Basisdaten
In Hadamar entsteht zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine religiöse Frauengemeinschaft, die sich karitativen Aufgaben widmet und dem Dominikanerorden anschließt. Das Kloster wird nach der Säkularisierung in eine Stiftung umgewandelt, die Sankt Anna Stiftung (Franz Genslerscher Stiftungsfonds).
Orden
Dominikanerinnen
Ordensprovinz
Teutonia
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Trier, Erzbistum Trier, Archidiakonat St. Lubentius zu Dietkirchen, von 1555 bis 1827 gehört Hadamar keiner Diözese an;
Typ
Frauenkloster
Territorium
- Nassau-Weilburg
- 1803: Herzogtum Nassau-Weilburg
- 1816: Herzogtum Nassau
Lagebezug
Hadamar liegt 8 km nordwestlich von Limburg.
Lage
Nonnengasse 19, heute St. Anna-Krankenhaus
Geschichte
Die Geschwister Maria Elisabeth und Katharina Margaretha Tonsor erweitern 1690 ihr Haus in Hadamar um eine Kapelle und begründen eine religiöse Gemeinschaft. 1704 werden die Schwestern in den Dominikanerorden inkorporiert. Die Kapelle wird am 14. Juni 1706 von Weihbischof Peter Verhorst von Trier geweiht. Hauptaufgabe des Konvents ist die Sorge für Arme und Bedürftige und die Unterhaltung einer Schule. Berühmt wird die Laienschwester Magdalena Lorger, die die Wundmale Jesu trägt. Sie wird nach ihrem Tod 1806 in der hauseigenen Kapelle begraben. 1816 wird das Kloster durch die Regierung von Nassau aufgelöst. Franz Gensler, Bürger aus Hadamar, ersteigert das Gebäude. Er errichtet 1829 eine Stiftung und will damit sechs armen und alten Frauen Herberge geben. Im Jahr 1835 wird das Gebäude in ein Altenheim umgewandelt. Der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi (Dernbacher Schwestern) übernimmt bis zum Nationalsozialismus die Fürsorgeeinrichtung. Nach 1945 übernehmen die Pallottinerinnen das Gebäude und wandeln es zum Krankenhaus um. Heute ist in der Anlage ein Gesundheitszentrum der AWO untergebracht.
Gründungsjahr
1702
Aufhebungsjahr
1817
Organisation
Zum Konvent gehören in der Regel 15 bis 20 Nonnen.
Patrozinien
St. Anna
Besitz
Ausstattung
Gebäude
Der barocke Altar der Annakapelle ist heute nicht mehr erhalten.
Sonstiges
Das Dominikanerinnenkloster in Hadamar wird auch durch Anna Margareta Lorgerin bekannt, die 1734 in Offheim geboren wurde und mit 34 Jahren als Laienschwester in den Konvent eintritt. Sie weist Stigmata an den Händen und Füßen auf und berichtet von Visionen.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Literatur
- Benz, Frauenklöster, S. 293
- Luz-y-Graf, Wunder, in: Haag, Frömmigkeit, S. 239-241
- Das St. Anna-Krankenhaus in Hadamar, S. 12-28
- Kloft,Staat und Kirche in Nassau-Hadamar, in: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, Bd. 38, 1986, S. 47-106
- Wilms, Dominikanerinnen
Germania Sacra-ID
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Historisches Ortslexikon
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- Topografische Karten
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Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hadamar, Dominikanerinnenkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14272_hadamar-dominikanerinnenkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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