Mengeringhausen, Kloster

Gründungsjahr 1459  
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Gemarkung
Mengeringhausen

Basisdaten

1455 wird in der waldeckischen Stadt Mengeringhausen eine Niederlassung der Schwestern vom gemeinsamen Leben gegründet. Nonnen aus dem Kloster Volkmarsen bauen den Konvent auf, der auf Anweisung des Erzbischofs von Köln die Augustiner-Klosterregeln annimmt. Das Stift existiert bis 1534.

Orden

Augustiner-Chorfrauen

Alte Diözesanzugehörigkeit

Kirchenprovinz Mainz, Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhusen

Typ

Frauenkloster

Territorium

Historische Namensformen

Benennung der Institution

Schwestern vom gemeinsamen Leben

Lagebezug

2,5 km südwestlich von Bad Arolsen

Lage

Das Kloster liegt in der Neustadt an der Landstraße links an dem Weg zur Bergmühle hinauf im Bereich des Grundstücks Nr. 64.

Geschichte

Auf Rat des Böddeker Priors Arnold von Holte (Reformkloster) genehmigt 1455 Graf Otto zu Waldeck mit Zustimmung beider Städte Mengeringhausen (Alt- und Neustadt) die Errichtung eines Schwesternhauses als Filiale des "Süsternhauses" in Volkmarsen, den Schwestern vom gemeinsamen Leben. Der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers ordnet 1459 dem zuerst 1442 nachweisbaren Schwesternhaus zur hl. Barbara die Annahme der Augustinerregel an; ihre traditionelle Tracht, schwarzer Mantel über einem grauen Oberkleid, dürfen sie beibehalten. Die Nonnen verdienen ihren Lebensunterhalt mit Handarbeiten, sind von Abgaben an die Stadt frei gestellt. Schenkungen durch Bürger der Stadt und Ankäufe einiger Grundstücke vergrößern den Besitz. Zur Bewirtschaftung des Grund und Bodens setzen die Schwestern auch Lohnarbeiter ein, sie selbst arbeiten auf dem Feld, im Garten und im Stall, produzieren Textilien und Stoffe in Konkurrenz zu den städtischen Leine- und Wollwebern. Mit Genehmigung des Grafen von Waldeck betreiben sie eine Walkmühle. Die Rohwolle erhalten die Schwestern von dem Prokurator des Chorherrenklosters Volkhardinghausen, der eine Schafzucht betreibt. Konflikte entstehen mit der Stadt durch Beschwerden der Wollweber über die Konkurrenz der Schwestern Ende des 15. Jahrhunderts. Das Kloster erhält Unterstützung von Graf Otto von Waldeck.
Mit Einführung der Reformation in Mengeringhausen wird das Kloster aufgehoben. Graf Philipp III. von Waldeck verkauft als Landesherr das Kloster 1533 mit allem Besitz an die Stadt. Die Gebäude werden abgerissen.

Ersterwähnung

1455

Gründungsjahr

1459

Aufhebungsjahr

1534

Organisation

Ende des 15. Jahrhunderts leben vierzig bis fünfzig Schwestern im Konvent, was die Stadt kritisiert

Pfarrrechte

1496 erklärt Erzbischof Dietrich das Kloster als exemt von der Pfarrkirche St. Georg in Mengeringhausen.

Patrozinien

Barbara (ursprünglich) 1493; Maria

Besitz

Das Süsternhaus in Mengeringhausen gehört zu den jüngsten Klöstern im Waldeckischen Gebiet und erwirbt nur geringen Besitz, besonders in Mengeringhausen. Vom Bürgermeister und den Ratsherren erhalten die Schwestern zwei leere Höfe in der Stadt. Das Schwesternhaus pachtet einen Hof in Osterhausen und Diederingshausen.

Abhängigkeitsverhältnis

Jährlich bzw. halbjährlich muss die Leiterin des Stiftes den Prioren von Böddeken und von Dahlheim, den Reformklöstern der Windesheimer Kongregation, einen Rechenschaftsbericht vorlegen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mengeringhausen, Kloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7766_mengeringhausen-kloster> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/7766