Hirsch, Samson Raphael

 
geboren
20.6.1808 Hamburg
gestorben
31.12.1888 Frankfurt am Main
Beruf
Rabbiner
Konfession
jüdisch
GND-Explorer
118774522

Andere Namen

Weitere Namen

Hirsh, Shimshon Refaʾel
Hîrš, Šimšôn Refāʾēl
Rashar Hirsch

Pseudonym(e)

Ben-Usiel

Wirken

Werdegang

  • Führer der neoorthodoxen Richtung in Deutschland
  • aus deutsch-jüdischer Familie aus Hamburg stammend
  • Grundausbildung unter Chacham Isaak Bernays aus Mainz
  • einjährige Lehrtätigkeit in einem Hamburger Geschäft
  • 1828 Besuch der Jeschiwa des Rabbi Jakob Ettlinger in Mannheim, während der Reise nach Mannheim zwölftägiger Aufenthalt in Frankfurt am Main, Tischeinladung von Baron Amschel Mayer von Rothschild ebd.
  • 1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn, freundschaftliche Beziehung zu Abraham Geiger (1810-1874)
  • 1830 Empfehlung von Hirsch für das Amt des Landesrabbiners durch Rothschild, Übernahme des Landesrabbinats in Oldenburg
  • 1841 Übersiedlung nach Emden, Übernahme der Landesrabbinerbezirke von Aurich und Osnabrück
  • ab 30.6.1847 Oberlandesrabbiner von Österreichisch-Schlesien und Mähren
  • 1848-1849 gewählter Vertreter des Kremsierer Landtages in Mähren
  • 1851 Ruf der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main (IRG)
  • 1853 Gründer und erster Direktor der Realschule der IRG
  • ab 1854 Herausgeber der Zeitschrift 'Jeschurun'
  • 1859 Reden anlässlich der Schillerfeier
  • 1886 Gründung der 'Freien Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums'
  • Begräbnis am 1.1.1889, Teilnahme von 12 000-15 000 Menschen, u. a. Dr. Markus Horovitz (1844-1910) (konservativ) und Dr. Rudolf Plaut (1843-1914) (liberal), Bestattung im Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft in der Rat-Beil-Straße

Studium

1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn

Netzwerk

Bernays, Isaak <Lehrer>, GND, geboren Weisenau 29.9.1792, gestorben Hamburg 1.5.1849, Rabbiner

Werke

  • Neunzehn Briefe über Judenthum, Altona 1836
  • Choreb: Versuche über Israel's Pflichten in der Zerstreuung, Frankfurt am Main 1889
  • Der Pentateuch, übersetzt und erläutert, 1867-1878
  • Über die Beziehung des Talmud zum Judentum (1884)
  • Die Psalmen. Übersetzung und Erklärung, 1882
  • Die Religion im Bunde mit dem Fortschritt, 1854
  • Der Austritt aus der Gemeinde, 1876
  • Gesammelte Schriften, 6 Bde., Frankfurt am Main 1902-1912

Lebensorte

Hamburg; Mannheim; Frankfurt am Main; Bonn; Oldenburg; Emden; Mähren

Familie

Vater

Hirsch, Raphael, 1777–1857, Kaufmann, Tora-Gelehrter in Hamburg, Sohn des Menachem Mendel Frankfurter, GND, 1742–1823, Rabbinatsvorsitzender in Altona, Schüler des Rabbi Jonathan Eybeschütz, GND, Gründer der Talmud-Tora-Schule in Hamburg, und der Zippora Lea Salomon

Mutter

Herz, Gella, 1786–1860, Tochter des Samson Herz, gestorben 1799 in Hamburg, und der Jette N.N.

Partner

Jüdel, Johanna, gest. 1882, Mutter von 11 Kindern, Eheschließung 1832

Verwandte

Frankfurter, Mendel <Ururgroßvater>, ursprünglich Rabbi Menachem Mendel Spiro genannt, 1690 Übersiedlung von Frankfurt nach Hamburg

Nachweise

Quellen

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hirsch, Samson Raphael, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18414_hirsch-samson-raphael> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/18414