Salzberger, Georg
Wirken
Werdegang
- Sohn eines in Kulm zehn Jahre tätigen Rabbiner
- 1886 Umzug der Familie nach Erfurt
- 1892-1901 Besuch des Gymnasiums in Erfurt, Abitur
- 19.4.1901-14.3.1905 Studium der Philologie, Philosophie und Orientalistik an der Universität Berlin
- 1901-1909 Studium an der Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, Rabbinatsexamen 1909 mit einer wissenschaftlichen Arbeit über den Salomon-Tempel in Verbindung mit der Salomon-Sage
- 29.6.1907 Promotion zum Dr. phil. (magna cum laude) in Heidelberg mit der Dissertation 'Die Salomo-Sage in der semitischen Literatur'
- Religionslehrer und Hilfsprediger in Berlin
- 30.6./1.7.1910-April 1939 Rabbiner an der Hauptsynagoge und Westsynagoge in Frankfurt am Main neben Rabbiner Dr. Caesar Seligmann (1860-1950) und Dr. Arnold Lazarus (1877-1932), Religionslehrer im Philanthropin sowie anderen Schulen für die oberen Klassen
- September 1914 - September 1918 freiwilliger Feldrabbiner beim Armeeoberkommando 5 (Kronprinz) u. a. vor Verdun, Eisernes Kreuz 2. Klasse (1915)
- Ehrenkreuz, Überreichung vom Kronprinzen persönlich
- 1.9.1918 Wiederaufnahme der Tätigkeiten in Frankfurt am Main, jüdischer Vertreter bei Denkmalseinweihungen
- Mitglied des Kriegsgräberausschusses des Reichsbunds jüdischer Frontsoldaten
- Anfang 1919 Gründung der Gesellschaft für Volksbildung (später oft Volkshochschule genannt), regelmäßige Vorträge ebd.
- Präsident der Frankfurt-Loge
- Auseinandersetzungen mit dem Kasseler Rechtsanwalt Dr. Roland Freisler (1893-1945) GND während des Nationalsozialismus
- 1934 Ernennung zum Vorsitzenden der Abteilung Rhein-Main im Jüdischen Kulturbund
- 14.11.1938-25.11.1938 Konzentrationslager Dachau nach den Novemberpogromen
- 9.4.1939 Flucht mit seiner Familie über Brüssel nach London
- Juni 1939-31.12.1956 Rabbiner der New Liberal Jewish Congregation in London, Gastpredigen und Vorträge in Deutschland
- 1942 Gründung der Londoner B'nai B'rith Leo Baeck Loge
- 1949-1951 Präsident der Loge
- 1962 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
- 1972 Erhalt der Buber-Rosenzweig-Medaille
Funktion
- Frankfurt am Main, Rabbiner, 1910-1939
- Verdun, Feldrabbiner, 1914-1918
- Frankfurt am Main, Rabbiner, 1918-1939
- London, Rabbiner, 1939-1956
Studium
Studium der Philologie, Philosophie, semiotischen Sprachen und deutscher Literatur an der Universität Berlin, Studium an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums
Akademische Qualifikation
- 1908 Promotion zum Dr. phil. (magna cum laude) in Heidelberg mit der Dissertation 'Die Salomo-Sage in der semitischen Literatur'
- Herbst 1909 Rabbiner-Examen in der Berliner Hochschule mit einer wissenschaftlichen Arbeit über den Salomon-Tempel in Verbindung mit der Salomon-Sage
Werke
Lebensorte
Kulm (Westpreußen); Erfurt; Berlin; Heidelberg; Frankfurt am Main; London
Familie
Vater
Salzberger, Moritz, geb. Alsókubin (Ungarn) 15.7.1844, gest. Erfurt 11.4.1929, Dr. phil., Rabbiner in Kulm und Erfurt
Mutter
Freyhan, Anna Alwine, geb. Breslau 30.12.1855, gest. Breslau 26.2.1932
Partner
Caro, Natalie Charlotte <Ehefrau>, geb. Posen 11.10.1892, gest. Manchester 18.11.1978, Tochter des Arztes und Internisten Professor Leopold Caro GND in Posen, 30.5.1917 Eheschließung in Posen (heute Polen) durch Moritz Salzberger, Emigration 1939
Verwandte
Salzberger, Max <Bruder>, GND geb. Kulm 29.4.1884, gest. Montevideo 18.6.1983, Arzt
Nachweise
Literatur
- Frankfurter Biographie, Bd. 2, Frankfurt am Main 1996, S. 237-239 (Sabine Hock)
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 416 f.
- Sabine Hank; Hermann Simon; Uwe Hank, Feldrabbiner in den deutschen Streitkräften des Ersten Weltkrieges, Berlin 2013, S. 154-157
Siehe auch
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Quellen und Materialien
Extern
Biografische Angebote
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
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„Salzberger, Georg, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18645_salzberger-georg> (aufgerufen am 25.11.2025)
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