Broßwitz, Konrad* Konstantin Georg
geboren
15.5.1881 Danzig heute Gdańsk (Polen) gestorben
11.3.1945 Dachau (Konzentrationslager) Beruf
Tapezierer, Dekorateur, Redakteur, Parteisekretär, Kommunalpolitiker Konfession
konfessionslos GND-Explorer
130145645Andere Namen
Weitere Namen
Broßwitz, Conrad* Konstantin Georg
Wirken
Werdegang
- nach dem Besuch der Volksschule Lehre als Tapezierer und Dekorateur
- 1904-1913 Vorsitzender der gewerkschaftlichen Danziger Tapeziererbewegung
- 1906-1907 Mitglied des Danziger Parteivorstands der SPD, ab 1907 Parteivorsitzender der Danziger SPD
- ab 1910 Redakteur sozialdemokratischer Presseorgane in Danzig und Braunschweig
- ab 1919 in Frankfurt (Main)
- 1920-1933 SPD-Parteisekretär Groß-Frankfurt
- seit 1927 Leiter des Kulturkartells der modernen Arbeiterbewegung Frankfurt (Main)
- 1933 Mitglied der Deputation für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung
- wurde dem linken Flügel der SPD zugeordnet, trat aber entschieden für Einheit und Geschlossenheit der SPD ein
- Mai 1928 Wahl zum Reichstagsabgeordneten für den Wahlkreis 19 Hessen-Nassau
- nach Stimmeneinbußen der SPD Ausscheiden im September 1930
- Dezember 1931 Mitglied der „Eisernen Front“ gegen den Faschismus
- März 1933 Wahl zum Abgeordneten des Frankfurter Stadtparlaments, dort Mitglied des Schulausschusses und des Wahlvorschlagausschusses sowie verschiedener Deputationen
- Mai 1933 Hausdurchsuchung und Beschlagnahme wertvoller Bücher durch die Gestapo
- Verlust der Stelle als Parteisekretär infolge der polizeilichen Schließung des SPD-Parteisekretariats
- Beteiligt an heftigen Auseinandersetzungen zwischen SPD-Fraktion und NSDAP-Fraktion im Stadtparlament
- Mitglied einer Widerstandsgruppe zur Vorbereitung „illegaler“ sozialdemokratischer Arbeit gegen den Nationalsozialismus
- Juni 1933 „Schutzhaft“ nach Verhaftung gemeinsam mit anderen SPD-Funktionären durch Schutzpolizei und SA-Hilfspolizei
- Juli 1933 Stadtverordnetenmandat für unwirksam erklärt
- 1933-1944 Tätigkeit als Straßenverkäufer, später Pförtner und Nachtwächter
- August 1944 in der Aktion „Gitter“ erneut von der Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau gebracht
- 3.1945 während einer Typhusepidemie im Konzentrationslager verstorben, Todesursache „Versagen von Herz und Kreislauf bei Enteritis“
Funktion
- Deutschland, Reichstag, Mitglied (SPD), 1928-1930
- Frankfurt am Main, Stadtverordnetenversammlung, Mitglied (SPD), 1933
Lebensorte
Danzig; Braunschweig; Frankfurt am Main
Familie
Partner
Borck, Anna Christina, * Pinneberg 23.1.1883, Heirat Danzig 6.1.1905
Nachweise
Literatur
- Bermejo, Die Opfer der Diktatur. Frankfurter Stadtverordnete und Magistratsmitglieder als Verfolgte des NS-Staates, Frankfurt am Main 2006, S. 71 ff.
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 110 (Sabine Hock)
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 2/2, Marburg 1993, S. 2101
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 385
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Broßwitz, Konrad* Konstantin Georg, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/16650_brosswitz-konrad-konstantin-georg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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