Hessen-Darmstadt, Christian* Ludwig Landgraf von

 
geboren
25.11.1763 Buchsweiler
gestorben
17.4.1830 Darmstadt
Beruf
Generalfeldmarschall, Freimaurer, Landgraf, Abgeordneter
Konfession
evangelisch-lutherisch
GND-Explorer
136844626

Andere Namen

Weitere Namen

Hessen-Darmstadt, Christian von
Hessen und bei Rhein, Christian* Ludwig%Landgraf von

Wirken

Werdegang

  • Taufe in Straßburg, sein Pate war Landgraf Ludwig VIII.
  • Jugend in Buchsweiler und Darmstadt
  • 1766 durch seinen Großvater dreijährig zum Rittmeister bei der Hessen-Darmstädt. Leibgarde zu Pferd ernannt
  • 1769 durch seinen Vater Major bei der Leibgarde zu Pferd, dann beim Leibregiment zu Fuß
  • 17-jährig nach theologischen Studien in Straßburg lutherisch konfirmiert
  • 1780 Univ. Straßburg
  • Reise in Begleitung eines ihm von Straßburg her befreundeten Engländers nach Prag (Hof Kaiser Josephs II.), Wien, Ungarn, Belgrad
  • 1783 als „Graf von Nidda“ Reise nach Schweden am Hof König Gustavs III., Besuch an der Universität Upsala, dann über Darmstadt, Straßburg nach Paris und mit seinem Vetter Georg nach Holland
  • 1783 Oberst und Kommandeur des niederländischen Regiments „Prinz Georg von Hessen-Darmstadt“ (Nachfolger seines Vetters Georg Carl)
  • Aufstockung zur „hessischen Brigade“
  • 1787 Generalmajor in holländischen Diensten, häufig auf Besuch in Weimar
  • 1788/1789 plante man eine Vermählung mit Prinzessin Therese Mathilde Amalie von Mecklenburg-Strelitz
  • 1792 bei der hessen-darmstädtischen Armee gegen Frankfurt am Main
  • 16.8.1793 de nomine Reichs-Generalfeldmarschall-Lieutenant
  • 12.9.1793 in der Schlacht von Menin verwundet, „sloeg 12 September 1793 den vijand bij Werwick terug en werd daarbij gekwetst“ (Bosscha, Neerl. Heldend. te Land, D. III. bl. 49, 60, 75)
  • 1794-1803 General-Lieutenant der Generalstaaten und Kommandant der Festung Grave
  • 18.1.1795 Flucht mit der Oranischen Familie nach England
  • 1799 Teilnahme am gescheiterten Invasionsversuch des Prinzen von Oranien in Holland, dann Rückkehr nach Darmstadt, 1803 Abgabe der Oranischen Uniform
  • 25.8.1807 Hessen-Darmstädtischer General der Infanterie à la suite vom Corps
  • 1813/14 Königlich Niederländischer General der Infanterie à la suite
  • 1803 Erwerb des „Prinz-Christians-Palais“ am Luisenplatz in Darmstadt, 1830-1933 Ständehaus
  • 1778 Ritter des Kurpfälzischen St. Hubertus-Ordens
  • 1806 Großkreuz des Großherzogl. Hessischen Haus- und Verdienst-Ordens
  • 1815 Großkreuz des Niederländischen Militärischen Wilhelms-Ordens
  • 1817 Großkreuz des Kurfürstlich Hessischen Haus-Ordens vom goldenen Löwen
  • seit 1789/90 Freimaurer
  • 1816 Gründungsmitglied der Darmstädter Loge und Provinzialgroßmeister
  • 1820-1830 als Prinz des großherzoglichen Hauses Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen, 27.6.1820 Eid
  • 1830 anlässlich seines Todes eine festliche „Trauerloge“
  • er starb „an den Folgen mehrjähriger wassersüchtiger und rheumatischer Übel und an hinzugetretener Lungenlähmung“

Funktion

  • Hessen, Großherzogtum, 01. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1820-1821
  • Hessen, Großherzogtum, 02. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1823-1824
  • Hessen, Großherzogtum, 03. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1826-1827
  • Hessen, Großherzogtum, 04. Landtag, 1. Kammer, Mitglied, 1829-1830

Netzwerk

Nachweise

Quellen

Literatur

Bildquelle

Wikimedia Commons (beschnitten)

Leben

Aus der Biografie

Der jüngste Sohn Ludwigs IX. und der „großen Landgräfin“ Karoline wuchs bei der Mutter in Buchsweiler auf und besuchte ab 1780, wie die Brüder, die Universität Straßburg. 1783 wurde er als Nachfolger des Vetters Georg Carl Oberst und Kommandeur des niederländischen Regiments „Hessen-Darmstadt“, das bald darauf zu einer hessischen Brigade aufgestockt wurde. In der Verteidigung der Niederlande gegen das revolutionäre Frankreich 1793/94 spielte Christian, inzwischen niederländischer Generalleutnant, zunächst als Kommandant der Festung Grave, dann im Hauptquartier des Erbstatthalters, eine maßgebliche Rolle. 1799 nahm er am gescheiterten Invasionsversuch des Prinzen von Oranien in Holland teil, kehrte dann aber nach Darmstadt zurück. Im 1813/14 neu begründeten Königreich der Niederlande war er lediglich General der Infanterie à la suite. Wie sein Bruder, der erste Großherzog, und Vetter Ludwig Georg Carl betätigte sich Christian schon seit 1789/90 aktiv in der Freimaurerei; er war 1816 Gründungsmitglied der Darmstädter Loge und Provinzialgroßmeister, was von den „Brüdern“ bei seinem Tod mit einer festlichen „Trauerloge“ gewürdigt wurde. Das bereits 1803 erworbene „Prinz Christians-Palais“ am Darmstädter Luisenplatz wurde nach dem Tod des Prinzen als „Ständehaus“ für den Landtag umgebaut, der hier bis 1933 getagt hat. Eckhart G. Franz (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 329 f.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hessen-Darmstadt, Christian* Ludwig Landgraf von, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/1333_hessen-darmstadt-christian-ludwig-landgraf-von> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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