Basisdaten
Die Basilika mit Klostergebäude wird 827 errichtet, 840 der Reichsabtei Lorsch übergeben. Bis 1073 bleibt sie bedeutungslos, wird dann von der Reichsabtei Lorsch aus neu besetzt. Die Einhardbasilika ist ein Kirchenbau aus dem 9. Jahrhundert und gilt heute als außergewöhnliches Bauwerk karolingischer Baukunst in Deutschland.
Orden
Benediktiner
Alte Diözesanzugehörigkeit
Kirchenprovinz Mainz, Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Viktor in Mainz
Typ
Männerkloster
Territorium
- Maingau, Königs- und Reichsabtei Lorsch
- 1232: Erzstift Mainz
Historische Namensformen
- Michlinstat (795)
- cella [...] Michlenstat (819) [Codex Laureshamensis I, S. 301-302, Nr. 20]
- Michlenstat (1095)
- Michelstat (1179
- Steinbeche (1095)
- Lauresamnensis abbatis et fratrum celle Michelstadt (1113) [Simon, Geschichten des Dynasten und Grafen zu Erbach, Bd.2, S. 3]
- Steynbach (1267)
- Steinbach (1283)
- Steinpach (1542/43)
Lagebezug
2,8 km nördlich von Erbach
Lage
Das Kloster liegt im Ortsteil Steinbach von Michelstadt in der Einhardstraße 116.
Geschichte
In einer seit den Römern bestehenden Siedlung lässt Einhard, der Biograph Karls des Großen mit seiner Frau Imma 827 eine Basilika und ein Kloster errichten. Er beschafft in Rom wichtige Reliquien (von den Heiligen Marcellinus und Petrus). Nach der Fertigstellung der Basilika 827 zieht Einhard mit vielen Klerikern und den Gebeinen aus Steinbach weg; der Ort wird bedeutungslos, das Gelände als Propstei dem Kloster Lorsch unterstellt. Die Wiederbelebung des Klosters Steinbach erfolgt 1073, der Lorscher Abt Udalrich (1056-75) schickt Benediktinermönche und stattet die Propstei mit Grundbesitz aus. 1113 bestätigt König Heinrich V. der Benediktinerniederlassung ihren Besitz und ihre Rechte. Zwischen 1179 und 1232 wird das Kloster in ein benediktinisches Frauenkloster (Steinbach, Benediktinerinnenkloster) umgewandelt. 1269 regelt der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein die Unterordnung Steinbachs unter die Prämonstratenserpropstei Lorsch. 1535 wird das Kloster durch Graf Eberhard XIII. von Erbach aufgehoben und in ein Hospital umgewandelt. Das Hospital geht im Dreißigjährigen Krieg ein. Die Klosteranlage bleibt bis 1967 in gräflichem Besitz, seitdem gehört es dem Land Hessen und wird durch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Hessen betreut.
Gründungsjahr
1073
Gründer
Kloster Lorsch
Aufhebungsjahr
1179-1232
Patrozinien
Maria
Besitz
An folgenden Orten lässt sich Besitz des Klosters nachweisen: Ameslabrunno, Bensheim, Bürstadt, Bullau, Elsbach, Erbach, Erbuch, Heppenheim, Ingelheim, Kirschhausen, König, Mangelsbach, Mömlingen, Mumbach, Mardbach, Pfungstadt, Rehbach, Roßbach, Straßenheim, Steinbach, Stockheim, Weinheim,Weitengesäß, Winemundesdale, Zell
Abhängigkeitsverhältnis
Das Kloster ist von der Reichsabtei Lorsch abhängig.
Ausstattung
Gebäude
Die dreischiffige karolingische Basilika wird zwischen 815 und vor 827 erbaut.
Denkmaltopographie
Nachweise
Quellen
- Stand 2004 bei Schefers, Artikel Michelstadt-Steinbach, S. 874-875
Gedruckte Quellen
- Stand 2004 bei Schefers, Artikel Michelstadt-Steinbach, S. 872
Literatur
- Stand 2004 bei Schefers, Artikel Michelstadt-Steinbach, S. 873-874
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt, S. 758-762
- Schefers, Ersterwähnung Steinbachs
Germania Sacra-ID
GND-Nummer Bauwerk
Indizes
Sachbegriffe
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS (Herkunftsort)
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Historisches Ortslexikon
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Steinbach, Benediktinerkloster“, in: Klöster und Orden <https://lagis.hessen.de/de/orte/kloester-und-orden/alle-eintraege/14240_steinbach-benediktinerkloster> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/kl/14240