Rotenburg an der Fulda, Kollegiatstift

Gründungsjahr 1352  
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Basisdaten

Das Chorherrenstift in Rotenburg wird im 14. Jahrhundert gegründet und schon nach kurzer Zeit aus der Altstadt in die Neustadt verlegt, einem Neubaugebiet rechts am Fuldaufer, wo sich zahlreiche Burgmannen in steinernen Häusern niederlassen. Die Chorherren errichten mit Zustimmung des hessischen Landgrafen eine imposante Kirche, die aufgrund ihrer Größe auch als niederhessischer Dom bezeichnet wird. Mit der Einführung der Reformation in der Stadt wird das Chorherrenstift aufgehoben.

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Fritzlar St. Peter in Fritzlar, Archiprespyterat Braach

Typ

Kollegiatstift

Territorium

  • Reichsabtei Hersfeld
  • Landgrafschaft Hessen

Historische Namensformen

Lagebezug

14,5 km nördlich von Bad Hersfeld

Lage

Das Stift liegt am rechten Fuldaufer auf einer ehemaligen Insel; die Flussarme werden bereits im 16. Jahrhundert verfüllt.

Geschichte

Das Stift wird 1352 von Landgraf Heinrich II. von Hessen an der Pfarrkirche S. Jacobi in der Altstadt gegründet, was wiederum Erzbischof Gerlach von Mainz 1353 bestätigt. Mit Zustimmung des hessischen Landgrafen wird es 1357 in die Neustadt am rechten Fuldaufer verlegt an Stelle eines Spitals. Der Gründungskonvent besteht aus 14 Kanonikern, die Pfarraufgaben in der Stadt übernehmen. Der hessische Landgraf schenkt dem Stift Land an der Fuldabrücke und genehmigt den Neubau der Stiftsgebäude und einer Kirche, die Maria und Elisabeth geweiht wird. Im Stift existiert eine Schule, die auch von Kindern des städtischen Bürgertums besucht wird. Mit der Stadt gibt es eine Reihe an Konflikten. Bürgermeister und Rat beschweren sich über die Steuerfreiheit der Stiftsgüter, die Konkurrenz durch Stiftshandwerker und die Art der Betreuung der Pfarraufgaben. Weiter wird die Konkurrenz zur städtischen Schule und Betreiben eines Brauhauses durch das Stift kritisiert.
Nach Einführung der Reformation in der Stadt, 1527, wird das Stift in ein evangelisches Stift umgewandelt. Der letzte Dechant Georg Moller wird 1531 Superintendent.

Ersterwähnung

1352

Gründungsjahr

1352

Gründer

Landgraf Heinrich II. von Hessen

Aufhebungsjahr

1531

Patrozinien

Maria und Elisabeth

Besitz

Die Einkünfte des Stifts werden seit 1575 für altersschwache Prediger und Pfarrwitwen verwendet.

Ausstattung

Sonstiges

Amt und Name des Dechanten (Dekan) gehen auf den Stiftspfarrer der Altstadt, 1775 auf den Pfarrer der Neustadt über.

Nachweise

Arcinsys Hessen

Quellen

Gedruckte Quellen

Literatur

Germania Sacra-ID

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rotenburg an der Fulda, Kollegiatstift“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7787_rotenburg-an-der-fulda-kollegiatstift> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7787