Grandjean de Montigny, Auguste Henri Victor

 
geboren
15.7.1776 Paris
gestorben
2.3.1850 Rio de Janeiro
Beruf
Architekt, Kunstschriftsteller, Maler
GND-Explorer
12979256X

Andere Namen

Weitere Namen

Montigny, Auguste Henri Victor Grandjean de

Nachweise

Quellen

Datenquelle

Daten übernommen aus dem DFG-geförderten Projekt „Architekturzeichnungen des Hessischen Staatsarchivs Marburg“ im Bildindex der Kunst und Architektur des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg; Projektinformationen

Literatur

Bildquelle

Augusto Müller artist QS:P170,Q16495261, Muller-grandjean-mnba, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)

Leben

Aus der Biografie

Grandjean studierte seit 1793 an der „École des Beaux-Arts“ in Paris. 1799 gewann er den „Prix de Rome“. Ab 1801 hielt er sich in Rom und Italien auf, wo er Material für die 1806 herausgegebenen Publikationen „L’Architecture toscane, ou palais, maisons et autres édifices de la Toscane“ (2. Aufl. 1815) sowie „Recueil des plus beaux tombeaux exécutés en Italie durant les Xve et Xvle siècles“ (1813) sammelte. 1803 legte er ein Projekt zur Restaurierung des Grabmals der Cecilia Metella vor. Durch die Vermittlung seines Vetters Joseph-Jérôme Siméon, Justizminister des 1807 gegründeten Königreichs Westphalen, wurde er nach Kassel berufen, wo er als „premier architecte du roi“ wirkte. Von seinen in Kassel entwickelten zahlreichen Projekten konnte nur weniges verwirklicht werden. Mitarbeiter Grandjeans in Kassel war Leo Klenze. Wichtigstes Vorhaben war der Umbau des Museums Fridericianum zum Ständehaus 1808-1810. Besonders der Sitzungssaal wurde ein Musterstück des von Percier und Fontaine entwickelten napoleonischen Empirestils. Grandjean stellte das Resultat 1810 in der Veröffentlichung „Plan, coupe, élévation et détails de la restauration du Palais des Etats et de sa nouvelle salle à Cassel“ vor. Zu seinen weiteren Arbeiten in Kassel gehörten das Gebäude der Artillerieschule in der Königsstraße, die Um- und Erweiterungsarbeiten im Bellevueschloß, das König Jérôme nach dem Brand des alten Residenzschlosses bewohnte, sowie die Erbauung seines eigenen Hauses am Königstor. Entwürfe für einen neuen Schloßbau oder städtebauliche Veränderungen blieben auf dem Papier. Nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen 1813 ging Grandjean zurück nach Paris. 1816 schloß er sich der französischen Kunstmission an, die nach Brasilien berufen wurde, um dort einen nach europäischem Vorbild betriebenen Kunstbetrieb zu etablieren. Als Mitglied und späterer Direktor der in Rio de Janeiro gegründeten Kunstakademie übte Grandjean großen Einfluß auf die Entwicklung von Architektur und Städtebau des Landes aus.
Gerd Fenner
(Text übernommen aus Bestandskatalog der Architekturzeichnungen des 17.–20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel; URL: http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/0/32470)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Grandjean de Montigny, Auguste Henri Victor, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/17579_grandjean-de-montigny-auguste-henri-victor> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/17579