Weißenstein, Augustinerchorherrenstift

Weißenstein. Aquarell des Klosters von Wagner nach einer kolorierten Handzeichnung von Michael Müller von 1547
Basisdaten
Das Stift Weißenstein wird vor 1143 auf Veranlassung des Mainzer Erzbischofs gegründet, der so seine Position im hessisch-thüringischen Grenzraum verstärken will. Neben den Augustiner-Chorherren leben bis 1184 auch Chorfrauen in Weißenstein, das seinen Namen von dem weißen Kalkfelsen, auf dem es steht, ableitet. Das Doppelstift wird im 13. Jahrhundert aufgelöst, es verbleiben die Augustiner-Chorfrauen im Stift, bis es 1527 in der Reformation aufgehoben wird. Die Klostergebäude verfallen und an ihrem Standort wird im 18. Jahrhundert das Schloss Wilhelmshöhe errichtet.
Orden
Augustiner-Chorherren
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter in Fritzlar, Archiprespyterat Ditmold
Typ
Chorherrenstift
Territorium
- Landgrafschaft Hessen
Historische Namensformen
- prepositus [...] regulares [...] de Wizensten (1145) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 502 , Nr. 1361 bzw. S. 656-658]
- Brüder in Wizensten (1163) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 502 , Nr. 1363]
Lage
Das Stift liegt am Rande des Habichtswaldes auf einem Kalksteinfelsen.
Geschichte
Das Stift wird unter dem Mainzer Erzbischof Adalbert I. (1111-1137) vom Kanoniker Bubo von Fritzlar als Chorherrenstift gegründet und entwickelt sich zum Mainzer Eigenkloster. Die Brüder erhalten 1143 das Recht zu taufen, zu begraben und Kranke zu besuchen. Der Mainzer Erzbischof versucht so seine Position in Nordhessen gegen die Landgrafen von Hessen und Thüringen zu stärken. Seit 1184 werden auch Chorfrauen (siehe Weißenstein Augustiner-Chorfrauenstift) erwähnt. Das Stift wird kurzzeitig zum Doppelkloster, im 13.Jahrhundert ziehen die Stiftsherren aus.
Gründungsjahr
vor 1143
Gründer
Kanoniker Bubo von Fritzlar
Aufhebungsjahr
1184
Patrozinien
Maria (1145), Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist
Archivgeschichte
Besitz
Mit der Gründung der Niederlassung erwerben die Chorherren Besitz in Wahlershausen, Niedervellmar, Oberwehlheiden
Ausstattung
Gebäude
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Weißenstein, Augustinerchorfrauenstift
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Gedruckte Quellen
- Weißenstein, Augustinerchorfrauenstift
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Literatur
- Kassel Lexikon Band 2, Artikel "Stift Weißenstein", S. 258-259
- Denkmaltopographie Stadt Kassel III (Brasselsberg, Habichtswald, Kirchditmold, Nordshausen, Wahlershausen, Wilhelmshöhe), S. 433
- Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 152 f
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weißenstein, Augustinerchorherrenstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7797_weissenstein-augustinerchorherrenstift> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7797