Villmar, Arme Dienstmägde Jesu Christi
Basisdaten
Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi unterhält seit 1902 ein Schwesternhaus im Ort. Zu der Niederlassung gehören eine Krankenambulanz, ein Kindergarten, eine Nähschule und zeitweise ein Volksbad. In der Zeit des Nationalsozialismus müssen die Schwestern die Einrichtungen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt zwangsweise übergeben, 1945 erhalten sie sie durch die Amerikanische Besatzungsmacht zurück. Die Niederlassung wird 1986 geschlossen.
Orden
Arme Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern)
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Limburg
Typ
Schwesternhaus
Territorium
- vgl. Entwicklung Villmar
Benennung der Institution in den Quellen
Dernbacher Schwestern von Villmar
Lagebezug
Villmar liegt 9 km östlich von Limburg.
Lage
Schwesternhaus Villmar; heute: Katholischer Kindergarten St. Agathe, Peter-Paul-Straße 1, 65606 Villmar
Geschichte
Mit Hilfe privater Spenden wird 1902 ein Schwesternhaus für den Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Villmar errichtet. 1904 ziehen die ersten Schwestern ein; sie versorgen die Krankenambulanz des Ortes, einen Kindergarten und eine Nähschule. 1904 werden 80 Kinder, 1911 schon 120 Kinder betreut. In der Zeit des Ersten Weltkrieges dient das Haus auch als Lazarett. Ende der 20er Jahre wird das Haus erweitert; zusätzlich zu den Räumen für den Kindergarten, die Nähschule und die stationäre Krankenpflege wird ein Volksbad für die Bevölkerung installiert. Die Räume werden auch für die Versorgung von verlegten Kranken aus der Heil- und Pflegeanstalt Hadamar genutzt.
1936 arbeiten sechs Schwestern im St. Josephshaus, im Kindergarten, in der Krankenambulanz, in der Handarbeitsschule und im kleinen Altersheim mit zwölf Plätzen. 1937 werden diese Kranken nach Weilmünster gebracht. 1941 werden Nähschule und Kindergarten geschlossen und der NSV übergeben. In die Räume des Schwesternhauses werden Ausgebombte aus Frankfurt und dem Rheinland einquartiert. Nach dem Einmarsch der Amerikaner Ende März wird der Kindergarten renoviert und schon am 01.05.1945 wieder durch die Schwestern eröffnet, im Oktober dann die Nähschule. Ab 1947 kochen die Schwestern die Schulspeisung und stellen ihre Kapelle für evangelischen Gottesdienst zur Verfügung. 1960 wird der Kindergarten vergrößert durch den Ausbau der Scheune. 1986 wird die Niederlassung aufgrund von Schwesternmangel geschlossen.
Gründungsjahr
1902
Aufhebungsjahr
1986
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Villmar, Arme Dienstmägde Jesu Christi“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14408_villmar-arme-dienstmaegde-jesu-christi> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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