Herxheimer, Karl

Herxheimer, Karl
Wirken
Werdegang
- aus einer Rabbinerfamilie aus Dotzheim bei Wiesbaden stammend
- 1880 Reifeprüfung am Gymnasium in Montabaur
- Medizinstudium an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Würzburg und Straßburg
- 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg (Prof. Gerhard)
- 1885 ärztliche Approbation in Würzburg
- 1884-1886 Assistent am bakteriologischen Laboratorium in Frankfurt am Main und am Senckenbergischen pathologisch-anatomischen Instituts in Frankfurt am Main (Prof. Carl Weigert (1845-1904))
- 1886/87 Assistent an der Universitäts-Hautklinik in Breslau (Prof. Albert Neisser (1855-1916))
- 1887 Niederlassung in Frankfurt aus Facharzt für Hautkrankheiten
- 1894-1929 (Emeritierung) Direktor der Hautklinik des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt-Sachsenhausen
- 1895 Mitbegründer der Südwestdeutschen Dermatologenvereinigung, bis 1933 deren Vorsitzender
- 1907 Erhalt des Professorentitels
- ab 1914 Direktor der Universitätshautklinik ebd., ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt am Main
- 1914 Ernennung zum Königlich Preußischen Geheimen Medizinalrat
- 1917 Dekan der medizinischen Fakultät
- 1930 Emeritiert
- die „Herxheimer'sche Reaktion“ ist nach ihm benannt („Fieber nach Injektion z. B. von Antibiotika, bedingt durch Zerfall der Spirochätae pallidae, wobei es zu einem Exanthem-Ausschlag kommen kann“ (Arnsberg 1983, S. 187))
- Erhalt des Eisernen Kreuzes am weißen Band
- 1933 lehnte er das Verlassen Deutschlands ab: „Wenn ich in die Straßenbahn steige, sagt der Schaffner zu mir: ‚Ei, des is recht, Herr Geheimrat, daß Sie bei uns bleiwe. Ihne passiert nix, jed` Kind kennt Ihne und Sie hawwe unser Stadt nur Gudes gedahn.‘“ (ebd.)
- 27.8.1942 Deportation nach Theresienstadt
- Anfang Dezember 1942 Tod ebd.
Studium
Medizinstudium in Freiburg, Würzburg und Straßburg
Akademische Qualifikation
- 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg
Akademische Vita
- Universität Frankfurt am Main /// ordentlicher Professor / ab 1914
Akademische Ämter
1917 Dekan der medizinischen Fakultät in Frankfurt am Main
Mitgliedschaften
Mitglied der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main Ehrenmitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften
Werke
- Über Lues cerebri (Diss. med. 1885)
- Die Hautkrankheiten, Veröffentlichung gemeinsam mit Hofmann, Berlin 1929
Lebensorte
Dotzheim; Freiburg im Breisgau; Würzburg; Straßburg; Frankfurt am Main; Breslau
Familie
Vater
Herxheimer, Hermann (Herz), 1803-1879, Kaufmann, Mühlenbesitzer, Getreidehändler, jüdisch, Sohn des Isaac Herxheimer (Seligmann?) aus Herxheim, gestorben 1833
Mutter
Liebmann, Jeanette, gestorben 1897, jüdisch
Partner
Hepner, Olga, (⚭ 1890) geboren 1868, gestorben Frankfurt am Main 12.9.1928, jüdisch
Verwandte
- Herxheimer, Salomon <Onkel>
- Herxheimer, Salomon <Bruder>, GND, geboren Wiesbaden 1842, gestorben auf einer Urlaubsreise in Tirol 1899, Dr. med., ab 1876 Facharzt für Hautkrankheiten in Frankfurt am Main
- Herxheimer, Gotthold <Neffe>, GND, Frankfurter, Pathologe in Wiesbaden, 1907 Habilitation, gest. 1936 in Kapstadt/Südafrika
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 903 Nr. 10941 (Frankfurt I, Sterbenebenregister, 1928, Nr. 1007)
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 8, Berlin 1969, S. 727 f. (Horst Zoske)
- Wiesbaden. Das Stadtlexikon, hrsg. vom Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Darmstadt 2017, S. 370 (Rolf Faber)
- Heuer/Wolf (Hrsg.), Die Juden der Frankfurter Universität, Frankfurt am Main/New York 1997, S. 167-170
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 322 (Sabine Hock)
- Bettina Notter, Leben und Werk der Dermatologen Karl Herxheimer (1861-1942) und Salomon Herxheimer (1841-1899), Diss- Frankfurt am Main 1994
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 309 f., Nr. 1740
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 187 f.
Bildquelle
van Bosch, Königlicher Hofphotograph, Kaiserstrasse 6, Frankfurt a./M., Filialen in Homburg v/d Höhe und Bad Nauheim, Herxheimer Karl, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (Ausschnitt)
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Herxheimer, Karl, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/18359_herxheimer-karl> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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