Basisdaten
Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet die Familie Brömser die Wallfahrtskapelle Nothgottes, 1620 wird hier durch den Mainzer Erzbischof ein Kapuzinerkloster gegründet. Das Gnadenbild der Nothgottes, das sich heute in der Pfarrkirche in Rüdesheim befindet, ist etwa 20 cm groß und eher als Bauernkunst zu betrachten. Der Legende nach hat man beim Pflügen des Ackers die Figur des Blut schwitzenden Heilands gefunden und dazu den Ruf „Noth Gottes“ gehört. An der Statue fallen die überlangen flehenden Hände auf.
Orden
Kapuziner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mauritius in Mainz, Rheingau
Typ
Männerkloster
Territorium
- Kurfürstentum Mainz, vgl. Entwicklung Rüdesheim
Historische Namensformen
- Altar und die Kapelle Nothgottes (czu der Noidgadis) zu Ehren des Erlösers und der Jungfrau Maria (1390) [zitiert nach Archivregest HHStAW Bestand 78 Nr. 1]
Lagebezug
3,5 km nördlich von Rüdesheim am Rhein
Lage
Klosteranlage aus dem 14. Jahrhundert in einem Tal des "Hauwaldes" hinter der ersten Welle der Vorberge mit geschlossener Gebäudegruppe und Kirche an der Nordwestecke.
Geschichte
Der Legende nach soll Nothgottes durch ein Mitglied der Familie Brömser von Rüdesheim nach dessen glücklicher Rückkehr vom Kreuzzug gestiftet worden sein. 1390 und 1449 werden Ablässe durch den Mainzer Erzbischof zum Ausbau der Kirche vergeben. Nothgottes wird zu einem beliebten Wallfahrtsort mit Pilgerherberge bei der Kapelle. Ende des 16. Jahrhunderts bemüht sich die Familie Brömser von Rüdesheim, Franziskaner ins Kloster zu holen. 1620 lassen sich die Kapuziner nieder. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebt die Wallfahrt zur Christusfigur "Nothgottes" eine Blütezeit; sie steht in Konkurrenz zu der in dem von den Jesuiten betriebenen Kloster Marienthal.
Nach Aufhebung des Klosters 1813 in nassauischer Zeit verfällt die Anlage, die Kirche von Rüdesheim nimmt die Christusstatue auf. Damit beendet der Staat die Existenz von Kloster und Wallfahrt im Rheingau; die Gebäude werden an den Geh. Rat von Zwierlein verkauft, der sie landwirtschaftlich nutzt. 1932 kommt das Gelände in den Besitz der Diözese Limburg, die Kirche wird wieder geweiht und die Klostergebäude werden als ein Erholungsheim ausgebaut und genutzt.
Gründungsjahr
1620
Gründer
Mainzer Erzbischof
Aufhebungsjahr
1813
Nachweise
Arcinsys Hessen
Literatur
Germania Sacra-ID
GND-Nummer
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Nothgottes, Kapuzinerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14274_nothgottes-kapuzinerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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