Herxheimer, Karl

 
geboren
26.6.1861 Wiesbaden
gestorben
6.12.1942 Theresienstadt (Konzentrationslager)
Beruf
Mediziner, Dermatologe
Titel
Prof. Dr. med.; Dr. med. h.c.; Geheimer Medizinalrat
Konfession
jüdisch
GND-Explorer
127526005

Wirken

Werdegang

  • aus einer Rabbinerfamilie aus Dotzheim bei Wiesbaden stammend
  • 1880 Reifeprüfung am Gymnasium in Montabaur
  • Medizinstudium an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Würzburg und Straßburg
  • 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg (Prof. Gerhard)
  • 1885 ärztliche Approbation in Würzburg
  • 1884-1886 Assistent am bakteriologischen Laboratorium in Frankfurt am Main und am Senckenbergischen pathologisch-anatomischen Instituts in Frankfurt am Main (Prof. Carl Weigert (1845-1904))
  • 1886/87 Assistent an der Universitäts-Hautklinik in Breslau (Prof. Albert Neisser (1855-1916))
  • 1887 Niederlassung in Frankfurt aus Facharzt für Hautkrankheiten
  • 1894-1929 (Emeritierung) Direktor der Hautklinik des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt-Sachsenhausen
  • 1895 Mitbegründer der Südwestdeutschen Dermatologenvereinigung, bis 1933 deren Vorsitzender
  • 1907 Erhalt des Professorentitels
  • ab 1914 Direktor der Universitätshautklinik ebd., ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt am Main
  • 1914 Ernennung zum Königlich Preußischen Geheimen Medizinalrat
  • 1917 Dekan der medizinischen Fakultät
  • 1930 Emeritiert
  • die „Herxheimer'sche Reaktion“ ist nach ihm benannt („Fieber nach Injektion z. B. von Antibiotika, bedingt durch Zerfall der Spirochätae pallidae, wobei es zu einem Exanthem-Ausschlag kommen kann“ (Arnsberg 1983, S. 187))
  • Erhalt des Eisernen Kreuzes am weißen Band
  • 1933 lehnte er das Verlassen Deutschlands ab: „Wenn ich in die Straßenbahn steige, sagt der Schaffner zu mir: ‚Ei, des is recht, Herr Geheimrat, daß Sie bei uns bleiwe. Ihne passiert nix, jed` Kind kennt Ihne und Sie hawwe unser Stadt nur Gudes gedahn.‘“ (ebd.)
  • 27.8.1942 Deportation nach Theresienstadt
  • Anfang Dezember 1942 Tod ebd.

Studium

Medizinstudium in Freiburg, Würzburg und Straßburg

Akademische Qualifikation

  • 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg

Akademische Vita

  • Universität Frankfurt am Main /// ordentlicher Professor / ab 1914

Akademische Ämter

1917 Dekan der medizinischen Fakultät in Frankfurt am Main

Mitgliedschaften

Mitglied der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main Ehrenmitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften

Werke

  • Über Lues cerebri (Diss. med. 1885)
  • Die Hautkrankheiten, Veröffentlichung gemeinsam mit Hofmann, Berlin 1929

Lebensorte

Dotzheim; Freiburg im Breisgau; Würzburg; Straßburg; Frankfurt am Main; Breslau

Familie

Vater

Herxheimer, Hermann (Herz), 1803-1879, Kaufmann, Mühlenbesitzer, Getreidehändler, jüdisch, Sohn des Isaac Herxheimer (Seligmann?) aus Herxheim, gestorben 1833

Mutter

Liebmann, Jeanette, gestorben 1897, jüdisch

Partner

Hepner, Olga, (⚭ 1890) geboren 1868, gestorben Frankfurt am Main 12.9.1928, jüdisch

Verwandte

  • Herxheimer, Salomon <Onkel>
  • Herxheimer, Salomon <Bruder>, GND, geboren Wiesbaden 1842, gestorben auf einer Urlaubsreise in Tirol 1899, Dr. med., ab 1876 Facharzt für Hautkrankheiten in Frankfurt am Main
  • Herxheimer, Gotthold <Neffe>, GND, Frankfurter, Pathologe in Wiesbaden, 1907 Habilitation, gest. 1936 in Kapstadt/Südafrika

Nachweise

Quellen

Literatur

Bildquelle

van Bosch, Königlicher Hofphotograph, Kaiserstrasse 6, Frankfurt a./M., Filialen in Homburg v/d Höhe und Bad Nauheim, Herxheimer Karl, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (Ausschnitt)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Herxheimer, Karl, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18359_herxheimer-karl> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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