Basisdaten
1712 gründen Ursulinen im ehemaligen Augustinerinnenkloster St. Katharina in Fritzlar eine Mädchenschule, die bis heute existiert. Ziel des Ordens ist, die Mädchen- und Frauenbildung zu verbessern. Heute trägt das Bistum Fulda die Schule.
Orden
Ursulinen
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St.Stephan Mainz
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Erzbistum Fulda
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Kurfürstentum Mainz
- vgl. Fritzlar
Historische Namensformen
- ut earum ope atque opera fragilis faeminici sexus juventus cum bonarum artium disciplina piorum quoque morum innocentia imbuatur (1711) [zitiert nach Lohmann, 300 Jahre Ursulinenschule Fritzlar, S.4, Anm. 6 ]
Lagebezug
26 km südwestlich von Kassel
Lage
Schule und Kloster liegen an der Kirche St. Katharina,
Geschichte
1712 gründen Nonnen aus Duderstadt bzw. Metz mit Martha Hitzeroth an ihrer Spitze einen Konvent der Ursulinen mit einer Mädchenschule in Fritzlar. Die Gebäude liegen bei der Kirche des ehemaligen Augustinerinnenklosters. 1713 und 1714 erfolgt ein Neubau, da die alten Gemäuer unbewohnbar waren, 1719 der Einzug des Konvents, 1726 die Neuweihe der Kirche. Gefördert wird die Gründung durch den Mainzer Erzbischof Franz Lothar von Schönborn. Er bestätigt als erste Oberin Schwester Augustine Gräfin de Aspremont. Die ersten Schulschwestern stammen aus dem Adel und erhalten daher Unterstützung durch u.a. den Grafen von Waldeck und den hessischen Landgrafen. Die Schule arbeitet sehr erfolgreich und bleibt nach der Säkularisierung bestehen. Eine der bekanntesten Schülerinnen ist Bettina von Arnim, die in ihrem Briefwechsel mit Goethe ein anschauliches Bild der Schule entwirft und den Alltag beschreibt. Während des Kulturkampfes im Deutschen Kaiserreich wird die Schule von 1877 - 1887 geschlossen, alle Gebäude, der gesamte Besitz und alle Grundstücke durch den Staat beschlagnahmt. Die Nonnen müssen nach Arras emigrieren. 1887 kehren sie zurück, erweitern die Schule und bauen einen Kindergarten, Hauswirtschaftsschule und Gymnasium auf. Während der Zeit des Nationalsozialismus wird die Schule geschlossen, die Schwestern werden vertrieben und die Gebäude als Reservelazarett genutzt. Nach Kriegsende kehren die Nonnen zurück und nehmen den Schulbetrieb wieder auf. 1989 übernimmt das Bistum Fulda die Schulträgerschaft.
Gründungsjahr
1712-1719
Patrozinien
Heilige Familie
Archivgeschichte
Archiv im Ursulinenkloster
Besitz
Abhängigkeitsverhältnis
Die ersten Schwestern kommen aus dem Ursulinenkonvent in Duderstadt und aus Metz.
Ausstattung
Gebäude
Kirche des ehemaligen Augustinerinnenklosters St. Katharina wird Klosterkirche. 1713 und 1714 Neubau der Wohn- und Schulanlage, 1719 Einzug des Konvents, 1726 Neuweihe der Kirche, die bis 1836 als Grablege der Nonnen genutzt wird.
Sonstiges
1935 emigrieren 20 Schwestern und bauen eine Niederlassung in Lima/Peru auf.
Nachweise
Quellen
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.38
Literatur
- Sozialgeschichte und Statistik des Mädchenschulwesens in den deutschen Staaten 1800-1945
- Lohmann, 300 Jahre Ursulinenschule Fritzlar
- Eine Stadt im Spiegel der Heilkunst. Streiflichter zu 850 Jahren Fritzlarer Hospitalwesen, S. 42
- Wirken der Orden und Klöster in Deutschland, Bd. 2, S. 301
- Personalschematismus für die Diözese Fulda. Fulda 1964, S. 100
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S.38
- Festschrift 200 Jahre Ursulinen Fritzlar
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
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Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Fritzlar, Ursulinenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/7713_fritzlar-ursulinenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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