Dilich, Wilhelm
Andere Namen
Weitere Namen
Dilich-Schäffer, Wilhelm; Scheffer, Wilhelm
Wirken
Werke
- Kassel, Landgrafenschloss „Arx vetus Cassellae 1490“
- Kassel, Landgrafenschloss „Arx nova Cassellae 1605“
- Neukirchen, Stadtanlage und Bezirk, Bestandsaufnahme, Landkarte und Stadtansicht 1613
- Marburg, Stadtbefestigung, Bestandsaufnahme und Umbauentwurf, Lageplan und Karte 1621
- Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser 1607-1622
- Idealtypische Bastionärbefestigung einer an Wasser und Bergen gelegenen Stadt. 1624
Lebensorte
Wabern; Kassel; Wittenberg; Dresden
Familie
Vater
Scheffer, Heinrich, Pfarrer in Wabern
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 4 b Nr. 731 Bisherige Besoldung des Wilhelm Dilich und seine Arbeit an den Landtafeln o.J.
- HStAM Bestand 17 d Nr. Dilich 1 Einstellung und Verwendung des Wilhelm Schäffer gen. Dilich (+ 1655) als Landvermesser, Kartenstecher und Militärschriftsteller in die Dienste des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel, 1594-1625
Datenquelle
Daten übernommen aus dem DFG-geförderten Projekt „Architekturzeichnungen des Hessischen Staatsarchivs Marburg“ im Bildindex der Kunst und Architektur des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg; Projektinformationen
Literatur
- Holger Th. Gräf, Wilhelm Dilich (1571/72–1650) – sein Leben, sein Werk, seine Bücher, in:Monika Rener/Klaus Lange (Hrsg.), Wilhelm Dilich, Synopsis descriptionis totius Hassiae. Gesamtbeschreibung von ganz Hessen, Marburg 2012
- Ingrid Baumgärtner, Martina Stercken, Axel Halle (Hrsg.), Wilhelm Dilich und die Landtafeln hessischer Ämter, Kassel 2011
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 1, Kassel 2009, S. 139 f. (Holger Th. Gräf)
- Eva-Maria Seng, Das Vermessen Hessens durch Wilhelm Dilich. in: Stadt – Idee und Planung, München 2003, S. 48-50
- Horst Nieder, Wilhelm Dilich (um 1571–1650). Zeichner, Schriftsteller und Kartograph in höfischem Dienst, (Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte in Nord- und Westdeutschland 28) Lemgo 2002
- Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker Bd. 27, Berlin 2000, S. 390
Leben
Aus der Biografie
Schon zu Zeiten Landgraf Wilhelms IV. war am Kasseler Hof der Kartograf und Kupferstecher, Architekt/Ingenieur und Historiograf Wilhelm Dilich tätig. Geboren als Wilhelm Scheffer 1571/72 in Wabern, studierte er von 1589 an in Wittenberg und ab 1591 in Marburg, wo er 1591 das Manuskript der „Synopsis descriptionis totius Hassiae …“ mit Federzeichnungen hessischer Landstriche anfertigte. Daraufhin nahm ihn 1592 der junge Landgraf Moritz als „Abreisser“ (Zeichner) in seine Dienste. Seine Aufgabe am Kasseler Hof bestand zunächst in der Darstellung von illustrierten Chroniken und höfischen Festen. 1605 entstand die „Hessische Chronica“ eine topographische Beschreibung Hessens, eine Publikation, die bis 1617 mehrere Auflagen erlebte. 1607 begann Dilich mit der – letztendlich unvollendet gebliebenen – Arbeit an den berühmten „hessischen Landtafeln“, die in ihrer topographisch genauen Schilderung hessischer Landschaften und rheinischer Burgen eine außerordentliche Meisterleistung darstellen, wobei Landgraf Moritz persönlich das Programm entworfen hatte. Der überwiegende Teil dieser kolorierten Zeichnungen befindet sich ebenfalls in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Kassel. Überraschenderweise liegt die 1609 angefertigte, unvollendete Vorzeichnung zu einer Landtafel von Auburg jedoch im Bestand der Handzeichnungen des Landgrafen Moritz. Dilichs sehr sorgfältiges und langwieriges Arbeiten zog ihm immer wieder den Unmut des hessischen Fürsten zu, da er nach dessen Meinung zu viel Zeit und Geld auf diese Arbeit verschwendete. Nach tiefgreifenden Differenzen beendeten seine Einkerkerung 1622 und die Flucht nach Dresden 1625 seine Tätigkeit für den hessischen Landgrafen. Von da an war er als bestallter Kriegsingenieur, Kartograph, Architekt und Zeichner für den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. tätig. 1627 bereiste er Kursachsen, um für die Dekoration des Riesensaals im Dresdener Schloss 17 Stadtansichten anzufertigen. Ab 1632 leitete er die Erweiterung der Dresdener Festungsanlagen. Bis zu seinem Tod 1650 lebte er in Dresden. Ulrike Hanschke (übernommen aus Ulrike Hanschke, Architekturzeichnungen des Landgrafen Moritz (Online-Präsentation). Kassel 2012 URL: https://www.uni-kassel.de/ub/ueber-uns/projekte/dfg-landgraf-moritz-online-praesentation/andere-zeichner.html)
Siehe auch
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dilich, Wilhelm, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/17489_dilich-wilhelm> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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