Lieber, Philipp Ernst* Moritz Edmund Joseph Maria

Lieber, Philipp Ernst* Moritz Edmund Joseph Maria
Wirken
Werdegang
- Schulunterricht durch einen Hauslehrer
- ab 1850 Besuch des Konvikts bzw. des Gymnasiums in Aschaffenburg
- ab 1854 Besuch des Konvikts in Hadamar, dort 1858 Reifeprüfung
- ab 1858 Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Würzburg, München, Bonn und Heidelberg
- 1861 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Heidelberg, Planung einer Habilitationsschrift
- 1863 nach dem frühen Tod des Vaters Rückkehr nach Camberg und Übernahme des familieneigenen Teehandelsgeschäfts, nebenher als Anwalt tätig
- zu dieser Zeit erstes öffentliches Eintreten für die Belange der katholischen Kirche, zum Beispiel Engagement gegen die nassauische Simultanschule, Mitbegründer und Vorstandsmitglied mehrerer kirchlicher Vereine
- 1869 Redner auf dem Düsseldorfer Katholikentag
- 1870-31.3.1902 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für die Wahlkreise Wiesbaden 9 (Unterwesterwaldkreis), Wiesbaden 8 (Oberlahnkreis) und Wiesbaden 3 (Unterwesterwaldkreis, Westerburg), damit Beginn des Aufstieges zu einem der führenden Vertreter des politischen Katholizismus in Deutschland
- 1871 Wahl ins Präsidium der Deutschen Katholiken
- März 1871-31.3.1902 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis Wiesbaden 3: Braubach, Montabaur, Nassau, Nastätten, St. Goarshausen, Wallmerod (Zentrum)
- exponierter Vertreter des Katholizismus während des Kulturkampfes, ab den 1880er Jahren vor allem auf sozialpolitischem Gebiet tätig
- 1881, 1884 und 1893 erfolglose Kandidaturen für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Wiesbaden 6: Kreis Frankfurt-Stadt (Zentrum)
- 1881 2. Präsident des Deutschen Katholikentages in Bonn
- 1885 Präsident des Deutschen Katholikentages in München
- 1886-1901 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Kreis Limburg, dort 1886-1897 Mitglied des Finanzausschusses, bis 1902 Mitglied des Provinzialausschusses, stellvertretendes Mitglied des Provinzialrates
- 1890 Mitbegründer des Volksvereins für das katholische Deutschland, dessen Hauptzweck die Bekämpfung der Sozialdemokratie war
- nach dem Tod von Ludwig Windhorst 1891 führender Kopf der Zentrumsfraktion im Deutschen Reichstag
- Stadtverordneter bzw. Stadtverordnetenvorsteher in Camberg
- Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses des Kreises Limburg
- 1898 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 6: Hersfeld, Hünfeld, Rotenburg (Zentrum)
- 1898 erfolglose Kandidatur für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Arnsberg 1: Wittgenstein, Siegen, Hinterlandkreis (Zentrum)
- 11.10.1900 erfolglose Kandidatur bei einer Ersatzwahl für den Deutschen Reichstag im Wahlkreis Kassel 1: Hofgeismar, Rinteln, Wolfhagen (Zentrum)
Funktion
- Preußen, Abgeordnetenhaus, Mitglied, 1870-1902
- Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1871-1902
- Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied, 1886-1901
- Hessen-Nassau, 01. Provinziallandtag, Mitglied, 1886
- Hessen-Nassau, 02. Provinziallandtag, Mitglied, 1887
- Hessen-Nassau, 03. Provinziallandtag, Mitglied, 1890
- Hessen-Nassau, 04. Provinziallandtag, Mitglied, 1890
- Hessen-Nassau, 05. Provinziallandtag, Mitglied, 1892
- Hessen-Nassau, 06. Provinziallandtag, Mitglied, 1894
- Hessen-Nassau, 07. Provinziallandtag, Mitglied, 1897
- Hessen-Nassau, 08. Provinziallandtag, Mitglied, 1900
Werke
Lebensorte
Aschaffenburg; Hadamar; Würzburg; München; Bonn; Heidelberg
Familie
Vater
Mutter
Hilt, Anna Maria* Josepha, * Oberursel 3.11.1813, † Camberg (?) 1877, Heirat Camberg 18.11.1836 (?), katholisch, 2. Ehe Liebers, Tochter des Kaspar Hilt, * Mainz 7.2.1765, † Wiesbaden 2.5.1828, Amtmann, später Oberappellationsgerichtsrat, und der Anna Maria Thelemann, * 1790, † Dillenburg 18189
Partner
Arnold, Josephine, (⚭ Berlin 24.9.1873) * Berlin 24.9.1853, † Camberg 14.12.1932, katholisch, Tochter des Karl Arnold, * Jarischau (heute Jaryszów/Polen) 19.11.1815, Möbelfabrikant, und der Wilhelmine* Elisabeth Kruse, * 1814
Nachweise
Quellen
- HStAM Bestand 912 Nr. 323 (Camberg, Sterbenebenregister, 1902, Nr. 27)
- HStAM Bestand 912 Nr. 353 (Camberg, Sterbenebenregister, 1932, Nr. 64)
Literatur
- Neue deutsche Biographie, Bd. 14, Berlin 1985, S. 477 f. (Rudolf Morsey)
- Burkardt/Pult, Nassauische Parlamentarier, Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden, Wiesbaden 2003, S. 214-216, Nr. 220
- Haunfelder, Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933. Biographisches Handbuch und historische Photographien, Düsseldorf 1999, S. 206
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 243
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 464, Nr. 2570
- Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 78, 367, 664, 670, 675, 681, 686, 691, 697, 702, 706, 711, 877, 880, 888, 932, 1040
- Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, Düsseldorf 1988, Nr. 1354
- Nassauische Lebensbilder, Bd. 4, Wiesbaden 1950, S. 229-246 (Karl Wolf)
Bildquelle
Leonz Niderberger, Ernst Maria Lieber, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons (beschnitten)
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Quellen und Materialien
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert: Lieber, Philipp Ernst* Moritz Edmund Joseph Maria
- Parlamentarismus in Hessen: Lieber, Philipp Ernst* Moritz Edmund Joseph Maria
Extern
Biografische Angebote
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- Hess. Abgeordnete = Hessische Parlamentarismusgeschichte – Abgeordnete: Öffnet in neuem Fenster
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildung: siehe Angaben unter Bildquelle
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lieber, Philipp Ernst* Moritz Edmund Joseph Maria, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/13104_lieber-philipp-ernst-moritz-edmund-joseph-maria_lieber-philipp-ernst-moritz-edmund-joseph-maria> (aufgerufen am 26.11.2025)
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