Vultejus, Johannes

Vultejus, Johannes
Wirken
Werdegang
- Juris utriusque licentiatus (JUL) Marburg 1630
- Hessen-Kasselischer Geheimer und Kriegsrat
- 1641 Comitialgesandter
- 1651 Kanzler in Kassel (bis 1684?)
Funktion
- Hessen-Kassel, Geheimer Rat, 1641
- Hessen-Kassel, Comitialgesandter, 1641
- Hessen-Kassel, Kanzler, 1651-1684?
Familie
Vater
Mutter
Partner
- N.N.
- Tossanus, Elisabeth, * Heidelberg 3.3.1614, † Kassel 25.2.1691, Heirat Hanau 16.10.1643, Tochter des Paul Tossanus, 1572–1632, D., Prediger in Frankenthal, Professor in Hanau, Kirchenrat in Heidelberg, und der Esther Briselance
Verwandte
- Vultejus, Wilhelm <Sohn>, 1647–1717, Hessen-Kasselischer Geheimer Rat und Gesandter
- Vultejus, Justus Hermann <Sohn>, 1654–1726, Hessen-Kasselischer Geheimer Rat und Vize-Kanzler
- Orville, Maria Christina d', geb. Vultejus <Tochter>, 1644–1668, GND, verheiratet mit Johann Joachim d’Orville, 1633–1688, Hessen-Kasselischer Comitialgesandter
- Jungmann, Johann Heinrich <Schwiegersohn>, 1620–1697, Hessen-Kasselischer Rat
- Scharpf, Georg Hermann <Schwiegersohn>, 1644–1697, Regierungsrat
- Scheffer, Catharina Ursula, geb. Vultejus <Tochter>, 1652–1726, verheiratet 1674 mit Johann Christoph Scheffer, 1642–1695, Hessen-Kasselischer Regierungsrat
Nachweise
Quellen
- Kurt Stahr, Marburger Sippenbuch, Nr. 15372.
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 40, Leipzig 1896, S. 390 f. (Johannes Kretzschmar)
- F. W. Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, Bd. 16, 1812, T. 2;
- Wilhelm Kessler, Haus Marktgasse 17. Beitrag zur Geschichte des Handelshauses, Kaufmannshauses und Gelehrtenhauses Marktgasse 17 in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn. Marburg/Lahn: Firma Carl Kessler, 1983, S. 30;
- L. v. Lehsten, Die hessischen Reichstagsgesandten 2, 2003, S. 205-209.
Bildquelle
Leben
Aus der Biografie
Schon als Kind wurde Johannes Vultejus von seinem Vater, dem Professor primarius der juristischen Fakultät, 1609 in Marburg immatriukuliert. Nochmals schrieb er sich 1616 und 1618 ein, eher er 1622 in Leyden studierte. 1624 schloss sich an das Studium eine Reise nach England (London, Oxford, Cambridge), Frankreich (Paris, Anger), Genf und Straßburg an. 1630 beendete er in Marburg das Studium mit der Disputation „De jure dotium“ unter Helfrich Ulrich Hunnius und der Disputation pro gradum „Positiones ex jure civilo, canonico et feudali desumptae“ (Marburg 1630) als Doktor juris utriusque. 1630 absolvierte er bereits ein Praktikum am Reichskammergericht in Speyer. Anschließend war Johannes Vultejus zunächst als Juris consultus, 1631 als Rat und Kommissar bei Graf Philipp Reinhard zu Solms bei der schwedischen Armee tätig. Er lehnte das Angebot, in schwedische Dienste zu treten, jedoch nach der Schlacht bei Lützen ab und wurde 1633 zusammen mit seinem Vetter Johann Antrecht Hessen-Kassel. Geheimer- und Kriegsrat und Kommissar in Kriegssachen bei Landgraf Wilhelm V. Er blieb nach dem Tod Wilhelms V. 1637 in Leer in hessischen Diensten, von der Landgräfin Amalie Elisabeth 1641 als Gesandter zum Reichstag in Regensburg entsandt, dann als Gesandter (plenipotentarius) zum Frieden von Münster und Osnabrück entsandt. Hier blieb er fünf Jahre hindurch. Dabei nutzte er die günstige Stellung Kassels gemeinsam mit Frankreich und Schweden, um das reformierte Bekenntnis im Reich gleichzustellen. Seinem Geschick ist zu verdanken, daß der innerprotestantische Dissens in dieser Frage überwunden wurde und sowohl Frankreich wie Schweden die Dreikonfessionalität anerkannten. Neben der Anerkennung der Abtei Hersfeld und der halben Grafschaft Schaumburg erreichte Vultejus gemeinsam mit den weiteren Gesandten Scheffer, von Krosigk, Müldener und Zobel für Kassel eine Kriegsentschädigung von 600.000 Reichsthalern. 1651 übernahm Johannes Vultejus auf Drängen der Regentin als Geheimer Rat die Etats-, Kriegs- und Regierungs-Kanzlei sowie das Kanzleramt in Kassel für ihren 1651 zur Regierung kommenden Sohn Wilhelm VI. Er scheint das Amt bis zu seinem Tod 1684 innegehabt zu haben. Zugleich war er auch Vormundschaftsrat und vielfacher Gesandter. Der Landgräfin Amalie Elisabeth stand er auch persönlich nahe. Er genoß ihre Gunst, „sonderbare dexteritet und confidentz“. Er erhielt am 1. März 1660 einen Begnadigungsbrief über eine Rente von 250 Reichsthalern, die seine Erben am 21. Januar 1694 bestätigt erhalten. Er kaufte 1656 ein Pfandrecht an dem Haus Ritterstraße vom Rat R. B. Rau von Holzhausen und 1668 einen Burgsitz in der Ritterstraße in Marburg, verkauft das Anwesen 1669 jedoch an seinen Neffen und zieht nach Kassel. Er besaß in Marburg aber noch das Haus Marktgasse 17. Lupold von Lehsten
Siehe auch
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Vultejus, Johannes, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/2072_vultejus-johannes_vultejus-johannes> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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