Hirsch, Samson Raphael
Andere Namen
Weitere Namen
Hirsh, Shimshon Refaʾel
Hîrš, Šimšôn Refāʾēl
Rashar Hirsch
Pseudonym(e)
Ben-Usiel
Wirken
Werdegang
- Führer der neoorthodoxen Richtung in Deutschland
- aus deutsch-jüdischer Familie aus Hamburg stammend
- Grundausbildung unter Chacham Isaak Bernays aus Mainz
- einjährige Lehrtätigkeit in einem Hamburger Geschäft
- 1828 Besuch der Jeschiwa des Rabbi Jakob Ettlinger in Mannheim, während der Reise nach Mannheim zwölftägiger Aufenthalt in Frankfurt am Main, Tischeinladung von Baron Amschel Mayer von Rothschild ebd.
- 1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn, freundschaftliche Beziehung zu Abraham Geiger (1810-1874)
- 1830 Empfehlung von Hirsch für das Amt des Landesrabbiners durch Rothschild, Übernahme des Landesrabbinats in Oldenburg
- 1841 Übersiedlung nach Emden, Übernahme der Landesrabbinerbezirke von Aurich und Osnabrück
- ab 30.6.1847 Oberlandesrabbiner von Österreichisch-Schlesien und Mähren
- 1848-1849 gewählter Vertreter des Kremsierer Landtages in Mähren
- 1851 Ruf der orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main (IRG)
- 1853 Gründer und erster Direktor der Realschule der IRG
- ab 1854 Herausgeber der Zeitschrift 'Jeschurun'
- 1859 Reden anlässlich der Schillerfeier
- 1886 Gründung der 'Freien Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums'
- Begräbnis am 1.1.1889, Teilnahme von 12 000-15 000 Menschen, u. a. Dr. Markus Horovitz (1844-1910) (konservativ) und Dr. Rudolf Plaut (1843-1914) (liberal), Bestattung im Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft in der Rat-Beil-Straße
Studium
1829-1830 Studium der Philosophie an der Universität Bonn
Netzwerk
Bernays, Isaak <Lehrer>, GND, geboren Weisenau 29.9.1792, gestorben Hamburg 1.5.1849, Rabbiner
Werke
- Neunzehn Briefe über Judenthum, Altona 1836
- Choreb: Versuche über Israel's Pflichten in der Zerstreuung, Frankfurt am Main 1889
- Der Pentateuch, übersetzt und erläutert, 1867-1878
- Über die Beziehung des Talmud zum Judentum (1884)
- Die Psalmen. Übersetzung und Erklärung, 1882
- Die Religion im Bunde mit dem Fortschritt, 1854
- Der Austritt aus der Gemeinde, 1876
- Gesammelte Schriften, 6 Bde., Frankfurt am Main 1902-1912
Lebensorte
Hamburg; Mannheim; Frankfurt am Main; Bonn; Oldenburg; Emden; Mähren
Familie
Vater
Mutter
Herz, Gella, 1786–1860, Tochter des Samson Herz, gestorben 1799 in Hamburg, und der Jette N.N.
Partner
Jüdel, Johanna, gest. 1882, Mutter von 11 Kindern, Eheschließung 1832
Verwandte
Frankfurter, Mendel <Ururgroßvater>, ursprünglich Rabbi Menachem Mendel Spiro genannt, 1690 Übersiedlung von Frankfurt nach Hamburg
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 903 Nr. 10415 (Frankfurt am Main, Sterbenebenregister, 1888, Nr. 3186)
Literatur
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 50, Leipzig 1905, S. 363 f. (Adolf Brüll)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 9, Berlin 1972, S. 210 f. (Pinchas Grünewald)
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 335
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 199-202
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
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- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hirsch, Samson Raphael, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18414_hirsch-samson-raphael> (aufgerufen am 25.11.2025)
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