Ober-Mockstadt

Bearbeitet von Susanne Gerschlauer  
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Basisdaten

Juden belegt seit

1792

Lage

63691 Ranstadt, Ortsteil Ober-Mockstadt, Untergasse

Rabbinat

Oberhessen

erhalten

nein

Gedenktafel vorhanden

nein

Geschichte

Ortsherren von Ober-Mockstadt waren von 1405 bis 1662 die Ganerben von Staden. Danach ging der Ort an die Grafen von Isenburg-Büdingen über, bevor er 1826 in den Besitz des Großherzogtums Hessen kam.

Erste Nachweise über Ober-Mockstädter Juden finden sich in Archivalien aus dem Jahr 1792.1 1830 lebten hier 36 Juden, 1905 waren es 34 bei 700 Einwohnern insgesamt (ca. 5 Prozent der Gesamtbevölkerung).2

Ab 1849 bildete Ober-Mockstadt zusammen mit Ranstadt, das bis dahin zur Gemeinde in Nieder-Mockstadt gehörte, eine kleine orthodoxe jüdische Gemeinde. 1936 war die Gemeinde in Ober-Mockstadt bereits aufgelöst, so dass die verbliebenen Juden ebenfalls die Gottesdienste in Nieder-Mockstadt besuchten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Moritz Siesel Vorsitzender der Synagogengemeinde in Ober-Mockstadt.3

1938 lebten noch elf Juden in Ober-Mockstadt. Über ihr Schicksal während des Nationalsozialismus ist bisher nichts bekannt.4

Betsaal / Synagoge

Der Gottesdienstraum befand sich in einem um 1800 erbauten Fachwerkhaus in der Untergasse, die am nordöstlichen Rand des alten Ortskerns liegt.5 Ob es sich dabei um eine eigenes Synagogengebäude oder um einen Betraum in einem Privathaus handelte, ist unbekannt.

Weitere Einrichtungen

Friedhof

Der jüdische Friedhof wurde vermutlich um 1896 angelegt.6

Nachnutzung

Rechtehinweise

Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ober-Mockstadt“, in: Synagogen in Hessen <https://lagis.hessen.de/de/orte/synagogen-in-hessen/alle-eintraege/646_ober-mockstadt> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/syn/646