Dietrich, Ernst Ludwig

 
geboren
28.1.1897 Groß-Umstadt
gestorben
20.1.1974 Wiesbaden
Beruf
Theologe, Pfarrer, Landesbischof, Orientalist, Semitist
Titel
Lic. theol.; Dr. phil.
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
11611262X

Wirken

Werdegang

  • Gymnasium in Worms
  • Studium der Theologie und Orientalistik in Gießen
  • Predigerseminar Friedberg
  • 1920 Lic. theol. Gießen (bei Hermann Gunkel)
  • 1922 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Gießen (bei Paul Kahle)
  • 1920-1923 Pfarrassistent in Mainz
  • 1923 Pfarrer in Wackernheim, Rheinhessen
  • 1927 Pfarrer in Hamburg-Barmbek
  • 1929-1933 und 1938-1945 und 1949-1968 Pfarrer an der Marktkirche in Wiesbaden
  • 1932 Mitglied der NSDAP
  • 8.2.1934-1945 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau (berufen durch Reichsbischof Ludwig Müller, faktisch aber nur 1934-1935)
  • Übernahme des nationalsozialistischen „Arierparagraphen“ und des nationalsozialistischen „Führerprinzips“ in die Landeskirche
  • Juli 1934 Erlaß des Verbots einer Mitgliedschaft im Pfarrernotbund
  • vielfältigen Widerstand der Pfarrerschaft versuchte er durch Bedrohung, willkürliche Versetzungen und Dienststrafverfahren zu brechen
  • seit Ende 1935 durch die Partei- und Staatsstellen zum Verzicht auf die Ausübung seiner Funktion bei Belassung des Titels Landesbischof gezwungen, ab 1937 Distanzierung vom Nationalsozialismus und Hitler-Gegner, 1938 wieder Pfarrer in Wiesbaden
  • 1939 Gründung eines „Kirchlichen Einigungswerks“ und öffentliche Distanzierung von seinem Wirken als Landesbischof
  • 1945 Spruchkammerverfahren
  • 1949 Dozent am Orient-Institut Frankfurt am Main
  • 1956-1973 Lehrbeauftragter an der Universität Frankfurt am Main für jüdische Literatur in hebräischer Sprache in der nachbiblischen Zeit
  • Cembalist; Orgelspieler

Netzwerk

Gunkel, Hermann <Lehrer>, GND, * Springe (Hannover) 23.5.1862, † Halle an der Saale 11.3.1932, Theologe, Alttestamentler

Werke

  • sub sebut – Die endzeitliche Wiederherstellung bei den Propheten In: BZAW 40 (1925), S. 1–66. Zugleich Lic. -Dissertation Gießen, Theol. Fakultät 1921
  • Der Mahdi Mohammed Ahmed vom Sudan nach arabischen Quellen. In: Der Islam. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Islamischen Orients. Fachzeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft, Berlin ab 1910. Nr. 14 (1925), S. 199–288. Zugleich Wiss. Dr.-Dissertation Gießen, philos. Fakultät 1922
  • Lehrer und Schüler im Kairoer Ordensleben des 16. Jahrhunderts n. Chr. nach den Latacif al-Minan des Abd al-Wahhab as-Sarani. In: Studien zur Geschichte und Kultur des nahen und fernen Orients. Paul Kahle zum 60. Geburtstag, hrsg. v. W. Hefening/W. Kirfel, Leiden, 1935, S. 69–78

Lebensorte

Worms; Gießen; Friedberg

Familie

Vater

Dietrich, Michael, Großherzoglicher Reallehrer

Mutter

Weis, Margarethe Elisabethe

Partner

Ohly, Gertrud, 1896-1988, Patentochter von Landesbischof August Kortheuer

Verwandte

  • Dietrich, Hanndiether (Hanno) <Sohn>, als Soldat in Russland vermisst
  • Dietrich, Wolfgang <Sohn>, Dr. med., Radiologe in USA, später München und Kleve/Niederrhein

Nachweise

Quellen

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dietrich, Ernst Ludwig, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/19676_dietrich-ernst-ludwig> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/19676