Hessen-Darmstadt, Ludwig VI. Landgraf von

Hessen-Darmstadt, Ludwig VI. Landgraf von
Wirken
Werdegang
- 29.1.1643 Rektor der Universität Marburg
Funktion
- Marburg, Universität, Rektor, 1643
Familie
Vater
Mutter
Sophie Eleonore, Hessen-Darmstadt, Landgräfin, GND,1609–1671
Partner
- Holstein-Gottorp, Maria Elisabeth Herzogin von, (⚭ Gottorp 24.11.1650) * Gottorp 6.6.1634, † Darmstadt 17.6.1665, Tochter des Friedrich III. Herzog von Holstein (1597-1659) und der Maria Elisabeth Herzogin von Sachsen (1610-1684)
- Sachsen-Coburg-Gotha, Elisabeth Dorothea Prinzessin von, 1640–1709, Heirat Gotha 5.12.1666, Tochter des Herzogs Ernst des Frommen
Verwandte
- Württemberg, Magdalena Sibylla Herzogin von <Tochter>, 1652–1712
- Sachsen-Römhild, Maria Elisabeth Herzogin von <Tochter>, 1656-1715
- Hessen-Darmstadt, Ludwig VII. Landgraf von <Sohn>, 1658-1678
- Sachsen-Eisenberg, Sophia Maria Herzogin von <Tochter>, 1661-1712
- Hessen-Darmstadt, Ernst Ludwig Landgraf von <Sohn>, 1667-1739
- Hessen-Darmstadt, Georg Landgraf von <Sohn>, 1669-1705
- Oettingen, Sophia Louisa Fürstin zu <Tochter>, 1670-1758
- Hessen-Darmstadt, Philipp Landgraf von <Sohn>, 1671-1736
- Hessen-Darmstadt, Heinrich Landgraf von <Sohn>, 1674-1741
- Hessen-Homburg, Elisabeth Dorothea Landgräfin von <Tochter>, 1676-1721
- Hessen-Darmstadt, Friedrich Landgraf von <Sohn>, 1677-1708
- Hessen zu Itter und Vöhl, Georg „der Mittlere“ (III.) Landgraf von <Bruder>, 1632-1676
- Hessen-Bingenheim, Sophia Eleonora* Landgräfin zu <Schwester>, 1634-1663
- Pfalz-Neuburg, Elisabetha* Amalia (Magdalena) Gräfin von <Schwester>, 1635-1709
- Stolberg, Louisa* Christina Gräfin zu <Schwester>, 1636-1697
- Waldeck, Henrica* (Henriette) Dorothea Gräfin zu <Schwester>, 1641-1672
- Hessen-Darmstadt, Auguste Philippine Landgräfin von <Schwester>, 1643-1672
- Sachsen-Meiningen, Maria Hedwig Herzogin von <Schwester>, 1647-1680
- Hessen-Darmstadt, Anna Sophia Landgräfin von <Schwester>, 1638-1683
Nachweise
Literatur
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HD 16, S. 282-284 (Eckhart G. Franz)
- Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 579 (Eckhart G. Franz)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, S. 546
- Strieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, Bd. 8, Kassel 1788, S. 173 f.
Bildquelle
Leben
Aus der Biografie
Die von Landgraf Georg II. zur Erziehung seiner Söhne Ludwig und Georg zu Beginn der 1640er Jahre in Verbindung mit der Marburger Universität eingerichtete Hofschule endete mit der Rückeroberung Oberhessens durch die hessen-kassel’schen Truppen unter Generalmajor Geyso Ende 1645, der Rückführung der prinzlichen Studenten nach Gießen. Nachwirkung war die lebenslange Freundschaft mit dem gleichaltrigen Studiengenossen Georg Ernst von Erbach (1629–1669), Ludwigs Begleiter auf den Nachkriegs-Reisen nach Holstein, Dänemark und Schweden, die zur Verheiratung mit der Gottorper Herzogstochter Maria Elisabeth führten. Wichtiger noch wurde die Beziehung zu Veit Ludwig von Seckendorff (1626–1692), der den Jungfürsten 1644/45 als Hofjunker und Tutor zugeordnet war. Seckendorff, inzwischen als Geheimer Hof- und Kammerrat Herzogs Ernst „des Frommen“ von Sachsen-Gotha und Verfasser des „teutschen Fürstenstaats“ einer der führenden Staatstheoretiker der Zeit, wurde zum maßgeblichen Berater Landgraf Ludwigs, als es nach der Regierungsübernahme 1661 darum ging, die von den Nachwirkungen des großen Krieges zerrütteten Finanzen der Landgrafschaft zu sanieren und die Verwaltung neu zu ordnen, was allerdings nur bedingt erfolgreich war. Schon 1661/62 gelang es Landgraf Ludwig, den katholischen Reichsfreiherrn von Frankenstein, die nach Franken abwanderten, ihre Stammburg mit dem als Zugang zur Bergstraße wichtigen „Dorf und Flecken Eberstadt“ abzukaufen. Überlieferte Pläne, die Residenz Darmstadt gegen künftige Kriegsgefahren durch einen Festungsring mit modernen Sternschanzen zu sichern, blieben auf dem Papier. Der Türkenkrieg, zu dem die Landgrafschaft 1663 das vom Kaiser angeforderte Kreis-Kontingent schickte, schien weit. Doch im sogenannten „Holländischen Krieg“ gegen König Ludwig XIV. wurde Hessen-Darmstadt erneut Kriegsschauplatz. Ersten Verheerungen durch die kurbrandenburgischen und kaiserlichen Truppen 1672 folgten 1673 die französischen Völker unter Marschall Turenne, die im Folgejahr, als die Landgrafschaft endgültig in den Reichskrieg eintrat, unter anderem das Auerbacher Schloss zerstörten. Bauliches Zeugnis der Regierungszeit Landgraf Ludwigs war der anstelle des abgerissenen Zeughauses am Darmstädter Schloss als neues Wohnquartier errichtete „Glockenbau“, der das Wappen der bereits 1665 verstorbenen Landgräfin Maria Elisabeth von Holstein trägt. Das in Amsterdam bestellte Glockenspiel war eine Erinnerung an die Bildungsreise des Erbauers nach Holland. Zur Zweit-Ehe Ludwigs mit der Tochter Ernst des Frommen Ende 1666 wie zu den nachfolgenden Finanzhilfen des Herzogs, der sich dafür die Grafschaft Nidda verpfänden ließ, kam es nicht wegen sondern trotz Seckendorffs, der Gotha im Unfrieden verlassen hatte. Dass auch Landgräfin Elisabeth Dorothea gleichwohl vom Gothaer Reformstil geprägt war, sollte sich zeigen, als der frühe Tod des erstehelichen Sohns und Thronerben Ludwig VII., der vier Monate nach dem Ableben des Vaters auf der Brautfahrt nach Sachsen verstarb, ihr für ein Jahrzehnt Vormundschaft und Regierungsverantwortung für ihren Sohn Ernst Ludwig übertrug. Eckhart G. Franz (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 282-284)
Siehe auch
Extern
Biografische Angebote
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hessen-Darmstadt, Ludwig VI. Landgraf von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/1343_hessen-darmstadt-ludwig-vi-landgraf-von> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/bio/1343