Hersfeld, Johannesberg (Benediktinerkloster)
Basisdaten
Johannesberg gehört zu den Niederlassungen der mächtigen Reichsabtei Hersfeld im Mittelalter. Sie wird um 1025 von Abt Arnold auf einem Berg an der alten Reichsstraße „durch die kurzen Hessen“ als Benediktinerpropstei gegründet und Johannes dem Täufer geweiht. Damit erhalten der Berg, das Kloster und die entstehende Siedlung ihren Namen. Gemeinsam mit dem Mutterkloster geht die Propstei Anfang des 17.Jahrhunderts im Fürstentum Hessen auf. Vom Kloster ist heute nur noch das ehemalige Brüderhaus aus dem 11. Jahrhundert erhalten.
Orden
Benediktiner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Bistum Würzburg, Dekanat Geisa
Typ
Männerkloster
Territorium
- Reichsabtei Hersfeld, vgl. Entwicklung Hersfeld
Historische Namensformen
- monasteriolum [...] appellatur mons sancti Iohannis (1012-1024) [Leben des heiligen Heimerad, hrsg. von Michael Fleck, S.108-111, Nr. 11]
- in monte sanci Johannis [...] curiae (1217) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, Urkundenbuch, S. 96, Nr. 98]
Lagebezug
2 km südlich von Bad Hersfeld
Lage
Die Propstei liegt auf dem Johannesberg (368 m ü. NN), einem Bergsporn an der Fulda. Er trennt Fulda, die westlich vorbei fließt, und Haune, die östlich vorbei fließt. Die Haune mündet vor dem Bergsporn in die Fulda.
Geschichte
Die Benediktinerpropstei zum hl. Johannes (Joh. bapt. et evang.) wird zwischen 1012 und 1024 von Abt Arnold von Hersfeld gegründet. Den Pröpsten gelingt es, Grundbesitz und Bannrechte in zahlreichen Orten zu erwerben. 1317 erfolgt auf Anordnung des Papstes zur Kontrolle der wirtschaftlichen Lage eine Visitation durch den Propst von Ohrdruf. Auseinandersetzungen mit dem regionalen Adel verursachen finanzielle Probleme. Seit 1498 untersteht die Propstei der Schutzherrschaft der hessischen Landgrafen. 1606 verliert sie endgültig ihre Selbständigkeit und geht in hessischen Besitz über.
Gründungsjahr
1012-1024
Gründer
Abt Arnold von Hersfeld
Aufhebungsjahr
1606
Pfarrrechte
Hilperhausen; Kreuzberg
Patrozinien
St. Johannes Baptist und St. Johannes Evangelist
Archivgeschichte
Archiv im Staatsarchiv Marburg
Bibliotheksgeschichte
Reste in der Gymnasialbibliothek zu Hersfeld
Besitz
An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Bingarten, Beiershausen, Breitenbach, Eichen, Hilperhausen, Kerspenhausen, Solms, Oberhaun, Unterhaun
Abhängigkeitsverhältnis
Die Propstei ist von der Reichsabtei,Benediktinerkloster Hersfeld, abhängig.
Ausstattung
Gebäude
Das ehemalige Wohnhaus der Mönche aus dem 11. Jahrhundert ist noch erhalten.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Stand 2004 bei Unger, Artikel Hersfeld, Johannesberg, S. 632
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 91
Gedruckte Quellen
- Stand 2004 bei Unger, Artikel Hersfeld, Johannesberg, S. 632
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 91
Literatur
- Stand 2004 bei Unger, Artikel Hersfeld, Johannesberg, S. 632
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld Rotenburg, Stadt Bad Hersfeld , S. 329-334
- Cremer, Regierungsbezirke Gießen und Kassel, S. 66
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 91
Germania Sacra-ID
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Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hersfeld, Johannesberg (Benediktinerkloster)“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7751_hersfeld-johannesberg-benediktinerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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