Weilburg, Terminei der Marburger Dominikaner
Basisdaten
Im 14. Jahrhundert gründen die Marburger Dominikaner eine Terminei in Weilburg. Hier halten sich Mönche auf, die einerseits mit Almosensammlungen zum Unterhalt der Gemeinschaft beitragen. Andererseits predigen sie in den umliegenden Ortschaften und betreuen seelsorgerisch die Bevölkerung.
Orden
Dominikaner
Ordensprovinz
Saxonia
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Trier, Erzbistum Trier, Archidiakonat St. Lubentius zu Dietkirchen
Typ
Terminei
Territorium
- 1255: Grafschaft Nassau-Weilburg, Amt Weilburg
Historische Namensformen
- den Brüdern des Predigerordenshauses zu Marburg ein Haus in ihrer Stadt Wylburgk (1317) [zitiert nach Regest Klosterarchive 4: Die oberhessischen Klöster 2, S. 2, Nr. 5]
Lage
Die Terminei liegt nach mittelalterlichen Angaben hinter Berchelts von Ernsthausen Haus in der Pfaffengasse und ist nicht genau zu lokalisieren.
Geschichte
1317 erfolgt der Erwerb eines Hauses in Weilburg als Stützpunkt für einen Marburger Dominikaner. König Adolf von Nassau, seine Witwe Imagina und ihr Sohn Graf Gerlach kaufen von einem Wetzlarer Bürger ein Haus, das sie dem Marburger Predigerkloster übergaben. 1331 verkaufen Werner Cunigel und seine Frau den Marburger Dominikanern ein Haus hinter dem Haus des Berchelts von Ernsthausen in Weilburg. Beide Häuser müssen wohl nebeneinander liegen, denn ein Brief von 1532 berichtet, dass die Dominikaner einen Teil ihrer Terminei geschenkt bekamen und den anderen Teil dazu kauften. Das Doppelhaus liegt in der Pfaffengasse, in der sich auch Häuser anderer Orden befinden. Ein Beschwerdebrief eines Dominikaner-Terminierers aus dem 16. Jahrhundert an Philipp III. von Nassau berichtet von der Konkurrenz zwischen den Franziskanern und Dominikanern in der Stadt: Der Wetzlarer Franziskaner erhielte während seines Aufenthalts in Weilburg Speise und Trank im Schloss. Daraufhin bittet der Terminierer der Dominikaner darum, auch ins Schloss aufgenommen zu werden. Im Zug der Reformation wird der Terminierer Jakob Solmecher nach Aufhebung des Marburger Dominikanerklosters mit dem Haus in Weilburg abgefunden. Er predigt weiterhin gegen die Reformation, unter anderem auch gegen den Reformator Schnepf. Nach seinem Tod zieht Graf Philipp das Haus ein und vergibt es an den Rentmeister Johannes Helle. Jakob Solmechers bewegliches Gut bekommen seine Geschwister Heinrich Solmecher und eine Schwester, die mit Hans Schaulap verheiratet ist.
Ersterwähnung
1317
Letzterwähnung
16. Jahrhundert
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
Literatur
- Springer, Die deutschen Dominikaner, S. 245
- Schmidt, Zwei Marburger Dominikanertermineien in Nassau: Hessenland 48 (1937) 180-181
- Schmidt, Die Dominikaner in Weilburg, in: Land u. Leute im Oberlahnkreis 12 (1936) Nr. 1-3, S. 3-5
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
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Orte
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- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weilburg, Terminei der Marburger Dominikaner“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14283_weilburg-terminei-der-marburger-dominikaner> (aufgerufen am 26.11.2025)
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