Misbach, Otto* Carl Eduard
geboren
16.5.1872 Dresden gestorben
8.10.1959 Frankfurt am Main Beruf
Gewerkschaftssekretär, Abgeordneter Konfession
evangelisch; dissidentisch GND-Explorer
1192842642Wirken
Werdegang
- Besuch der Volksschule
- Lehre als Holzbildhauer
- nach der Gesellenprüfung auf Wanderschaft durch Deutschland und die Schweiz
- ab 1899 in Frankfurt am Main ansässig
- ab 1902 Gewerkschaftssekretär
- 1905 Wegzug nach Berlin
- Zweiter Vorsitzender im „Zentralverband des Holzarbeiterverbandes“
- 1916-1917 SPD-Bezirksvorsitzender in Berlin-Karlshorst
- 1918/19 Mitglied der Pressekommission des „Vorwärts“, später deren Vorsitzender
- ab 1920 Gewerkschaftssekretär und Vorsitzender des Ortsausschusses des ADGB (Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund) in Frankfurt am Main
- 1928-1933 Stadtverordneter in Frankfurt am Main, unter anderem Mitglied im sozial- und wirtschaftspolitischen Ausschuss sowie in der Theaterdeputation
- 1933 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Stadtkreis Frankfurt am Main, 7.7.1933 Mandatsaberkennung
- 19.4.1933 Festnahme vor Beginn einer Sitzung des Provinziallandtages, Inhaftierung bis 21.4.1933 in Kassel
- 2.5.1933 Festnahme und Inhaftierung (bis 15.5.1933 im SA-Lager „Perlenfabrik“ in Frankfurt am Main) im Zuge der Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten
- 25.-29.6.1933 und 13.-26.10.1933 „Schutzhaft“ im Frankfurter Polizeigefängnis
- 7.1933 fristlose Entlassung als Gewerkschaftssekretär durch die Deutsche Arbeitsfront
- 1.8.1934 Zwangspensionierung
- ab 1934 Rentner in Frankfurt am Main
- 23.3.1944 aufgrund der Beschädigung seiner Frankfurter Wohnung Wegzug nach Pfungstadt
- nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Einsatz beim Wiederaufbau des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Frankfurt am Main
- ab 1948 Angestellter beim Vorstand des Freien Gewerkschaftsbundes
- 6.9.1956 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt
Funktion
- Frankfurt am Main, Stadtverordnetenversammlung, Mitglied (SPD), 1928-1933
- Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied (SPD), 1933
- Hessen-Nassau, 22. Provinziallandtag, Mitglied (SPD), 1933
Lebensorte
Frankfurt am Main
Familie
Vater
Misbach, Carl Ehrengott, herrschaftlicher Diener in Dresden, evangelisch
Mutter
Löbbe, Anna Amalie
Partner
Gandenberger, Marie* Elise Katharine, (⚭ Frankfurt am Main 5.11.1921) * Wiesbaden 19.8.1884, † Frankfurt am Main 12.6.1957, Buchhalterin, sie verheiratet I. Wiesbaden 15.7.1911 mit Rudolf Stein, * Friedelhausen (Pfalz) 15.8.1884, Einnehmerassistent, geschieden 4.1.1913, Tochter des Ludwig Gandenberger, Agent, und der Marie Numrich
Nachweise
Quellen
- Standesamt Frankfurt am Main V: Heiratsregister (Einträge 1179–1474) 1.10.1921–15.12.1921, Nr. 1323
- HHStAW Bestand 518 Nr. 8976
- HStAM Bestand 925 Nr. 2482 (Wiesbaden, Heiratsnebenregister, 1911, Nr. 431)
Literatur
- Bermejo, Der Verfolgung ausgesetzt – Hessische Parlamentarier in der NS-Zeit, Wiesbaden 2016, Nr. 50
- Bermejo, Die Opfer der Diktatur. Frankfurter Stadtverordnete und Magistratsmitglieder als Verfolgte des NS-Staates, Frankfurt am Main 2006, S. 269-272
- Burkardt/Pult, Nassauische Parlamentarier, Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden, Wiesbaden 2003, Nr. 244
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 265
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 501
Siehe auch
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Quellen und Materialien
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert: Misbach, Otto* Carl Eduard
- Parlamentarismus in Hessen: Misbach, Otto* Carl Eduard
Extern
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Misbach, Otto* Carl Eduard, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/11488_misbach-otto-carl-eduard> (aufgerufen am 26.11.2025)
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