Großkrotzenburg, Weiße Väter
Basisdaten
In Großkrotzenburg wird 1928 durch den Orden der Weißen Väter eine Missionsschule errichtet. Die Gebäude sind in der Form eines Kreuzes angelegt, woraus sich der Name Kreuzburg ableitet.
Die Bekleidung der Patres entspricht dem weißen Burnus der Beduinen. Das heutige staatlich anerkannte Franziskanergymnasium in Großkrotzenburg geht auf das Missionshaus der Weißen Väter zurück.
Orden
Weiße Väter - Missionsgesellschaft der Afrikamissionare
Ordensprovinz
Deutsche Provinz der Weißen Väter
Heutige Diözesanzugehörigkeit
Bistum Mainz
Typ
Männerkloster
Territorium
- vgl. Entwicklung Großkrotzenburg
Benennung der Institution in den Quellen
Lagebezug
7 km südöstlich von Hanau
Lage
Im ehemaligen Römerkastell am Limes
Geschichte
Der Orden der „Missionsgesellschaft der Afrikamissionare“ wird durch den Erzbischof von Algier, Kardinal Charles Martial Allemand Lavigerie, 1868 in Lyon gegründet. Ziel der Gemeinschaft ist es, den christlichen Glauben in den europäischen Kolonien zu verbreiten. Bewusst sollen die Priester und Brüder sich an die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort anpassen, ihre Sprache lernen und ihre Kultur achten. Der weiße Burnus der Beduinen wird daher als Ordensgewand übernommen und prägt den Namen der Missionsgesellschaft bis heute als Weiße Väter. Nach dem Ersten Weltkrieg wird in Großkrotzenburg eine neue Niederlassung des Ordens der Weißen Väter geplant. Entscheidungsgründe sind die Nähe zur Universitätsstadt Frankfurt und zum Limes. Die historische Anlage des römischen Kastells in einer Kreuzesform wird übernommen, die neue Niederlassung Kreuzburg benannt. 1929 wird die Hauskapelle geweiht, der Unterricht mit 50 Schülern begonnen. Vom Kloster aus wird die Gemeinde Großkrotzenburg seelsorgerisch betreut. Das Gymnasium wird weiter ausgebaut, 1933 erstmals eine Abiturprüfung durchgeführt.
1939 wird die Schule geschlossen, die Gebäude durch den nationalsozialistischen Staat genutzt. 1945 kommt nach dem Einmarsch der Amerikaner das St. Vinzenz Hospital in Hanau in dem Kloster unter. 1946 eröffnet wieder das Gymnasium in einem Teil der Anlage. Höhepunkt der 50er Jahre ist die Feier des 25jährige Bestehens der Kreuzburg.
1966 wird die Missionsschule geschlossen, da die Zahl der Schüler zurück geht. Franziskaner aus Fulda übernehmen das Kloster und eröffnen ein Gymnasium mit staatlicher Anerkennung.
Gründungsjahr
1928
Aufhebungsjahr
1966
Nachweise
Literatur
- Großkrotzenburg
- Wirken der Orden und Klöster in Deutschland, Bd. 1, S. 342-344
- Der Stand von 1940 bei Dersch, Klosterbuch, S. 6
GND-Nummer
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Großkrotzenburg, Weiße Väter“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14315_grosskrotzenburg-weisse-vaeter> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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