Bückler, Johannes „Schinderhannes“

Bückler, Johannes „Schinderhannes“
Andere Namen
Weitere Namen
Schinderhannes
Ofenloch, Jakob
Wirken
Werdegang
- 1787-1793 mit seinen Eltern unstetes Leben zumeist in Polen und Schlesien
- 1793 Abdeckerknecht
- nach Viehdiebstählen in Kirn 1796 erstmals verhaftet und flüchtig, schloss sich der „Hunsrück-Bande“ um Philipp Ludwig Mosebach an
- 1797 und 1798 an zwei Morden (Niklas Rauschenberger und Simon Seligmann) beteiligt
- Anführer einer Räuberbande im Hunsrück, Taunus und Unteren Westerwald
- 10. Juni 1802 Verhaftung bei Wolfenhausen
- Prozess in Mainz und öffentliche Hinrichtung am 22.11.1803
Familie
Vater
Bückler, Johannes, 1758–1803, Abdecker („Schinder“), Feldschütz und Kleinbauer in Nastätten und Miehlen, 1784 beim kaiserlichen Militär in Olmütz und Brünn, 1787 desertiert, dann häufig wechselnde Wohnorte, Sohn des Otto Philipp Bückler, Scharfrichter und Wasenmeister in Merzweiler
Mutter
Schmidt, Anna Maria, 1755–1812, aus Miehlen, Tochter des Dietrich Schmidt, 1720–1781, Kleinbauer in Miehlen, und der Katharina Hahn, 1720–1755
Partner
Nachweise
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 31, Leipzig 1890, S. 281 (Schüler)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 22, Berlin 2005, S. 785 f. (Reinhard Jakob)
- Mark Scheibe, Schinderhannes – Nichtsnutz,Pferdedieb, Räuberhauptmann? – Forschungsbericht Stand März 2008
- Schinderhannes und seine Bande oder Johann Bücklers und seiner Gesellen merkwürdige Geschichte, Verbrechen, Verurtheilung und Hinrichtung. Aus den Kriminalakten gezogen und der Wahrheit gemäß erzählt; mit einem Portrait, Kelkheim 2006
- Rainer Thielen, Schinderhannes – Sohn des Nordpfälzer Berglandes. Leben und (Schand-)Taten im Nordpfälzer Bergland insbesondere an Glan, Nahe und Umgebung. Otterbach, [2003]
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 698 f., Nr. 3824
- Helmut Mathy, Der Schinderhannes. Zwischen Mutmaßungen und Erkenntnis, Mainz 1989
- Schinderhannes. Prozess und Urteil 1803; [Katalog zur Ausstellung Schinderhannes. Prozess und Urteil 1803; Ausstellung des Stadtarchivs Mainz im Mainzer Rathaus 18.10. bis 23.11.2003 und im Schloss Villa Ludwigshöhe 11.1. bis 28.3.2004], hrsg. von der Stadt Mainz, Red.: Wolfgang Dobras. Mainz 2003;
- Hellmuth Gensicke, in: Nassauische Annalen 96, 1985, 392;
- Manfred Franke, Schinderhannes (1984);
- Hellmuth Gensicke, in: Genealogisches Jahrbuch 12 (1972) 136-146;
- Hellmuth Gensicke, in: Hessische Familienkunde 9 (1968) 7-12; 10 (1971) 295-304;
- Curt Elwenspoeck, Schinderhannes, der rheinische Rebell, 1925, 3. Aufl. 1953;
- Für die zahlreichen idealisierenden Darstellungen ist Carl Zuckmayers Schauspiel „Schinderhannes“ (1927) repräsentativ.
Bildquelle
Leben
Aus der Biografie
Johannes Bückler gen. „Schinderhannes“ ist der bekannteste deutsche Räuberhauptmann. Nach einem unsteten Leben mit seinen Eltern meist in Polen und Schlesien in den Jahren 1787–1793 begann er nach seiner Rückkehr in die Heimat als Führer einer Bande seine meist hochgemuten und kühnen Räubereien im Hunsrück, Taunus und unteren Westerwald. Nach seiner letzten Verhaftung am 10.06.1802 bei Wolfenhausen brachte man ihn über Limburg und Wiesbaden nach Mainz, wo er nach vierwöchigem Prozess zum Tode verurteilt und am 20. November 1803 unter großem Interesse der Öffentlichkeit hingerichtet wurde.
(Otto Renckhoff / Otto Volk)
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bückler, Johannes „Schinderhannes“, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/2250_bueckler-johannes-schinderhannes_bueckler-johannes-schinderhannes> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/2250_bueckler-johannes-schinderhannes