Ober-Mossau, Johanniterkommende

Gründungsjahr 1. Hälfte 13. Jahrhundert  
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Gemarkung
Ober-Mossau
Landkreis
Odenwaldkreis

Basisdaten

In Ober-Mossau im Odenwald gründet der Ritterorden der Johanniter im 13. Jahrhundert eine Niederlassung. Diese wird durch die Schenken von Erbach gefördert, 1542 aufgehoben. Das achtzipflige Johanniterkreuz findet sich heute im Wappen des Ortes.

Orden

Johanniter

Ordensprovinz

Ballei Wetterau

Alte Diözesanzugehörigkeit

Von der Diözesangewalt ausgenommen (eximiert); Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat

Typ

Männerkloster

Territorium

Historische Namensformen

Lagebezug

5,3 km westlich von Erbach

Geschichte

Auf Betreiben der Schenken von Erbach errichten die Johanniter im 13. Jahrhundert in Ober-Mossau eine selbständige Kommende. Der Besitz wird durch den Erzbischof von Mainz urkundlich bestätigt. Gehäufte Schenkungen sind für die Zeit von 1250 bis 1325, dann wieder von 1375 bis 1425 feststellbar. Die Motive liegen im Zugang zu den durch den Papst bestätigten Privilegien des Ordens wie Begräbnisprivileg (Grabstätte im Kloster), Schutz vor dem Interdikt (Verbot, kirchliche Handlungen durchzuführen), Schutz vor Exkommunikation (Ausschluss aus der Kirchengemeinschaft) und der Zugehörigkeit zur Gebetsgemeinschaft.
Abgabepflichten an den Gesamtorden zur Sicherung der Kreuzzüge, später der Unterstützung der Ordenspolitik im Mittelmeerraum führen zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Bereits in den Jahren 1320 bis 1334,1329 kommt es zur Veräußerung von Ländereien des Gutes zu Steinbuch aus Not, um die Lebensmittelversorgung der Klosterinsassen sicher zu stellen, 1333 wird das Dorf Ober-Kainsbach verkauft. Ein Hospital lässt sich nicht nachweisen.
Ob im 15. Jahrhundert eine Komturei besteht, bleibt unklar. Quellen sprechen von dem dem Johanniterorden angehörenden Pfarrer zu Mossau.
Die Kommende besteht bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts; die Reformation führen die Grafen von Erbach gegen den Protest des Ordens 1542 durch. Seit dem 18.Jahrhundert lässt sich die Zugehörigkeit zu den Johannitern für viele Mitglieder der Erbacher Grafenfamilie feststellen.

Ersterwähnung

1253

Gründungsjahr

1. Hälfte 13. Jahrhundert

Gründer

Schenken von Erbach

Aufhebungsjahr

1416-1487

Organisation

Die Niederlassung bildet eine Brüdergemeinschaft (Konvent) unter Leitung eines Komturs; dieser trifft die wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen und kirchlichen Entscheidungen und vertritt die Niederlassung im Gesamtorden.

Pfarrrechte

Besitz

Die Kommende hat nur einen geringen Besitz in Sonderize (Gönz bei Amorbach, Bayern), Nieder-Klingen, Groß-Bieberau, Bad König, Ober-Kainsbach, Steinbuch, Roßbach

Ausstattung

Gebäude

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Objekte

In der Komtureikirche befindet sich ein achtzipfeliges Johanniterkreuz auf rotem Grund.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ober-Mossau, Johanniterkommende“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14242_ober-mossau-johanniterkommende> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14242