Eltville, Arme Dienstmägde Jesu Christi
Basisdaten
Ein wichtiger Orden für die gesamte Diözese Limburg sind die Armen Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach; schon zu Zeiten der Ordensgründerin,1857, lassen sie sich in Eltville nieder, arbeiten im Städtischen Krankenhaus und sind in der ambulanten Krankenpflege tätig.
Orden
Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Limburg
Typ
Schwesternhaus
Territorium
- vgl. Entwicklung Eltville
Benennung der Institution in den Quellen
Dernbacher Schwestern von Eltville
Lagebezug
12,7 km südlich von Bad Schwalbach
Lage
Städtisches Krankenhaus, Rheingauer Straße 64, 65343 Eltville am Rhein
Geschichte
Bereits 1857 gründen Schwestern des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi mit Unterstützung von Bürgern des Ortes eine Krankenstation. 1858 beziehen die Schwestern ein Haus an der Ecke Gutenbergstraße/Taunusstraße mit zwei Krankenzimmern und einer Krankenambulanz. Zwei weitere Dernbacher Schwestern unterrichten seit 1862 an der in Eltville durch den katholischen Pfarrer Schlitt eröffneten „Privaten höheren Töchterschule“, vgl. HHStAW Bestand 211 Nr. 6958 Dep., der Vorgängerin der heutigen Realschule. 1892 schließen die Schwestern die Höhere Töchterschule und wandeln das Gebäude in ein kleines Hospital um. Eine Visitationsreise führt die Ordensgründerin der Armen Dienstmägde Jesu Christi, Katharina Kasper, in den Rheingau, wo sie die Niederlassungen in Winkel, Kiedrich, Eltville besucht. Der Sektfabrikant Adam Müller-Netscher (1840-1903) lässt 1875 eine Villa in Eltville bauen, die er 1905 der Stadt stiftet und als Krankenhaus umbauen lässt. Er richtet die „Müller-Netscher-Stiftung zur Kranken- und Siechenpflege" ein und beruft als Pflegerinnen die Armen Dienstmägde Jesu Christi. 1908 weist die Krankenhausstatistik sieben Ordensschwestern in der Pflege aus. Das Allgemeinkrankenhaus wird ständig erweitert und erhält zahlreiche Fachabteilungen. 1926 arbeiten 15 Ordensschwestern im Krankenhaus. 1936 engagieren sich dreizehn Dernbacher Schwestern im Städtischen Krankenhaus (Müller-Netscher Stiftung), 1969 arbeiten hier 18 Schwestern. Am 31.10.1971 verlässt der Orden Eltville. Seine Einrichtungen werden von der Stadt und Landkreis übernommen.
Gründungsjahr
1857
Aufhebungsjahr
1971
Besitz
Niederlassungen
Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi unterhält mehrere Niederlassungen in Eltville. Neben dem Krankenhaus leben und arbeiten sie auch im Sebastianum (1930 bis 04.06.1963). 1936 engagieren sich hier sieben Schwestern in zwei Kindergärten, einer Handarbeitsschule und in der ambulanten Krankenpflege.
Eine weitere Wirkungsstätte ist das St. Barbarastift in Eltville-Hattenheim, wo die Schwestern vom 26.05.1918 bis zum 01.10.1964 in der Krankenpflege, im Kindergarten und in der Handarbeitsschule arbeiten. 1936 leben und engagieren sich vier Dernbacher Schwestern im Ort.
Nachweise
Literatur
- Heilige Maria Katharina Kasper. Ausstellungskatalog
- Werner Welker, Die Dernbacher Schwestern im Rheingau in: Rheingau-Forum, 1/2011, S. 26 - S. 29
- Meier, Maria Katharina Kasper, S.200 und 219
- Eltville am Rhein, 650 Jahre, S. 51, S.113-116
- Bistum Limburg, Schematismus 1969
- Schematismus der Diözese Limburg 1936, S. 76, S. 79
- Statistik der Tätigkeit der kath. caritativen Genossenschaften und Vereinigungen in der öffentlichen und privaten interkonfessionellen Wohlfahrtspflege in Deutschland, S. 82, 236
Indizes
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eltville, Arme Dienstmägde Jesu Christi“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14650_eltville-arme-dienstmaegde-jesu-christi> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14650