Lersner, Heinrich

 
geboren
1506 Marburg (?)
gestorben
9.3.1576 Frankenberg (Eder)
Beruf
Jurist, Rat, Kanzler, Gesandter
Titel
Lic. jur. utr.
Konfession
evangelisch-lutherisch
GND-Explorer
136659144

Wirken

Werdegang

  • immatrikuliert Heidelberg 1519, Erfurt 1520, Marburg 1527, Lizenziat der Rechte (ebd.?)
  • 1523 hessischer Kanzlei-Schreiber, 1528 Sekretär, 1532 Kammer-Sekretär in Kassel, 1535 einige Jahre Rat in Wolfenbüttel, 1542-46 Hessischer Kanzler des Schmalkaldischen Bundes im eroberten Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, dann Hessischer Rat
  • 1547 in Ungnade
  • 1550/51-1559 Hessischer Kanzler in Kassel (Nachfolger von T. Günderode), 1555 Gesandter zum Augsburger Religionsfrieden
  • 1560-1566 Rat und Diener von Haus aus, zugleich Hofgerichtsassessor in Marburg
  • 1567-1569 Oberhessischer Kanzler in Marburg, dann bis 1576 Rat von Haus aus

Lebensorte

Heidelberg; Erfurt; Marburg

Familie

Vater

Lersenmacher (Lersner), Ludwig, 1476-1522, Rentschreiber, Prokurator am Hofgericht in Marburg, Hessischer Kammerschreiber und Gesandter

Mutter

Niedernhöfer (Nedernhoffer), Elisabeth, aus Marburg

Partner

Nußpicker, Elisabeth, 1507-1569, Heirat Kassel 20.10.1530, Tochter des Georg d.Ä. Nußpicker, Hessischer Kammermeister, und der Elisabeth von Corbach

Verwandte

  • Lersner, Hermann <Sohn>, 1535-1613, Professor der Rechte der Universität Marburg
  • Lersner, Philipp <Sohn>, 1552 als „Philippus Lersnerus Casselanus, Henrici Cancelarii Hessiae filius“ in Marburg immatrikuliert
  • Lersner, Jakob <Bruder>, 1504-1579, Professor der Rechte in Marburg
  • Nußpicker, Georg der Jüngere <Schwager>, Hessischer Vize-Kanzler
  • Lersner, Johann <Bruder>, 1512-1550, Professor der Rechte der Universität Marburg
  • Krug, Heiderich <Schwiegersohn>, 1526-1569, Doktor beider Rechte, Hessischer Rat und Hofgerichtsassessor in Marburg, häufiger Gesandter auf Kreistage
  • Breul, Heinrich <Schwiegersohn>, 1536-1596 (?), Doktor beider Rechte, Hessischer Hofgerichtsassessor in Marburg
  • Blankenheim, Johann <Schwiegersohn>, † 1578, Hessischer Hofgerichtssekretär in Marburg

Leben

Aus der Biografie

Biogramm bei Gundlach, Dienerbuch
Heinrich Lersner1=Siehe Lenz ADB 18, 433. aus Marburg2=Hainricus Marckburck Lerszenmecher dioc. Modunt.: Toepke, Die Matrikel der Universität Heidelberg 1, 519; Henricus Lersemecher de Marborch: Erfurter Matrikel 2, 314., geboren 15063=Strieder 7, 492., Sohn des Kammerschreibers Ludwig Lersenmecher, inscribiert in Heidelberg 1519 Juli 234=Toepke, Die Matrikel der Universität Heidelberg 1, 519., in Erfurt Ostern 15205=Erfurter Matrikel 2, 314.; hessischer Kanzleischreiber 15236=Hofordnung., 1527 August 267=Bd. 2 Nr. 37.; Secretarius8=Zu schließen daraus, daß er ein Konzept macht (Polit. Archiv, Schwäbischer Bund). Am 30. Mai nennt Nordeck ihn Secretarius (ebda., Packsche Händel). 1528 März 31; 1532 Kammersecretarius9=Lersnersche Privatakte O. St. S. 6087., erhält 1537 Februar 10 eine neue Bestallung als Kammersecretarius und Diener auf fünf Jahre10=Gedruckt Bd. 2 Nr. 65.. Er ist als solcher zuletzt bestimmt nachweisbar 1540 Juni 8. 1542 März 29 war er noch in Cassel11=Er konzipiert ein Schreiben an den Burggrafen zu Friedberg.. 1542 September 1 wurde er zum hessischen Kanzler des Schmalkaldischen Bundes im eroberten Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel eingesetzt12=Polit. Archiv Nr. 1512., als solcher ist er aktenmäßig zuletzt nachweisbar 1546 November 213=Nachträge zum Kammerarchive. Siehe auch Bd. 1., dann hessischer Rat14=Lauze irrt, wenn er (II 2 S. 210) z. J. 1546 ihn als Vizekanzler bezeichnet.. 1547 in Ungnade.15=Siehe näheres: Polit. Archiv Nr. 955, 1124, 1137, 1138. Nach dem Tode des Kanzlers Dr. Günterode war er einige Zeit mit der Verwaltung des Kanzleramts beauftragt.16=Siehe Bd. 1. Kanzler war er sicher schon am 24. April 1551.17=Urkunden, Bestallungen (Friedrichs von Boyneburg zum Hofgerichtsbeiseitzer). Am 22. Februar 1559 erhielt er auf seinen Antrag seines leibs schwacheit und blödikeit halben seine Entlassung vom Kanzleramt und wurde am gleichen Tag zum Rat und Diener von Haus aus bestellt18=Urkunden, Bestallungen., Rat in der Kanzlei zu Marburg mindestens von 1560 Januar 1419=Fragmenta actorum des Hofgerichts Bd. 45. bis 1566 August20=Polit. Archiv, Solms.. Noch als angehender Sechziger übernahm er nach der Landesteilung am 1. Mai 1567 das Kanzleramt im Oberfürstentum21=Reversalbuch 138 Bl. 9ff., Jahrbestallung der Hofdiener, angefangen 1567. In seinem Testamente von 1562 hatte L. Philipp bestimmt: Der alte canzler Heinrich Lerssener ist ein geschickter mann, und weil wir inen des canzlerampts erlassen, sollen sie inen vor einen rat gebrauchen und ehrlich underhalten, dann er weis viele von alten und andern sachen in dissem lande.. Er hat es nur zwei Jahre ausgehalten, Anfang 1569 bat er den Landgrafen Ludwig mit derselben Begründung wie 1559 den L. Philipp um seine Entlassung, er erhielt sie am 1. Mai und zugleich wieder eine Ratsbestallung von Haus aus auf Lebenszeit22=Reversalbuch 107; Besoldungsbuch; Reversalbuch 138 Bl. 217 f.. Am 9. März 1576 starb er in Frankenberg, wo er mit seinen Kindern sich wegen der in Marburg herrschenden Pest aufhielt.23=Auch die Marburger Universität war aus diesem Grunde nach Frankenberg verlegt worden (Marburger Matrikel). In der Pfarrkirche in Frankenberg wurde er begraben24=Marburger Matrikel. Saur S. 100.. Er war verheiratet seit 1530 Oktober 20 mit Elisabeth (gestorben 1569 Februar 2525=Saur S. 83.), zweiten Tochter des Osnabrückischen Kanzlers (und früheren hessischen Kammermeisters) Jorg Nußpicker, Schwester des hessischen Vizekanzlers Jorg Nußpicker und der Frau Kanzlerin Feige26=Ms. Hass. 40 178 Casseler Landesbibliothek..

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Lersner, Heinrich, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/2693_lersner-heinrich> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/2693