Kirberg

Der Standort der Synagoge von Kirberg im modernen Orthofoto (Bildmitte)
Basisdaten
Juden belegt seit
um 1700
Lage
65597 Hünfelden, Ortsteil Kirberg, Wassergasse 3
erhalten
ja
Gedenktafel vorhanden
nein
Als Kulturdenkmal erfasst
Geschichte
Der Ort Kirberg, ursprünglich Kirchdorf genannt, wird erstmals 1217 urkundlich erwähnt, es gibt aber Hinweise darauf, dass das Dorf mindestens seit dem 8. Jahrhundert existierte. 1355 schlossen die Grafen Gerhard zu Diez und Johann zu Nassau-Weilburg einen Vergleich zur Beendigung einer Fehde, infolgedessen sie die einstigen Ortschaften Kirchdorf, Bubenheim und Sindersbach vereinigten und zur Stadt ausbauten. Außerdem errichteten sie gemeinsam eine Burg und gaben der Siedlung, die zum Zentrum des neu gegründeten Amtes Kirberg wurde, den Namen „Kirpurg“. 1806 ging das Amt Kirberg an das Herzogtum Nassau über und wurde 1816 mit dem Amt Limburg vereinigt. 1971 schloss Kirberg sich mit einigen umliegenden Orten, darunter Dauborn, Heringen und Mensfelden, zur heutigen Gemeinde Hünfelden im Landkreis Limburg-Weilburg zusammen.1
Der früheste Hinweis auf im Amt Kirberg ansässige Juden entstammt einer Urkunde von 1373, in der eine Jüdin namens Gude, Witwe des Vivelin, dem Grafen Gerhard von Diez ihre Korngülte zu Kirchdorf, Neesbach und Eufingen sowie Land in Holzheim überträgt. In den folgenden Jahrhunderten lassen sich nur vereinzelt in Kirberg ansässige Juden nachweisen. Spätestens seit den 1630er Jahren aber lebten dauerhaft Juden im Ort. 1650 klagte der Jude Mayer aus Kirberg, das Dorf sei mit Juden überfüllt und es mangele an Häusern, weshalb er um Aufnahme in das Amt Nassau bat.2 1721 beschwerten sich auch die Bürger von Kirberg bei der Landesregierung über die hohe Anzahl von Juden im Ort. Das dem Schreiben beigefügte Verzeichnis ansässiger Juden vermerkt insgesamt 43 jüdische Einwohner in Kirberg.3 Mitte des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Juden auf 35 gesunken, um 1900 lebten 20 und 1932 nur noch fünf jüdische Einwohner in Kirberg.4
Spätestens seit den 1670er Jahren bildete Kirberg eine Kultusgemeinde mit den Ortschaften Dauborn und Mensfelden. Das Dorf Heringen gehörte seit 1750 ebenfalls zur jüdischen Gemeinde Kirberg. Die Anzahl der in den Filialorten ansässigen Juden lag Mitte des 19. Jahrhunderts in Mensfelden am höchsten: Dort lebten 54 Juden, in Heringen waren es 26 und in Dauborn 15. Während der jüdische Bevölkerungsanteil bis zur Jahrhundertwende in Mensfelden und Heringen auf 24 bzw. neun Einwohner sank, stieg die Zahl der Juden in Dauborn auf 30 Personen an. 1932 waren in Mensfelden noch 22, in Dauborn 14 und in Heringen 10 Juden wohnhaft.5
Unter nationalsozialistischer Herrschaft emigrierte ein Teil der jüdischen Einwohner von Kirberg und den umliegenden Orten, häufig siedelten sie um in deutsche Großstädte. Der letzte Vorsteher der Kultusgemeinde Kirberg, Max Goldschmidt, flüchtete mit seiner Frau Hedwig nach Düsseldorf; beide wurden aber in das Lager Minsk deportiert, wo sie wahrscheinlich verstorben sind.6 Die nach 1933 in Kirberg und den Filialorten der jüdischen Kultusgemeinde verbliebenen Juden wurden wiederholt Opfer nationalsozialistischer Übergriffe und Schikanen: 1934 überfielen Anhänger der NSDAP die jüdischen Eheleute Joseph und Recha Löwenstein von Kirberg in ihrer Wohnung und misshandelten beide schwer. Außerdem zertrümmerten sie die Fenster des Hauses und demolierten die Einrichtung.7 Nur wenige Tage später griff ein SA-Mann auf offener Straße den Kaufmannsgehilfen Arthur Stern von Heringen an und verprügelte ihn mit einem Riemen.8 1935 wurde auch der jüdische Bankangestellte Max Stein aus Amerika bei einem Besuch seiner in Mensfelden lebenden Eltern angegriffen und bedroht; seinen Eltern waren im Jahr zuvor die Fensterscheiben ihres Wohnhauses in Mensfelden mit Steinen eingeworfen worden.9 Der Viehhändler Albert Löwenstein von Heringen dagegen wurde 1935 verhaftet, wahrscheinlich wegen kritischer Äußerungen gegen die nationalsozialistische Regierung.10 Ferner sah der Kaufmann Salomon Schubach von Dauborn sich 1938 mit einer Anzeige wegen Übertretung der Ladenschlusszeiten konfrontiert, weil er einer Kundin nach 19 Uhr noch ein Paar Socken verkauft hatte.11 Trotz solcher Bedrängnisse waren noch 1939 12 Juden in Mensfelden und je acht in Dauborn und Heringen wohnhaft; Kirberg dagegen verzeichnete keine jüdischen Einwohner mehr.12
Betsaal / Synagoge
Die Synagoge zu Kirberg befand sich in einem zweistöckigen Wohnhaus in der Wassergasse 5 (heute Wassergasse 3). Wann dieser Betraum eingerichtet wurde, lässt sich nicht mehr genau bestimmen. Einer Aussage des Salomon Hirz aus Heringen von 1807 zufolge hat die Kultusgemeinde Kirberg „in diesem Haus seit hundert und mehreren Jahren Schule [...] halten lassen“.13 Daraus lässt sich schließen, dass die Synagoge bereits um 1700 in dem Gebäude in der Wassergasse eingerichtet wurde. Der erste schriftliche Nachweis über die Existenz der Judenschule stammt aus dem Kirberger Salbuch von 1730, als Besitzer der Immobilie eingetragen ist darin der Jude Hirtz, Sohn des Mortgens. Im Obergeschoss des Hauses, zu dem auch ein Stall und ein Hof gehörten, befanden sich zwei Zimmer, die von der jüdischen Gemeinde seither als Synagogenräume genutzt wurden; eines war den Männern vorbehalten, das andere den Frauen.14
1807 klagte die damalige Eigentümerin des Hauses namens Bräune, Witwe des Mardochai Hirz, vertreten durch ihren Sohn Hirz Mardochai, gegen die Kultusgemeinde wegen nicht bezahltem Mietzins. Die Beklagten wiesen darauf hin, dass sie bisher keine Schulmiete hätten bezahlen müssen, dennoch forderten die Kläger für die Nutzung der Synagoge in den vergangenen vier Jahren 48 Gulden sowie künftig 22 Gulden jährlichen Mietzins. Noch bevor es zu einem Urteil in diesem Prozess kam, schloss die jüdische Gemeinde 1808 einen Kaufvertrag mit Salomon Herz von Heringen, der angeblich im Auftrag der Besitzerin Bräune handelte. Bestandteil des Kontraktes war u.a. die einvernehmliche Beendigung des laufenden Gerichtsverfahrens wegen der Schulmiete. Außerdem erwarb die Gemeinde für 130 Gulden die beiden Beträume samt Inventar und das Durchgangsrecht über den Hof und die Treppe in das obere Stockwerk. Wenig später dementierte die Witwe des Mardochai Hirz jedoch ihre Einwilligung, weshalb die Gemeinde den Salomon Herz auf Schadensersatz verklagte.15 Der Ausgang dieses Prozesses ist nicht überliefert, allerdings scheint der als Synagoge genutzte Teil des Hauses inklusive des Durchgangsrechts in den Besitz der Kultusgemeinde übergegangen zu sein, denn 1854 erkannte Markus Seemann von Kirberg, seit etwa 1830 Besitzer des Hauses,16 das Eigentumsrecht der Kultusgemeinde an den beiden Synagogenräumen im Obergeschoss sowie das Durchgangsrecht an und willigte ein, beides im Stockbuch vermerken zu lassen. Als Gegenleistung forderte er die anteilige Bezahlung der von ihm in den vergangenen Jahren entrichteten Gebäude- und Brandsteuer seitens der jüdischen Gemeinde.17 1875 ging das Haus als Erbteil an seine Verwandte Friederike Seemann, die das Gebäude 1890 an Karl Neiß von Kirberg verkaufte; dieser blieb Eigentümer bis 1907. In beiden Eintragungen sind die Rechte der Kultusgemeinde Kirberg an den Synagogenräumen, die in einem am 17.10.1855 geschlossenen Vertrag mit Markus Seemann erstmals schriftlich festgehalten wurden, verzeichnet.18
Bei dem Synagogengebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, das mit einem durchgehenden Satteldach gedeckt ist und auf einem steinernen Sockel erbaut worden war, der später durch Ziegel ersetzt wurde.19 Bei einer Länge von 8,25 Metern und einer Tiefe von 14,5 Metern ergibt sich eine Grundfläche von rund 120 Quadratmetern, dazu gehörte ein etwa 52 Quadratmeter großer Stall;20 wie viel Raum die beiden Betsäle boten, lässt sich aber nicht exakt bestimmen. Die Entstehungszeit des Anwesens wird auf 1621/22 datiert, genutzt wurde es ursprünglich wohl als Fuhrhof des Stein’schen Hofes in Kirberg.21 In dieser Synagoge wurden bis 1933 Gottesdienste gefeiert, danach lagerten nur noch die Kultgegenstände der jüdischen Gemeinde dort. 1939 sorgte der Kirberger Bürgermeister für die Einsendung der in der Synagoge verbliebenen Schriftstücke und Bücher an die Staatspolizeistelle in Frankfurt am Main. Laut Inventar handelte es sich dabei um „3 doppelte Gebetsrollen mit Zubehör, 1 großes Bild, 1 kleine Gebetsrolle, 1 kleine Schrift mit Bild, 40 Gebetsbücher, 13 schmale Tücher, 7 Stück Decken und 2 kleine Schriften in Pappe“.22 Vor einer Zerstörung in der Pogromnacht blieb die Kirberger Synagoge verschont, vermutlich weil sie sich im Haus eines einheimischen Bürgers befand und längst nicht mehr genutzt wurde.23 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Synagogenzimmer zu Wohnräumen ausgebaut.
Weitere Einrichtungen
Schule
Schutzjuden von Kirberg und Dauborn behaupteten 1842, „die jüdischen Kinder von Dauborn und Heringen gingen von jeher nach Kirberg zur Schule“24. Allerdings waren 18 Jahre lang keine schulpflichtigen Kinder in Kirberg wohnhaft gewesen, so dass von der Gemeinde kein Lehrer angestellt war. Die Heringer und Dauborner Juden beauftragten deshalb privat Religionslehrer, die ihre Kinder unterrichteten. In Mensfelden scheint von vornherein eine separate Judenschule existiert zu haben, u.a. war dort 1830 der Lehrer Joseph Muhr aus Fürth tätig. Als Anfang der 1840er Jahre auch in Kirberg wieder Schulkinder lebten, kam es zu einer langjährigen Auseinandersetzung zwischen den Juden von Kirberg und Dauborn einerseits und denjenigen von Heringen andererseits um die Verlegung des Lehrerwohnsitzes von Heringen nach Kirberg.25 Schließlich schloss die Kultusgemeinde Kirberg einen Vertrag mit dem aus Polen stammenden Lehrer Abraham Levi Dickstein von Heringen, der bereits seit Mitte der 1830er Jahre Privatlehrer in Heringen war. Demnach durfte Levi in Heringen wohnen bleiben, wurde jedoch verpflichtet, alle Filialorte der Gemeinde einschließlich Mensfelden im Sommer zweimal, im Winter einmal pro Woche zu besuchen, um den Unterricht zu halten. Für die Einrichtung eines Schullokals in dem jeweiligen Ort mussten die dort wohnhaften Juden selbst Sorge tragen. Zudem sollten die Prüfungen abwechselnd in den verschiedenen Ortschaften stattfinden.26 Trotz anhaltender Streitigkeiten zwischen den Gemeindegliedern blieb Lehrer Dickstein jahrzehntelang in der Kultusgemeinde Kirberg tätig; er starb 1887 im Alter von 107 Jahren als Ehrenbürger der Gemeinde Heringen.27
Friedhof
Alle Juden aus der Kultusgemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Kirberg beigesetzt. Dieser befand sich ursprünglich im so genannten Hühnergraben und wird in den Quellen erstmals 1687 erwähnt. Das Grundstück gehörte allerdings nicht der jüdischen Gemeinde, sondern war Eigentum der Herzoglich Nassauischen Domäne zu Kirberg, weshalb die Juden für jede Beisetzung Begräbnisgelder an die Domänen-Kasse entrichten mussten. Als der Friedhof 1831 zu klein wurde, ersuchte die jüdische Gemeinde um Erlaubnis zur Erweiterung des Totenhofes, ob dies allerdings realisiert wurde, ist nicht überliefert. Bekannt ist dagegen, dass die Domänen-Direktion 1847 den nicht rentablen Friedhof an die Juden verkaufen wollte, dieses Geschäft kam aber vorerst nicht zu Stande. Die letzten Beerdigungen auf dem alten Friedhof fanden 1856 statt.28 In diesem Jahr kaufte die jüdische Gemeinde wegen der Feuchtigkeit und der vollen Belegung des alten Friedhofs ein Grundstück gelegen an der Dauborner Straße und errichtete dort einen neuen Totenhof.29 Das Amt Limburg knüpfte die Genehmigung des neuen Begräbnisplatzes an zwei Bedingungen: Der Friedhof sollte erstens acht Fuß vom Dauborner Weg entfernt angelegt und zweitens mit einer blickdichten Einfriedung umgeben werden.30 Der nach diesen Maßgaben erbaute Totenhof umfasste eine Fläche von 12,66 Ar und bot Platz für 231 Erwachsenengräber und je 56 Kinder- und Kaufgräber. Davon wurden 28 Grabstätten belegt, 17 der Grabsteine konnten bis heute erhalten werden. Da die Kultusgemeinde Kirberg 1857 außerdem den alten Friedhof am Hühnergraben erwarb, sind auch von dort einige Grabsteine bewahrt geblieben, einer davon ist im Heimatmuseum Kirberg ausgestellt.31 1940 sah der letzte Vorsteher der Kultusgemeinde Kirberg sich gezwungen, das Friedhofsgrundstück an der Dauborner Straße für 50 Reichsmark der Gemeinde Kirberg zu überlassen. Vertraglich vereinbart wurde dabei, dass die Grabstätten 30 Jahre lang unberührt bleiben sollten. 1953 ging das Grundstück im Rahmen eines Vergleichsverfahrens zur Wiedergutmachung in den Besitz der Jewish Restitution Successor Organization über.32
Nachweise
Fußnoten
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 48-59 und S. 510-515 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 281 ↑
- Vgl. Gesuch der Gemeinde Kirberg um Begrenzung des jüdischen Bevölkerungsteils, in: HHStAW 352, 124 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 286 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 281 und 286 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 289 ↑
- Bericht zum Überfall auf die Eheleute Löwenstein von Kirberg in: HHStAW 411, 2149 und 411, 2150 b ↑
- Bericht zur Misshandlung des Kaufmannsgehilfen Arthur Stern von Heringen in: HHStAW 411, 2150 b ↑
- Misshandlung des in Amerika lebenden jüdischen Bankangestellten Max Stein gebürtig von Mensfelden, 1935, und Einwurf der Fensterscheiben am Haus des Kaufmanns Stein in Mensfelden, 1934 In: HHStAW 411, 2150 b ↑
- Notiz zur Inhaftierung des jüdischen Viehhändler Albert Löwenstein von Heringen in: HHStAW 411, 2150 b ↑
- Anzeige gegen den Kaufmann Salomon Schubeck von Dauborn wegen Übertretung der Ladenschlusszeiten in: HHStAW 411, 1026 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 286 ↑
- Einspruch der Kirberger Kultusgemeinde, vertreten durch Salomon Hirz aus Heringen, gegen das ergangene Urteil im Rechtsstreit um die Schulmiete zugunsten des Hirz Mardochai, 1807, in: HHStAW 352, 120 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 287 ↑
- Rechtsstreit des Juden Hirz Mardochai (Herz Mordge) und seiner Mutter gegen die jüdische Kultusgemeinde in Kirberg wegen ausstehendem Mietzins für ein als Schule genutztes Gebäude, 1807, in: HHStAW 352, 120; Rechtsstreit der jüdischen Kultusgemeinde in Kirberg gegen den Juden Salomon Herz aus Heringen wegen verweigerter Herausgabe der von ihr gekauften jüdischen Schule in Kirberg, (1808) 1809, in: HHStAW 352, 121 ↑
- Eintrag des Markus Seemann von Kirberg als Besitzer des Synagogenhauses in der Wassergasse, o. J., in: HHStAW 362/17, Stockbuch Kirberg, Bd. 7, Artikel 222 ↑
- Rechtsvergleich zwischen der jüdischen Gemeinde Kirberg und dem Besitzer des Synagogenhauses Markus Seemann, 1854, in: HHStAW 362/17, Stockbuchanlage Kirberg 3, Artikel 43/1853 ↑
- Eintrag der Friederike Wilhelmine Henriette Amalie Seemann von Kirberg als Besitzerin des Synagogenhauses in der Wassergasse, 1875, in: HHStAW 362/17, Stockbuch Kirberg, Bd. 19, Artikel 947; Eintrag des Karl Neiß von Kirberg als Besitzer des Synagogenhauses in der Wassergasse, 1890, in: HHStAW 362/17, Stockbuch Kirberg, Bd. 21, Artikel 1172 ↑
- Altaras, Synagogen, S. 226 ↑
- Eintrag der Friederike Wilhelmine Henriette Amalie Seemann von Kirberg als Besitzerin des Synagogenhauses in der Wassergasse, 1875, in: HHStAW 362/17, Stockbuch Kirberg, Bd. 19, Artikel 947. In der Immobilienbeschreibung sind die Maße des Wohnhauses mit 16,5 x 29 (nassauischer) Fuß angegeben, die des Stalls mit 19 x 11 (nassauischer) Fuß, was umgerechnet 8,25 x 14,5 Metern bzw. 9,5 x 5,5 Metern entspricht. Vgl. dazu Verdenhalven, Meß- und Währungssysteme, S. 19-20 ↑
- Nohlen, Hünfelden – Kirberg, März 2005 ↑
- Zitiert nach: Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 289 ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 289 ↑
- Gesuch der Schutzjuden zu Kirberg und Dauborn um Verlegung des Lehrerwohnsitzes von Heringen nach Kirberg, 1842, in: HHStAW 211, 11569 ↑
- Die israelitische Kultusgemeinde Kirberg und die Besetzung der Religionslehrerstelle, 1841-1856, und Annahme ausländischer Judenlehrer zu Mensfelden und Heringen, 1816-1831, in: HHStAW 211, 11569 ↑
- Dienstvertrag des Lehrers Abraham Levi Dickstein von Heringen, 1848, und Gesuch des Lehrers Dickstein um Verlängerung seiner bisherigen Anstellung, 1855, in: HHStAW 211, 11569 ↑
- Die israelitische Kultusgemeinde Kirberg und die Besetzung der Religionslehrerstelle, 1841-1856, in: HHStAW 211, 11569; Abschnitt „Berichte aus der jüdischen Gemeinde“ im Artikel „Dauborn mit Heringen, Kirberg und Mensfelden (Gemeinde Hünfelden) - Jüdische Geschichte/Synagogen“ auf Alemannia Judaica (s. Weblink oben) ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 289-290; siehe auch Benutzung eines Grundstücks des Herrschaftlich Kränzlerischen Erbbestandsgutes als Friedhof durch die jüdische Kultusgemeinde Kirberg, 1816-1857, in: HHStAW 212, 7192 ↑
- Anlage eines neuen Friedhofs durch die jüdische Kultusgemeinde Kirberg, 1857, in: HHStAW 212, 7192 (fol. 56); Anlage eines neuen jüdischen Friedhofs in Kirberg, 1855-1858, in: HHStAW 232, 17/6; Kaufvertrag über das Grundstück am Dauborner Weg und Planskizze des neuen Friedhofsgeländes, 1856, in: HHStAW 250/15, 103 ↑
- Erlaubnis des Amtes Limburg zur Anlage eines neuen jüdischen Friedhofs in Kirberg, 1856, in: HHStAW 250/15, 103 (fol. 49) ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 290-291; Ankauf des alten jüdischen Friedhofs im Hühnergraben durch die Kultusgemeinde Kirberg, 1856-1857, in: HHStAW 250/15, 103 (fol. 50) ↑
- Nigratschka, Kirberg einst und jetzt, S. 291 ↑
Weblinks
Quellen
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW):
- HHStAW Best. 211, Nr. 11569: Die israelitische Kultusgemeinde Kirberg, 1816-1867
- HHStAW Best. 212, Nr. 7192: Judenbegräbnisgelder im Rezepturbezirk Kirberg bzw. Limburg, 1816-1857
- HHStAW Best. 232, Nr. 17/6: Anlage eines neuen jüdischen Friedhofs in Kirberg, 1855-1858
- HHStAW Best. 250/15, Nr. 103: Begräbniswesen der Juden in den alten Ämtern Kirberg und Dauborn, 1816-1857
- HHStAW Best. 352, Nr. 120: Rechtsstreit des Juden Hirz Mardochai (Herz Mordge) und seiner Mutter gegen die jüdische Kultusgemeinde in Kirberg wegen ausstehendem Mietzins für ein als Schule genutztes Gebäude, 1807
- HHStAW Best. 352, Nr. 121: Rechtsstreit der jüdischen Kultusgemeinde in Kirberg gegen den Juden Salomon Herz aus Heringen wegen verweigerter Herausgabe der von ihr gekauften jüdischen Schule in Kirberg, (1808) 1809
- HHStAW Best. 352, Nr. 124: Gesuch der Gemeinde Kirberg um Begrenzung des jüdischen Bevölkerungsteils (3 Blatt), 1721
- HHStAW Best. 362/17: Stockbuch Kirberg, Bd. 7, Artikel 222: Eintrag des Markus Seemann von Kirberg als Besitzer des Synagogenhauses in der Wassergasse, o.J.
- HHStAW Best. 362/17: Stockbuch Kirberg, Bd. 19, Artikel 947: Eintrag der Friederike Wilhelmine Henriette Amalie Seemann von Kirberg als Besitzerin des Synagogenhauses in der Wassergasse, 1875
- HHStAW Best. 362/17: Stockbuch Kirberg, Bd. 21, Artikel 1172: Eintrag des Karl Neiß von Kirberg als Besitzer des Synagogenhauses in der Wassergasse, 1890
- HHStAW Best. 362/17, Anlagen: Stockbuchanlage Kirberg 3, Artikel 43/1853: Rechtsvergleich zwischen der jüdischen Gemeinde Kirberg und dem Besitzer des Synagogenhauses Markus Seemann, 1854
- HHStAW Best. 411, Nr. 1026: Polizeistrafsachen vielfach: politische Straf- und Untersuchungssachen. Darin: Anzeige gegen den Kaufmann Salomon Schubeck von Dauborn wegen Übertretung der Ladenschlusszeiten, 1938
- HHStAW Best. 411, Nr. 2149: Gemeindeangelegenheiten: Kirberg. Darin: Bericht zum Überfall auf die Eheleute Löwenstein von Kirberg, 1934
- HHStAW Best. 411, Nr. 2150: Straftaten, Strafverfolgung, Überwachung Straffälliger: Anfragen, Berichte, Gerichtsurteile, 1934-1939
Literatur
- Altaras, Thea: Synagogen und jüdische Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945? Königstein im Taunus 2007
- Heckelmann, Gerhard: Familie Löwenstein. Eine jüdische Familie aus Kirberg um 1900 bis 1945. Dokumentation. Hünfeld-Dauborn 2015
- Heinemann, Hartmut (Bearb.): Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 1806-1866. Wiesbaden 1997 (Quellen zur Geschichte der Juden in hessischen Archiven 3)
- Nigratschka, Kurt (Hrsg.): Kirberg einst und jetzt. Zum Jubiläum „650 Jahre Amt und Flecken Kirberg“ im Jahre 2005. Kirberg 2004
- Nohlen, Klaus: Hünfelden – Kirberg. Ehemalige Synagoge Wassergasse 5. In: Labor für Bauaufnahme und Bauforschung. Jahresbericht 2005 der Fachhochschule Wiesbaden. März 2005
- Streb, Markus: Der jüdische Friedhof zwischen Kirberg und Dauborn. In: Jüdische Friedhöfe im Kreis Limburg-Weilburg. Limburg [2021], S. 113-121
- Streb, Markus: Die Synagoge in Kirberg und die Beträume in Heringen und Mensfelden. In: Die Synagogen im Nassauer Land. Jüdische Kultstätten in den Kreisen Limburg-Weilburg, Rhein-Lahn und Westerwald. Eine Aufsatzsammlung. Hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg e.V., Limburg 2022, S. 133-143
- Verdenhalven, Fritz: Alte Meß- und Währungssysteme aus dem deutschen Sprachgebiet. Was Familien- und Lokalgeschichtsforscher suchen. 2. Auflage. Neustadt an der Aisch 1993
Abbildung vorhanden
✓ (in Bearbeitung)
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Siehe auch
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