Rebholz, Johann* Baptist
Andere Namen
Weitere Namen
Rebholz, Johannes* Baptist
Rebholz, Jean
Wirken
Werdegang
- 1891-1899 Besuch der Volksschule
- ab 1895 mehrere Jahre auf einem landwirtschaftlichen Gut in Herdwangen
- 1899-1901 Brauerlehre in Sigmaringen
- 1901 Mitglied der Freien Gewerkschaft und der SPD
- bis 1910 Tätigkeiten in Brauereien und Malzfabriken in Konstanz, Offenburg/Baden, Darmstadt, Hamburg, Basel, Köln und Mainz
- 1905-1907 Militärdienst bei einem Leibgarderegiment in Darmstadt
- 1907-1910 Erster Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins in Mainz
- 1910-1914 Angestellter und Bezirksleiter des Brauerei- und Mühlenverbands für Elsass-Lothringen, Baden und Württemberg mit Sitz in Straßburg
- 1914-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, zuletzt Feldwebel und Sachbearbeiter für Gemeindeangelegenheiten beim Stab des Gouvernements in Straßburg
- 1917 Eintritt in die USPD
- 1918-1919 Präsident des Straßburger Arbeiter- und Soldatenrats
- 1919 als Reichsdeutscher von der französischen Militärverwaltung ausgewiesen, deshalb Niederlassung in Frankfurt am Main
- 1919-1926 Gewerkschaftssekretär bzw. Geschäftsführer des Deutschen Fabrikarbeiter-Verbands; Rechtsbeistand deutscher Flüchtlinge aus dem Elsass
- 1922 wieder Mitglied der SPD
- 1924-1930 Mitglied des Fraktionsvorstands der SPD in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, dort 1930-1933 erster Vorsitzender
- 1930-1933 Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw. des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau für den Stadtkreis Frankfurt am Main, dort Mitglied des Kommunalausschusses, des Finanzausschusses sowie des Landesausschusses (SPD)
- 1926-1928 Geschäftsführer im Frankfurter Landessekretariat des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold
- 1928-6.10.1933 Tätigkeit als staatlicher Lotterieeinnehmer der „Preußisch-Süddeutschen Staatslotterie“, Entzug der Konzession wegen seiner politischen Einstellung
- 11.1930-6.1933 Vorsitzender der SPD Groß-Frankfurt; Mitglied des SPD-Bezirksvorstandes Hessen-Nassau
- 6.1933 „Schutzhaft“ in Frankfurt am Main
- erwerbslos, ab 1939 selbstständiger Generalvertreter für Waschmaschinen in Köln
- 8.1944 „Schutzhaft“ im Rahmen der „Aktion Gitter“
- 1944-1945 Soldat der Wehrmacht, amerikanische Kriegsgefangenschaft
- 12.1945 Abteilungsleiter der Landesprüfstelle beim Landesernährungsamt I in Frankfurt am Main
- 6.1946 Wahl zum Frankfurter Stadtverordneten, erster Stadtverordnetenvorsteher der Nachkriegszeit
- 17.1.1947-31.12.1949 Oberbürgermeister der Stadt Offenbach am Main, Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im Zusammenhang mit der „Affäre Lewin“
- 19.6.1955 Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main
Funktion
- Frankfurt am Main, Stadtverordnetenversammlung, Mitglied (SPD), 1924-1933
- Wiesbaden, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied (SPD), 1926-1933
- Hessen-Nassau, 19. Provinziallandtag, Mitglied (SPD), 1930
- Hessen-Nassau, 20. Provinziallandtag, Mitglied (SPD), 1930
- Hessen-Nassau, 21. Provinziallandtag, Mitglied (SPD), 1930
- Hessen-Nassau, 22. Provinziallandtag, Mitglied (SPD), 1933
- Offenbach am Main, Oberbürgermeister, 1947-1949
Lebensorte
Leibertingen-Kreenheinstetten; Herdwangen; Sigmaringen; Konstanz; Offenburg; Darmstadt; Köln; Mainz; Straßburg; Frankfurt am Main; Offenbach am Main
Familie
Vater
Rebholz, Markus, * Leibertingen-Kreenheinstetten 19.4.1858, † Leibertingen-Kreenheinstetten 12.8.1887, katholisch, Steinmetzmeister und Landwirt, Sohn des Isidor Rebholz und der Sybilla Leute
Mutter
Oexle, Maria, * Leibertingen-Kreenheinstetten 22.3.1855, † Leibertingen-Kreenheinstetten 22.1.1935, katholisch, Tochter des Eustach Oexle und der Johanna Megerle
Partner
Angermeier, Magdalena, (⚭ Mainz, St. Stephan 7.11.1908) * Groß-Zimmern 30.5.1889, † 18.6.1966, katholisch, Tochter des Anton* Marzellin Angermeier, * Groß-Zimmern 20.3.1853, † Groß-Zimmern 2.4.1905, Bäckermeister, Landwirt und Bürger in Groß-Zimmern, und der Magdalena Kraus, * Groß-Zimmern 30.12.1852, † Groß-Zimmern 30.2.1937
Verwandte
Rebholz, Elisabetha, geb. Angermeier <Schwägerin>, 1899, verheiratet I. Semd 1921 mit Rudolf Sturmfels, verheiratet II. Karlsruhe 1939 mit Kajetan Rebholz
Nachweise
Quellen
- HHStAW Bestand 518 Nr. 5201
- HStAD Bestand H 13 Darmstadt Nr. 111
- HStAM Bestand 902 Nr. 290 (Groß-Zimmern, Geburtsnebenregister, 1880-1884, Nr. 37/1889)
- HStAM Bestand 918 Nr. 780 (Offenbach am Main, Sterbenebenregister, 1960, Nr. 42)
- StadtA HG Bestand A 04 Nr. 38091
Literatur
- Bermejo, Der Verfolgung ausgesetzt – Hessische Parlamentarier in der NS-Zeit, Wiesbaden 2016, Nr. 62
- Bermejo, Die Opfer der Diktatur. Frankfurter Stadtverordnete und Magistratsmitglieder als Verfolgte des NS-Staates, Frankfurt am Main 2006, S. 298-305
- Burkhardt/Pult (Bearb.) Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Bezirks Wiesbaden 1868-1933., Wiesbaden 2003, S. 263 f., Nr. 270
- Frankfurter Biographie, Bd. 2, Frankfurt am Main 1996, S. 176 (Reinhard Frost)
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 303
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 528 f.
- Christel Franze-Merlau, Familienbuch Groß-Zimmern, Otzberg 2016, Nr. 72
Siehe auch
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Quellen und Materialien
- Hessen im 19. und 20. Jahrhundert: Rebholz, Johann* Baptist
- Parlamentarismus in Hessen: Rebholz, Johann* Baptist
Extern
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Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
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„Rebholz, Johann* Baptist, “, in: Hessische Biografie <https://lagis.hessen.de/de/personen/hessische-biografie/alle-eintraege/11238_rebholz-johann-baptist> (aufgerufen am 27.11.2025)
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