Ruhl, Johann Christian

 
geboren
15.12.1764 Kassel
gestorben
29.9.1842 Kassel
Beruf
Maler, Grafiker, Bildhauer
Titel
Prof. Dr. phil. h.c.
GND-Explorer
119188325

Wirken

Werdegang

  • 1776-1782 Studium an der Kasseler Kunstakademie, Besuch der Zeichen- und der Modellierklasse, 1777 werden „2 Gebrüder Ruhl“ in der Liste der 2. Klasse verzeichnet
  • mit Stipendium 1782 in Rom, 1786 in Paris (mit Unterstützung durch Tischbein d. Ä.)
  • in Rom erneut vom Herbst 1787 bis 15.10.1789; 1790 sign. Ruhl fecit Roma: der sterbende Achill
  • 1791 Heirat mit der Tochter des Schwertfegers (Schmied) Christ. Siegmund Völkel
  • 1791-1806 Lehrer für Bildhauerei an der Kasseler Kunstakademie, ab 1806 Klasse für Ornamentik
  • 1793 Zusammenarbeit mit Heinrich Christoph Jussow für das Hessendenkmal in Frankfurt am Main
  • ab 1794 gemeinsam mit Samuel Nahl plastische Ausschmückung des Schlosses Weißenstein in Wilhelmshöhe
  • 1795-1797 Lehrer von Christian Rauch
  • 1806-1842 Professor an der Kasseler Kunstakademie
  • Hofbildhauer
  • 1829 wurde ihm in Göttingen die Ehrendoktorwürde verliehen

Funktion

  • Kassel, Kunstakademie, Lehrer 1791-1806
  • Kassel, Kunstakademie, Lehrer der Klasse für Ornamentik 1806
  • Kassel, Kunstakademie, Professor 1806-1842

Netzwerk

  • Nahl, Johann August der Ältere <Lehrer>, * Berlin 22.8.1710, † Kassel 22.10.1781, Maler, Bildhauer
  • Nahl, Samuel <Lehrer>, * 7.3.1748 Tannengut bei Reichenbach (Schweiz), † 10.12.1806 oder 1813 Kassel, evangelisch-reformiert, Prof. – Bildhauer
  • Rauch, Christian Daniel <Schüler>, * 2.1.1777 Arolsen, † 3.12.1857 Dresden, Bildhauer
  • Kaupert, Gustav* Jakob <Schüler>, * 4.4.1819 Kassel, † 4.12.1897 Kassel, Bildhauer
  • Hochapfel, Helwig Reinhard <Schüler>, *1823, †1903
  • Wessel, Bernhard <Schüler>, * 1.2.1795 Osnabrück, † 28.3.1856 Osnabrück, Bildhauer, Hofbildhauer

Werke

Lebensorte

Kassel; Rom; Paris

Familie

Vater

Ruhl, Johannes, aus Hanau, trat 1756 seinen Dienst als Kabinettschreiner in Kassel an

Verwandte

Nachweise

Quellen

  • HStAM Bestand 40 a Rubr. 04 Nr. 9857: Bewilligung und Verabfolgung von Reisegeldern an die im Ausland weilenden jungen Künstler und Hofhandwerker, 1783–1784, 1786–1792, 1795–1796, 1798
  • HStAM Bestand 160 Nr. 107, Besoldung der Lehrer, Stellenbesetzung, Ausstattung der Akademie, Jahresrechnung über Einnahmen und Ausgaben 1812, Listen der Schüler, Zeugnisvordrucke 1808
  • HStAM Best. 160 Nr. 123, Reorganisation der Akademie und Einrichtung einer Zeichenschule, 1811-1812
  • HStAM Best. 53 f Nr. 691, [Akademie der Künste zu Kassel], darin Bestellung der Lehrer in der Baukunst bei der Akademie der bildenden Künste (Joh. Christian Ruhl, Ernst Friedrich Ferdinand Robert, Eberhard, Andreas Range, Conrad Bromeis), Erhöhung des Fonds der Akademie, 1814, 1816
  • HStAM Best. 160 Nr. 31, Regulative und Unterrichtspläne, (1774-1784) 1828-1851, darin eine Einladung zur Akademiesitzung vom 26. Juni 1832, ein Schreiben von Johann Christian Ruhl desselben Tages sowie ein Schreiben vom 7. Juli 1832 die Bemerkungen zu dem Studienplan betreffend

Literatur

Bildquelle

Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930, hrsg. von Ingeborg Schnack. Vierter Band (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck 20,4), 1950.

Leben

Aus der Biografie

Johann Christian Ruhl war Sohn des aus Hanau stammenden und ab 1756 als Kasseler Kabinettschreiber tätigen Johannes Ruhl. Von 1776 bis 1779 besuchte er die Zeichenklasse der Kunstakademie und ab 1778 die Modellierklasse. Ruhl war Schüler von Johann August Nahl d.Ä. sowie Samuel Nahl und arbeitete erstmals 1782 in Marmor. Im selben Jahr erhielt Ruhl sein erstes Stipendium für einen Aufenthalt in Rom. Mit einem zweiten Stipendium, bei dem Tischbein d.Ä. sein Fürsprecher war, reiste er 1786 nach Paris. Wiederum mit zwei Stipendien des Landgrafen zu je 200 Thl. versehen, hielt sich Ruhl ab Herbst 17871=Eintragung in einem Musterbuch, Slg Fiorino It. Riedl 1993, S. 284 aus der Privatakademie bei Trippel. 8.1.1788. bis zum 15.10.1789 erneut in Rom auf und wohnte dort mit Nahl d.J. zusammen.2=Sitt 2018, S. 198, 209 / Riedl 1993, S. 21. Ab 1791 lehrte Ruhl an der Kasseler Akademie, wurde 1806 Professor und bekam am 5.10.1829 in Göttingen den Ehrendoktor der Universität verliehen, wofür er sich am 14.10.1829 ausführlich bedankte.3=Riedl 1993, S. 325. Während der französischen Besatzung Kassels (ab 01.11.1806) fand seine 4. Klasse der Ornamentenlehre jeweils zweistündlich Dienstag und Freitag morgens statt.4=Sitt 2018, S. 211. Nach dem Tod von Tischbein d.J. 1808 und Nahls Rückzug aus der Akademie, gehörten Ruhl und Robert zu den Dienstältesten5=Sitt 2018, S. 52 ff. und übernahmen die Korrespondenz mit dem französischen Justizminister Joseph Jérôme Siméon, den sie um ihre ausstehenden Vergütungen baten.6=Mävers 2020, S. 216. Im Jahr 1800 entwarf Ruhl im Park Schloss Riede bei Heinrich von Meisenbug ein Denkmal für das Ehrenmitglied der Kunstakademie Johann Heinrich Müntz7=Sitt 2018, S. 86. und restaurierte 1817 das von Nahl d.Ä. erbaute Standbild Friedrichs II.8=Sitt 2018, S. 198. Ferner führte er die „Stuckkapitelle im Inneren der Rotunde“9=Arndt/Freigang 2002, S. 793-795, 869. der Göttinger Nikolaikirche aus und schuf zwei marmorne Büsten von König Jérôme nach dem Vorbild des Pariser Künstlers Francois Joseph Bosio (1769–1845) für das obere Geschoss der Paulinerkirche.10=Arndt/Freigang 2002, S. 793-795, 869. Des Weiteren sind von Ruhl zahlreiche Reliefs, Bildnisse und Grabmäler in Kassel und Göttingen bekannt.11=Thieme-Becker 1935, S. 186. S. Kritten

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ruhl, Johann Christian, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/2683_ruhl-johann-christian> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/2683