Hessen und bei Rhein, Wilhelmine Großherzogin

 
geboren
10.9.1788 Augsburg
gestorben
27.1.1836 Darmstadt
Beruf
Konfession
evangelisch
GND-Explorer
121733599

Andere Namen

Geburtsname

Baden, Wilhelmine%Prinzessin von

Wirken

Werdegang

  • 1804 Erbprinzessin
  • 1827 Kauf des Heiligenberges von August Hofmann
  • 1830 Großherzogin von Hessen und bei Rhein

Familie

Vater

Karl Ludwig, Baden, Erbprinz, GND, * Karlsruhe 14.2.1755, † Arboga (Schweden) 16.12.1801, Sohn des Karl Friedrich von Baden, GND, * Karlsruhe 22.11.1728, † Karlsruhe 10.6.1811, und der Karoline Landgräfin von Hessen-Darmstadt

Mutter

Hessen-Darmstadt, Friederike Amalie* Landgräfin von, * Prenzlau 20.6.1754, † Bruchsal 22.7.1832, die „Schwiegermutter Europas“, Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt, 1719–1790

Partner

Hessen und bei Rhein, Ludwig II. Großherzog von, * Darmstadt 26.12.1777, † Darmstadt 16.6.1848

Verwandte

Nachweise

Literatur

Bildquelle

Schiener, Markgräfin Amalie von Baden, S. 125. – Undatiertes Gemälde von Johann Grund, Neues Schloss Baden-Baden.

Leben

Aus der Biografie

Anfang Dezember 1802 berichtete der hessen-darmstädtische Gesandte August Wilhelm von Pappenheim aus Paris, man erwäge die kinderlose Ehe des auf die Erbmonarchie zusteuernden Ersten Konsuls Napoleon Bonaparte zu trennen, um ihn mit einer Fürstentochter zu verheiraten, wobei allerdings nur eine Zivilehe in Frage komme. Gedacht sei an die jüngste Tochter des Markgrafen von Baden, worüber man mit dessen wiederholt für diplomatische Missionen eingesetztem Bruder Ludwig bereits gesprochen habe. Kurz nachdem auch der britische Gesandte Lord Whitworth und Preußens Vertreter Marchese Lucchesini an ihre Höfe berichtet hatten, musste Pappenheim dementieren: das Projekt sei an Josephines Tränen gescheitert. Die kompromittierte, erst 14jährige Prinzessin Wilhelmine wurde postwendend, schon am 1. März 1803, mit ihrem noch ledigen Vetter Ludwig in Darmstadt verlobt, der sich in den Jahren davor vergeblich um die älteren badischen Prinzessinnen bemüht hatte. Dass die im Sommer 1804, noch vor dem 16. Geburtstag der Braut, in Karlsruhe gefeierte Hochzeit mit dem als schwerfällig und ungeschickt beleumundeten Vetter keine Liebesehe wurde, konnte so kaum überraschen. Wilhelmine brachte 1806/09 pflichtgemäß zwei Söhne zur Welt, mit denen die Erbfolge gesichert war, ließ sich aber schon 1810 auf dem „Busenberg“ am Ostrand der Residenz vom Schwetzinger Gartenbaudirektor Johann Michael Zeyher den Park Rosenhöhe mit zweistöckigem Gartenhaus anlegen, um dort ihr eigenes Leben zu führen. Der 1815 durch Schwester Friederike, die in Karlsruhe lebende, geschiedene Ex-Königin von Schweden (1781–1826), als Reitlehrer für die Söhne vermittelte Rittmeister August von Senarclens-Grancy (1794–1871) aus dem Schweizer Waadtland wurde zunächst Reisestallmeister, dann Lebensgefährte. Als die gemeinsame Tochter Elisabeth, zu deren Geburt 1821 Wilhelmine das als Erziehungsinstitut für verwaiste Beamtentöchter gedachte „Elisabethenstift“ in Nieder-Ramstadt gestiftet hatte, wenige Tage nach dem fünften Geburtstag in Lausanne an Scharlach starb, ließ die Mutter ihr von Georg Moller den Mitteltempel des später sogenannten „Alten Mausoleums“ auf der Rosenhöhe mit dem Grabmal Christian Rauchs errichten. Im Folgejahr erwarb sie vom nachmaligen Finanzminister August Freiherr von Hofmann das Landgut Heiligenberg über Jugenheim an der Bergstraße, das hinfort zum bevorzugten Wohnsitz wurde. Gleichwohl wurden wie Elisabeth auch die weiteren Kinder Alexander und Marie als ehelich anerkannt, die Ehe formal fortgeführt. Auf dem von Moritz von Schwind konzipierten Stich mit dem Entwurf des 1844 eingeweihten Ludewigs-Monuments hängt das Porträt der verstorbenen Wilhelmine in zentraler Position über der Doppel-Familie. Senarclens behielt seine Stellung am Hof; er avancierte sogar zum Oberststallmeister und Generalmajor à la suite. Die erste Tochter Wilhelmine (1837–1912) aus seiner im November 1836 geschlossenen Ehe mit der Hofdame Luise Gräfin Otting-Fünfstetten (1810–1876) war Schlüsseldame und Obersthofmeisterin der beiden letzten Darmstädter Großherzöge. Eckhart G. Franz (Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 341 f.)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

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