Förster, Auguste
geboren
7.12.1848 Warburg gestorben
3.10.1926 Braunschweig Beruf
Pädagogin, Frauenrechtlerin GND-Explorer
136044581Andere Namen
Geburtsname
Consbruch, Auguste
Wirken
Werdegang
- Tochter eines Amtsgerichtsrats
- Ausbildung zur Lehrerin in Berlin und Paris
- Übersiedlung nach Kassel
- Lehrerin in der 1870 gegründeten Fachschule für Mädchen in der Kasseler Rosenstraße
- führendes Mitglied des 1869 gegründeten Casseler Frauenbildungsvereins (CFBV)
- 1886 Gründung eines der ersten Kinderhorte in Kassel gemeinsam mit dem Casseler Frauenbildungsverein (später Auguste-Förster-Haus, ab 1920 von der Stadt übernommen, im Zweiten Weltkrieg ausgebombt)
- 1887-1919/20 Vorsitzende des Casseler Frauenbildungsvereins (CFBV) nach Marie Calm
- ab 1887 Leiterin der Mädchenschule, stetige Lehrplanerweiterung über die Hauswirtschaftslehre hinaus
- Organisation eines einjährigen Ausbildungsjahres für Lehrerinnen an wirtschaftlichen Frauenschulen auf dem Lande
- ab 1889 Organisation von hauswirtschaftlichem Unterricht in Oberklassen der Volksschulen (erste Stadt Deutschlands, ab 1893 in anderen preußischen Volksschulen zum Vorbild genommen)
- Mai 1893 mit unter anderem Anna Simson, Hanna Bieber-Böhm, Lina Morgenstern und Käthe Schirmacher Teilnahme an der Generalversammlung des Internationalen Frauenrats in Chicago (Referat über den Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADF) und Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenverein (ADLV))
- März 1894 Gründung des „Bundes Deutscher Frauenvereine“ nach amerikanischem Vorbild (Förster wurde Mitglied des Vorstandes)
- 1896 engagierte Mitbegründerin des von Ida von Kortzfleisch gegründeten 'Vereins zur Errichtung wirtschaftlicher Frauenschulen auf dem Lande'
- 1896 Gründung des ‚Verbandes Casseler Frauenvereine‘ (VCF) (Zusammenschluss aus acht Kasseler Frauenvereinen, Vorsitzende wurde Förster)
- 1897 Umbenennung der Kasseler Schule zu 'Gewerbe- und Handelsschule für Mädchen mit Lehrerinnenbildungsanstalt', Anschluss an eine Fortbildungsschule (Hauswirtschafts-, Handarbeits- und Turnunterricht), gemeinsam mit Kortzfleisch Gründung der ersten 'wirtschaftlichen Frauenschule auf dem Lande' in Nieder-Ofleiden (heute Stadtteil von Homberg (Ohm) im mittelhessischen Vogelsbergkreis), thematische Inhalte waren u. a. Selbstversorgungslandwirtschaft, Pflanzenkunde, Kleintierhaltung, Bienenzucht, Deutsch, Rechnungswesen, Chemie, Physik, Kunstgeschichte usw., 1900 Verlegung der Schule in das ehemalige Kloster Reifenstein
- 1904 Gründung einer 'Frauenschule für Gartenbau, Kleintierzucht und Hauswirtschaft' (1906 Betriebsaufnahme) gemeinsam mit dem Frauenbildungsverein in Oberzwehren (Platz für 27 Schülerinnen), Schule nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund der Inflation geschlossen
- 1912 gesundheitsbedingter Rücktritt, Nachfolgerin wurde Elisabeth Knipping
- 1920 Übernahme der Fachschule durch die Stadt Kassel als Handels- und Gewerbeschule, Leitung weiterhin durch Knipping, ebenso Übernahme des Kinderhortes
- enge Mitarbeiterin von Ida von Kortzfleisch
- Pionierin auf dem Gebiet des hauswirtschaftlichen Unterrichts
- Impulsgeberin für Frauenrechte im bürgerlichen Lager
- In den letzten Lebensjahren bei ihrer Pflegetochter in Braunschweig lebend (eine frühere Schülerin)
- Benennung einer Kasseler Straße im Stadtteil Bad Wilhelmshöhe und eines Stadtteiles (Ortsteil Sandershausen / Niestetal) nach Auguste Förster
Mitgliedschaften
Mitglied des Casseler Frauenbildungsvereins (CFBV)
1887-1919/1920 Vorsitzende des Casseler Frauenbildungsvereins (CFBV)
Ab März 1894 Vorstandsmitglied des ‚Bundes Deutscher Frauenvereine‘
1896 Mitbegründerin des 'Vereins zur Errichtung wirtschaftlicher Frauenschulen auf dem Lande'
Ab 1896 Vorsitzende des ‚Verbandes Casseler Frauenvereine‘ (VCF)
Lebensorte
Berlin; Paris; Kassel; Braunschweig
Nachweise
Quellen
- AddF – Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kurzbiographien, Ordner FA, Christina Hein: Sie schuf den ersten Hort. Die Frauenrechtlerin Auguste Förster wurde am 7. Dezember vor 160 Jahren geboren, in: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 6. Dezember 2008
- AddF – Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kurzbiographien, Ordner FA, Ulrike Pflüger-Scherb: Elf Kasseler Kämpferinnen. Landgräfin bis Autorin. Neuer Band erinnert an starke Frauen der Stadtgeschichte, in: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 15. Februar 2013
Literatur
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 1, Kassel 2009, S. 182 (Kerstin Wolff)
- Andrea Wahlfeldt, Rita Willerding, Mädchenbildung in Frauenhand. Der Casseler Frauenbildungsverein 1869 - ein Projekt der bürgerlichen Frauenbewegung, Kassel 1987, S. 7-18
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Förster, Auguste, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/20144_foerster-auguste> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/20144