Braunschweig, Agnes Herzogin von

 
geboren
1391
gestorben
16.1.1471 Hann. Münden
Beruf
Konfession
katholisch
GND-Explorer
1337012610

Andere Namen

Geburtsname

Hessen, Agnes%Landgräfin von

Familie

Vater

Mutter

Hohenzollern, Burggräfin von Nürnberg, Margarethe von, (um 1363-1406)

Partner

Braunschweig-Göttingen, Otto der Einäugige Herzog von, (⚭ Marburg 26.9.1406) * um 1384, † Uslar 18.2.1463, Sohn des Otto „der Quade“ Herzog von Braunschweig, † ​1394, und der Mirislawa von Holstein, † um 137

Verwandte

Nachweise

Literatur

Leben

Aus der Biografie

Landgräfin Agnes wurde 1391 als fünftes Kind Landgraf Hermanns II. und seiner zweiten Frau Margarethe geboren. Bereits im März 1396 traf Landgraf Hermann eine Eheabsprache (Verlobung) mit Herzog Otto „dem Quaden“ von Braunschweig-Göttingen (um 1330–1394) zwecks Vermählung seiner Tochter mit dem gleichnamigen Sohn des Herzogs, Otto „dem Einäugigen“, für den man zunächst die ältere Schwester Elisabeth (1388–1394) vorgesehen hatte. Landgraf Hermann verschrieb dem Braunschweiger eine Mitgift von 1200 Gulden, zahlbar nach dem Beilager, das nach dem 14. Geburtstag der Braut folgen sollte. Die Hochzeit des jungen Paares fand am 26. September 1406 in Marburg statt. 1408 verzichtete Agnes als Herzogin von Braunschweig auf alle hessischen Erbansprüche, ausgenommen ihr Vater, Landgraf Hermann II., oder ihr Bruder, Landgraf Ludwig I. würden ohne leibliche Erben sterben. 1409 bestätigte ihr Mann, Herzog Otto, dass er den Brautschatz erhalten habe; 1410 verschrieb er Agnes als Leibzucht Burg und Stadt Uslar und als Morgengabe die Burg Friedland. Das Herzogspaar hatte zwei Töchter, von denen Elisabeth früh starb, während Margarethe 1425 mit Herzog Heinrich von Schleswig verheiratet wurde. Die Ehe der Eltern war offenbar zeitweilig von starken Konflikten geprägt. In dem 1428 von Landgraf Ludwig, Agnes’ Bruder, vermittelten Familienvertrag kamen sie überein, dass Zwietracht und Missgunst zwischen ihnen ausgeräumt seien, sodass sie Land und Leute jetzt wieder gemeinsam regieren und ihre Amtleute und Vögte gemeinsam einsetzen wollten. Sie verziehen sich gegenseitig und wollen nun zum Nutzen des Landes einander das Beste tun. Der Herzog sagte zu, seine Ehefrau Agnes und ihr Gesinde wieder mit allem Notwendigen zu versehen, wie dies ihrem Stand zukäme. Künftige Streitfälle sollten ruhig besprochen und ggf. von Landgraf Ludwig und zwei Räten aus Göttingen entschieden werden. 1434 übergab Herzog Otto seiner Gemahlin Agnes auf 20 Jahre Burg und Stadt Gandersheim und den Brunstein als Wohnung, bevor er sich im Folgejahr aus der Regierung des Landes zurückzog. Es blieb Agnes überlassen, ihre Ansprüche gegenüber den verschwägerten Herzögen Wilhelm und Heinrich von Braunschweig durchsetzen. 1438 begleitete der Bruder, Landgraf Ludwig I., sie zu einem gütlichen Tage in Münden wegen der Verschreibungen ihres Gemahls Otto und wegen ihrer Ansprüche gegen Herzog Wilhelm „den Siegreichen“ (1393–1482), der Ottos Land übernommen hatte. Erst 1442 konnte Agnes sich mit Herzog Wilhelm und dessen Söhnen über die Anweisung ihrer Leibzucht auf Münden, Dransfeld und Sichelstein verständigen. Herzogin Agnes hatte sich zu dieser Zeit längst von ihrem Ehemann getrennt und ihren Wohnsitz in Münden genommen, wo sie am 16. Januar 1471, acht Jahre nach Herzog Otto, im Alter von etwa 80 Jahren verstarb. Wohl auf eigenen Wunsch wurde sie im Chor der wenige Jahre zuvor geweihten St. Martinskirche in Kassel beigesetzt. Über ihrem Grab im Chorraum wurde eine Tumba errichtet, deren Längsseiten bei einer Renovierung der Kirche nach dem Siebenjährigen Krieg als Abendsmahlstisch Verwendung fanden. Die Deckplatte der Tumba wurde damals oder später an der Außenmauer des Chors angebracht, wo sie (mit Verwitterungs- und Kriegsschäden) erhalten ist. Die Inschrift ist nur noch in geringen Resten lesbar. Otto Volk (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 42 f.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Braunschweig, Agnes Herzogin von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/13595_braunschweig-agnes-herzogin-von> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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