Weißenstein, Augustiner-Chorfrauenstift
Basisdaten
Das Stift Weißenstein wird vor 1143 auf Veranlassung des Mainzer Erzbischofs gegründet, der so seine Position im hessisch-thüringischen Grenzraum verstärken will. Neben den Augustiner-Chorherren leben bis 1184 auch Chorfrauen in Weißenstein, das seinen Namen von dem weißen Kalkfelsen, auf dem es steht, ableitet. Das Doppelstift wird im 13. Jahrhundert aufgelöst, es bleiben nur die Augustiner-Chorfrauen in Weißenstein, bis das Stift 1527 in der Reformation aufgehoben wird. Die Klostergebäude verfallen und an ihrem Standort wird im 18. Jahrhundert das Schloss Wilhelmshöhe errichtet.
Orden
Augustiner-Chorfrauen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter in Fritzlar, Archiprespyterat Ditmold
Typ
Frauenstift
Territorium
- Landgrafschaft Hessen
Historische Namensformen
- Jungfrauenkonvent in Wicenstein (1193) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 506, Nr. 1367]
- Monasterium in albo lapide (um 1225) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 513, Nr. 1382]
- Schwestern des Klosters Wizenstein (1226) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 513, Nr. 1383]
Lage
Das Stift liegt am Rande des Habichtswaldes auf einem Kalksteinfelsen.
Geschichte
Im 1143 erstmals erwähnten Augustinerchorherrenkloster leben seit 1184 nur noch Chorfrauen, die sich an der Augustinerordensregel orientieren. Dem Frauenkonvent gelingt es, sich von der Vormundschaft der Pröpste zu befreien. 1256 wird die neue Klosterkirche eingeweiht. Auf Betreiben des Mainzer Erzbischofs wird 1480 die Windesheimer Kongregation mit der Reform des Klosters beauftragt. Mönche aus Kloster Böddeken setzen diese in Weißenstein durch, reformieren die Ämterordnung und bringen Schwestern aus Berich in den Konvent (1490). Die hessischen Landgrafen unterstützen diese Entwicklung und verstärken so ihren Einfluss, auch durch den Eintritt der Tochter des hessischen Landgrafen Wilhelm I. ins Kloster. 1527 wird das Stift im Zuge der Reformation aufgehoben, die Nonnen werden abgefunden. Die Klostergebäude werden durch die hessischen Landgrafen als Jagdschloss genutzt. Im 18.Jahrhundert wird Schloss Wilhelmshöhe auf dem ehemaligen Klostergelände erbaut.
Gründungsjahr
1193
Aufhebungsjahr
1527
Patrozinien
Maria (1145), Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist
Archivgeschichte
Archiv im Staatsarchiv Marburg.
Besitz
Die Einkünfte des Stifts werden nach seiner Auflösung fast völlig zur Finanzierung der landgräflichen Hof- und Landesverwaltung verwendet.
Ausstattung
Gebäude
1256 neue Kirche geweiht.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Gedruckte Quellen
- Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Literatur
- Kassel Lexikon Band 2, Artikel "Stift Weißenstein", S. 258-259
- Denkmaltopographie Stadt Kassel III (Brasselsberg, Habichtswald, Kirchditmold, Nordshausen, Wahlershausen, Wilhelmshöhe), S. 433
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
GND-Nummer Bauwerk
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weißenstein, Augustiner-Chorfrauenstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7799_weissenstein-augustiner-chorfrauenstift> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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