Gronau, Benediktinerkloster
Basisdaten
Das Benediktinerkloster Gronau wird 1130 gegründet und 1276 (oder 1252) erstmals urkundlich erwähnt. Es dient als Hauskloster der Grafen von Katzenelnbogen. 1542 wird es aufgehoben und in ein Hospital umgewandelt.
Von der mittelalterlichen Klosteranlage sind nur noch Reste vorhanden.
Orden
Benediktiner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mainz, St. Peter; ab 1287: Erzbistum Trier, Dekanat Marienfels
Typ
Männerkloster
Territorium
- Grafen von Katzenelnbogen
- ab 1542: Verwaltung der vier Hohen Hospitäler des Hauses Hessen in Haina
Historische Namensformen
- Abt von Gronau (1263)[Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 103, Nr.147]
- Sigillum Bertoldi Abbatis de Grunawe (1353) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 335, Nr.1106]
Lagebezug
10,3 km nordwestlich von Bad Schwalbach
Lage
1 km südlich von Grebenroth
Geschichte
Das Benediktinerkloster wird vermutlich von Mönchen aus Siegburg zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet. Die Gründung des Klosters erfolgt durch starke Beteiligung der Herren, später Grafen von Katzenelnbogen, die es mit Gütern in der Umgebung ausstatten. Im Kloster wird ein Kopfreliquiar des Hl. Sebastian aufbewahrt, das besonders in den Pestepidemien des 14.Jahrhundert und zwischen 1505 und 1508 zahlreiche Pilger anzieht. 1326 wird das Kloster bei der Erbauseinandersetzung der katzenelnbogischen Linien als Hauskloster betrachtet. 1444 übergeben die Stifter eine große Spende zur Verbesserung der wirtschaftlich angeschlagenen Einrichtung. Seit 1479 ist der Landgraf von Hessen Herr des Klosters. 1490 beantragt der Konvent die Aufnahme in die Bursfelder Kongregation. Bereits 1524 ordnet Landgraf Philipp an, eine Inventarliste des Klosters zu erstellen.1542 wandelt er das Kloster in ein Hospital für Alte und Kranke in der Niedergrafschaft umgewandelt. Alle Güter des Klosters werden vom Hospital übernommen, das der Verwaltung der vier Hohen Hospitäler in Haina untersteht. Der Großteil des Besitzes wird für schulische und soziale Zwecke verwendet.
Gründungsjahr
1. Hälfte 12. Jahrhundert
Gründer
Herren von Katzenelnbogen
Aufhebungsjahr
1542
Pfarrrechte
Altenberg, Dickschied
Patrozinien
Maria, Nebenpatron St. Sebastian (1418)
Besitz
An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Egenroth, Grebenroth (1444), Schwallschied (1444), Martenroth, Ehrenthal (Wellmich/St. Goarshausen), Langschied
Ausstattung
Denkmaltopographie
Sonstiges
Nach der Aufhebung des Klosters nimmt Abt Dietrich von Lahnstein das Kopfreliquiar mit nach Ehrental bei St.Goarshausen. Er vermacht es dem Kurfürsten von Trier, der es in seiner Schlosskapelle in Ehrenbreitstein unterbringt, wo es noch heute aufbewahrt wird.
Nachweise
Arcinsys Hessen
Quellen
- Stand 2004 bei Brockdorff/Burkhardt, Artikel Gronau, S. 534
Gedruckte Quellen
- Stand 2004 bei Brockdorff/Burkhardt, Artikel Gronau, S. 532
Literatur
- Stand 2004 bei Brockdorff/Burkhardt, Artikel Gronau, S. 532-533
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt, S. 377
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis II: Altkreis Untertaunus, S. 189, 192-193
- Semmler, Siegburger Klosterreform, S. 105-106
- Sponheimer, Landesgeschichte, S. 233
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 184
Germania Sacra-ID
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Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gronau, Benediktinerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14256_gronau-benediktinerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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