Niederwalluf, Arme Dienstmägde Jesu Christi

Gründungsjahr 1864  
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Gemarkung
Niederwalluf

Basisdaten

In Niederwalluf gründet der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi 1864 eine Niederlassung. Zum sog. Klösterchen zwischen dem Petersweg und der Hauptstraße gehören eine Kapelle, ein Schwesternhaus, eine Gartenanlage und eine Kinderschule.

Orden

Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)

Heutige Diözesanzugehörigkeit

Bistum Limburg

Typ

Schwesternhaus

Territorium

Benennung der Institution in den Quellen

Dernbacher Schwestern von Niederwalluf

Lagebezug

12 km südöstlich von Bad Schwalbach

Lage

Klösterchen, 65396 Walluf-Niederwalluf, Petersweg

Geschichte

In Niederwalluf gründet der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi 1864 eine Niederlassung aufgrund einer Stiftung. Frau Antoniette Debes stiftet 8.000 Gulden der Gemeinde, mit der Auflage eine Station zur Kinderbetreuung und ambulanten Krankenpflege für den Ort aufzubauen. Nach Anfangsschwierigkeiten mit der Bereitstellung von Gebäuden und Unterkünften arbeiten seit 1865 mehrere Schwestern in Niederwalluf, die durch das Mutterhaus in Dernbach visitiert werden.
Im Kulturkampf werden Schule und Kindergarten entsprechend der Maigesetze geschlossen, die Ambulanz bleibt geöffnet. 1882 genehmigen die staatlichen Behörden die Wiederaufnahme der Arbeit des Ordens in Kindergarten und Grundschule.
1891 baut die Gemeinde eine neue Halle für die sog. „Verwahrschule“, die seit 1904 als „Bewahrschule“ firmiert. Die Gemeinde unterstützt weiterhin die Ordensniederlassung, renoviert die Kapelle, verlegt 1913 eine neue Wasserleitung und elektrifiziert das Anwesen. Die französische Besatzung nach dem 1.Weltkrieg bringt Einschränkungen mit sich, wie Einbrüche in der Lebensmittelversorgung oder das Aufstellen einer Kanone in der Halle des Kindergartens zeigen. 1936 arbeiten und leben vier Dernbacher Schwestern im Antoniushaus. 1939 müssen die Schwestern die Leitung des Kindergartens an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt abgeben, die Krankenambulanz im Ort besteht weiterhin. Nach dem Krieg übernehmen die Dernbacher Schwestern erneut den Kindergarten, renovieren die Gebäude und richten eine Nähschule für Mädchen und Frauen ein.
Ab 1954 übernehmen Vinzentinerinnen die Krankenambulanz in Niederwalluf; die Niederlassung der Dernbacher Schwestern wird 1964 mangels Nachwuchses geschlossen.
In den Siebziger Jahren werden das Klösterchen und die Kapelle abgerissen.

Gründungsjahr

1864

Aufhebungsjahr

1964

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niederwalluf, Arme Dienstmägde Jesu Christi“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14644_niederwalluf-arme-dienstmaegde-jesu-christi> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14644