster
- Wikipedia: Öffnet in neuem Fenster
- Hess. Abgeordnete = Hessische Parlamentarismusgeschichte – Abgeordnete: Öffnet in neuem Fenster
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lepel, Georg Ferdinand* Freiherr von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/2790_lepel-georg-ferdinand-freiherr-von> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/2790